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Der Wunschtraummann

Der Wunschtraummann

Titel: Der Wunschtraummann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Potter
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mit einem Mann geskypt hat und es heftig zur Sache ging. Warum sollte sie wohl sonst in BH und Höschen dasitzen? Und jetzt verschwindet sie Hals über Kopf und ruft ihn zurück. Wen sie sich da wohl wieder geangelt hat? Und warum tut sie bloß so geheimnisvoll? Vielleicht hat sie ja wieder mit Heinrich VIII . angebandelt und will nicht, dass ich es erfahre. Oder womöglich hat sie sich das mit Quasimodo noch mal anders überlegt, und es ist der Glockenläuter von Sexy Seelenverwandte.
    Ich grübele noch ein bisschen darüber nach, gehe in die Küche und habe gerade Teewasser aufgesetzt, als es an der Tür klopft. Das ist sicher Fiona. Bestimmt hat sie wieder irgendwas vergessen, vermutlich ihren Hausschlüssel, überlege ich und tappe in den Flur.
    »Also los, raus damit, was hast du für Geheimnisse?«, will ich sie aufziehen.
    Aber es ist nicht Fiona, es ist Seb.
    »Ich habe keine Geheimnisse«, entgegnet er etwas verwirrt.
    »O Gott, entschuldige … ich dachte, es wäre meine Mitbewohnerin Fiona«, versuche ich hastig zu erklären. »Sie ist gerade gegangen.«
    »Ich weiß, ich habe sie draußen getroffen«, sagt er lächelnd und entspannt sich wieder. »Sie hat mich reingelassen.«
    »Ja, klar, natürlich …« Ich nicke etwas nervös. Sebs Besuch kommt vollkommen unerwartet. Seit wir von unserem Wochenendausflug zurückgekommen sind, haben wir uns nicht mehr gesehen, und dass er jetzt einfach aus heiterem Himmel hier auftaucht, hat mich etwas aus dem Konzept gebracht.
    »Willst du mich nicht reinlassen?«, fragt er.
    Jäh aus meinen Gedanken gerissen, geht mir jetzt erst auf, dass er immer noch in der Tür steht. »Ähm, ja, klar … komm rein. Ich wollte gerade einen Tee machen …« Schnell trete ich einen Schritt zurück und lasse ihn rein.
    »Ich habe den ganzen Tag versucht dich anzurufen, aber du hattest das Handy ausgeschaltet«, sagt er, schließt die Tür hinter sich und folgt mir in die Küche.
    »Ich war mit meinem Opa auf dem Friedhof und hab das Grab meiner Nan besucht.«
    »Ach, tut mir leid«, sagt er und schaut mich mitfühlend an.
    »Schon gut.« Ich ertappe mich dabei, wie ich beim Gedanken daran lächeln muss. Das war ein schöner Nachmittag, kein trauriger. »Wir hatten was zu feiern.«
    »Zu feiern?« Seb wirkt etwas verdattert.
    »Ihren Hochzeitstag«, erkläre ich. »Heute wären sie siebenundfünfzig Jahre verheiratet gewesen.«
    »Wow, das ist ja länger als lebenslänglich, was?«, witzelt er, in der Erwartung, dass ich über seinen Ehewitz lache.
    Vor Kurzem hätte ich wohl auch noch mitgelacht, doch jetzt überhöre ich das einfach und wende mich stattdessen dem Wasserkocher zu.
    »Möchtest du einen Tee oder Kaffee?«, frage ich und wechsele einfach das Thema.
    »Wie wäre es stattdessen mit einem Lychee-Martini?«
    Ich nehme zwei Tassen vom Ständer und schaue ihn verständnislos an.
    »Komm, wir gehen zu Mala essen.« Und damit nimmt er mir die Tassen aus der Hand und hängt sie wieder an den Haken. »Für die scharfen Szechuan-Nudeln könnte ich morden, du nicht?«
    O Gott, nein. Diese Nudeln bringen mich um, nicht umgekehrt.
    »Ehrlich gesagt, habe ich gar keinen Hunger, ich habe schon mit meinem Opa gegessen.« Ich greife wieder nach den Tassen.
    »Oh, okay.« Er scheint etwas verdutzt angesichts meiner fehlenden Begeisterung. »Und wie wäre es stattdessen mit einem Film? Gerade ist ein neuer 3D-Sci-Fi-Film mit Will Smith angelaufen …«
    »Ähm, nein danke«, sage ich kopfschüttelnd. »Mir ist nicht so nach weggehen.«
    »Na ja, dann können wir ja auch einfach zu Hause bleiben …« Er kommt näher, legt den Arm um meine Taille und schmiegt sein Gesicht an meinen Hals. »Ich habe dir ein kleines Geschenk mitgebracht …« Und damit zieht er eine kleine Tüte von Agent Provocateur in Rosa und Schwarz aus der Tasche und wedelt damit vor meiner Nase herum. »Da wir beide doch ganz allein sind, könntest du das ja vielleicht anziehen …«, flüstert er mir aufreizend ins Ohr.
    »Ähm, weißt du, mir ist gerade nicht danach«, höre ich mich sagen.
    »Komm schon, wird bestimmt schön …«
    »Ich bin ziemlich müde …«
    »Du könntest noch mal diese unglaubliche Sache mit der Zunge machen …«
    »Seb, hör auf, ich habe keine Lust!«, platze ich heraus. Urplötzlich ist es, als würde in mir etwas aufbrechen, und ich mache mich heftig von ihm los, während die aufgestauten Gefühle sich mit einem Mal entladen wie ein Korken, der aus einer Champagnerflasche knallt. »Ich

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