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Der Wunschtraummann

Der Wunschtraummann

Titel: Der Wunschtraummann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Potter
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meine ich grinsend, und sie errötet schuldbewusst.
    »Tut mir leid, dass ich es Flea in die Schuhe schieben wollte.«
    »Keine Sorge, der ist nicht nachtragend«, entgegne ich, und sie muss lachen.
    »Ach Tess, ich bin ja so glücklich!«, gurrt sie freudestrahlend und grinst wie üblich über das ganze Gesicht. »Ich werde heiraten! Ich kann es noch immer nicht fassen … und du wirst doch meine Brautjungfer, oder?« Sie schaut mich an, und ihre Augen glänzen vor Aufregung.
    »Wow, ja, na klar, toll, aber …« Ich zögere. Hier muss ich sehr vorsichtig zu Werke gehen. Fiona ist sehr empfindlich, was ihr Liebesleben angeht. Ich weiß noch, wie sie im sechsten Schuljahr in Gary Bishop verknallt war und mir fast den Kopf abgerissen hat, als ich sie mit der Nase darauf gestoßen habe, dass er mit Lorna McClellan Flaschendrehen spielte. Und ich will ihrer guten Laune keinen Dämpfer versetzen. Es ist bloß … ach, was soll’s, ich kann doch nicht einfach hier sitzen und mir verkneifen zu sagen, was ich wirklich denke.
    »Ist das nicht ein bisschen, nun ja , überstürzt?«, wende ich behutsam ein.
    »Die Liebe hat keinen Zeitplan«, entgegnet sie weise und plötzlich sehr ernst. »Wenn man es weiß, dann weiß man es einfach.«
    Offenkundig ist sie wild entschlossen, und ganz ehrlich, vielleicht hat sie ja recht. Wenn ich in den vergangenen Wochen eins gelernt habe, dann dass ich von allem, was ich zu wissen glaubte, eigentlich keinen Schimmer hatte.
    »Na ja, ein bisschen wirst du schon noch warten müssen«, protestiere ich lächelnd. »Ich kenne ihn ja noch nicht mal!«
    »Tja, also, die Sache ist die …« Sie hält inne, als suche sie nach der richtigen Formulierung. »Du kennst ihn wohl.«
    »Tue ich?« Verdattert schaue ich sie an. Ich dachte, die Überraschungen hätten wir für heute hinter uns.
    »Ich will euch ja nicht unterbrechen, Mädels«, hören wir plötzlich die Stimme des Taxifahrers aus der Gegensprechanlage. »Aber wir sind da.«
    Wir waren so in unser Gespräch vertieft, dass wir gar nicht gemerkt haben, dass das Taxi schon an unserem Ziel angekommen ist, einem Privatclub in Mayfair.
    »Oh, ja, danke«, stammele ich hastig und unterschreibe rasch den Zettel für die Fahrtkosten. Dann mache ich die Tür auf und trete nach draußen in die kalte Abendluft. Meine Gedanken überschlagen sich, krampfhaft überlege ich, woher ich Fionas Verlobten kennen könnte. »Ganz sicher?«, frage ich, als sie zu mir auf den Bürgersteig tritt.
    »Ja, klar«, sagt sie und wirkt dabei ungewohnt nervös. »Zuerst war mir das gar nicht klar, aber dann stellte sich heraus, dass ihr euch kennt, und ich habe mich die ganze Zeit gefragt, wie ich dir das schonend beibringen könnte … Ich wollte nicht, dass es irgendwie peinlich ist …«
    »Aber ich kenne überhaupt keinen Ricky …«
    Ich kann den Satz nicht zu Ende bringen, denn in dem Moment wird die große schwarze Tür des Clubs schwungvoll geöffnet, und Sir Richard kommt heraus und eilt uns entgegen. Als er mich sieht, strahlt er über das ganze Gesicht. »Darling, ich habe dich schon so vermisst!«, ruft er und breitet die Arme aus.
    Ich kippe beinahe hintenüber. Was zum Kuckuck? Er ist zwar ein toller Boss, aber man kann es auch übertreiben …
    »Ich dich auch!«, ruft Fiona.
    Und da erst merke ich, dass er nicht mich anstrahlt, sondern meine beste Freundin, und als er sie in die Arme nimmt, stehe ich mit heruntergeklappter Kinnlade vor der Tür und starre die beiden ungläubig an.
    Und dann geht mir plötzlich ein Licht auf.
    Ricky ist Sir Richard?
    Nachdem ich den ersten Schreck über die unerwartete Enthüllung verdaut habe, müssen Fiona und Richard (den Sir kann ich weglassen, aber ich ziehe die Grenze bei Ricky) mir unbedingt erzählen, wie sie sich kennengelernt haben.
    »Das waren also keine Internetpornos, das war Online-Dating!«, ruft Fiona lachend, als wir gemeinsam durch das Foyer gehen. Fiona und Sir Richard gehen eng umschlungen. Und ich trotte hinterher wie ein verwirrter Labrador.
    Ich werde knallrot. Jetzt ergibt plötzlich alles einen Sinn, die Webcam, die Mail, dass die Gebühr für das Abo abgebucht worden sei …
    Sir Richard prustet vor Lachen. »Ha, ja, Fiona erzählte mir, Sie dachten, ich hätte ein kleines Suchtproblem!«
    O Gott, das ist ja sooo peinlich. Und außerdem, wenn ich mich recht entsinne, war es Fiona , die dachte, er sei pornosüchtig. Ich bedenke Fiona mit einem tödlichen Blick, aber sie kichert bloß

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