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Der Wunschtraummann

Der Wunschtraummann

Titel: Der Wunschtraummann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Potter
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sich gleich ein neues angelt, und zwei Mädels aus dem Marketing beobachte, die aussehen, als hätten sie schon mehr als nur einen oder zwei intus, und nun am Rand der Tanzfläche herumzappeln, obwohl der DJ noch gar nicht losgelegt hat.
    »Tess, ich muss mich wirklich bei Ihnen bedanken«, sagt Sir Richard, als Fiona kurz verschwindet, um sich die Nase zu pudern. »Sie haben sich heute Abend selbst übertroffen.«
    »Ach, nicht der Rede wert«, wehre ich lächelnd ab. »Es war mir ein Vergnügen.«
    »Und ich wollte Ihnen danken, dass Sie uns Ihren Segen gegeben haben«, fährt er fort und senkt dann die Stimme. »Und lassen Sie sich versichert sein, dass ich Ihre Sorge verstehe. Ich kann mir vorstellen, dass es aussieht, als sei das alles ein bisschen überstürzt …« Er räuspert sich ein wenig verlegen, und ich weiß, dass wir beide daran denken, wie ich ihn auf dem Sofa in seinem Büro vorgefunden habe. »Aber das Scheidungsverfahren von Lady Blackstock wurde bereits vor einiger Zeit eingeleitet, und obwohl ich noch kein freier Mann bin, sind meine Absichten Fiona betreffend absolut aufrichtiger Natur …«
    »O ja, da bin ich mir ganz sicher«, unterbreche ich ihn rasch, ehe er mich noch mehr ins Vertrauen ziehen kann. Er mag ein wunderbarer Chef sein und ganz sicher auch ein toller Ehemann, aber ich möchte nichts hören seine Absichten Fiona betreffend, mögen sie nun aufrichtiger oder sonstiger Natur sein. »Ganz bestimmt, da habe ich nicht den geringsten Zweifel.«
    »Wunderbar.« Er wirkt genauso erleichtert wie ich, dass dieses Thema vom Tisch ist. »Also dann, stürzen wir uns ins Getümmel, ja?«
    Worauf ich mir rasch einen Drink schnappe und mich unters Partyvolk mische. Alle scheinen sich köstlich zu amüsieren. Natürlich bis auf Wendy, die Hexe, die im Gegensatz zu allen anderen auf ein festliches Kleid verzichtet hat und von Kopf bis Fuß in ihr übliches Schwarz gewandet ist. Allein steht sie in einer Ecke rum und stiert alle finster an. Vermutlich ist sie immer noch beleidigt, dass sie nicht in die zweite Bewerbungsrunde für Sir Richards freiwerdenden Posten gekommen ist. »Dass ich überhaupt zu einem Vorstellungsgespräch gehen muss! Ich bin doch wohl erste Wahl als seine Nachfolgerin«, beklagte sie sich anschließend lautstark bei jedem, der es hören wollte (und bei allen anderen auch).
    Sie schaut zu mir rüber, aber ich übersehe sie geflissentlich und gehe ihr die nächste halbe Stunde konsequent aus dem Weg, plaudere lieber mit den anderen Gästen, bis es schließlich Zeit ist für Sir Richards Ansprache.
    »Ähm … meine Damen und Herren …« Er räuspert sich vernehmlich und betritt die kleine Behelfsbühne mit dem Nimbus eines bühnenerprobten alten Recken, dann verbeugt er sich und winkt in die Menge, die sofort in spontanen Beifall ausbricht.
    »Zunächst möchte ich Ihnen allen danken, dass Sie zu meiner kleinen Pensionierungsfeier gekommen sind«, setzt er an, als der Applaus schließlich abebbt. »Ich werde Sie nicht mit einer langen Ansprache langweilen, denn ich nehme an, davon mussten Sie in den vergangenen dreißig Jahren bereits mehr als genug über sich ergehen lassen …« Wie aufs Stichwort wird gejohlt und gejubelt. »Aber ich möchte zwei Dinge ankündigen.«
    Sofort wird es still. Trotz der lockeren Party-Atmosphäre mögen alle Leute hier Sir Richard sehr, und seine Pensionierung gibt vielen seiner Angestellten Grund zur Sorge. Seit Monaten fragt die Belegschaft sich, wer seine Stelle als oberster Firmenchef übernehmen wird und wie sich das auf das Unternehmen und, wichtiger noch, auf ihre Arbeitsplätze auswirken wird.
    »Also dann, möchten Sie zuerst die gute Nachricht hören oder die gute Nachricht?«
    Wirklich kein guter Witz, aber alle lachen.
    »Die erste gute Nachricht ist, meine Indienreise ist besser verlaufen, als ich zu hoffen gewagt habe. Sie war ein voller Erfolg. Wie Sie alle wissen, hatte ich immer eine globale Vision für dieses Unternehmen. Es war mein Wunsch, es gestärkt zu hinterlassen und unsere Stellung als Marktführer weiter auszubauen. Und deshalb ist es meiner Meinung nach von enormer Bedeutung, aufstrebende Märkte zu erschließen, weshalb ich mit großem Vergnügen verkünden darf, dass Blackstock & White eine langfristig angelegte Partnerschaft mit Patak Patel Ltd. eingehen wird, einem der Schlüsselunternehmen auf dem indischen Getränkemarkt. Und in Anbetracht dieser aufregenden Neuigkeiten sind wir außerdem zu der Übereinkunft

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