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Der Wunschtraummann

Der Wunschtraummann

Titel: Der Wunschtraummann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Potter
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räuspert sie sich und hört dann auf, Tallulah zu streicheln, um stattdessen die Hand zu heben und mit den Fingern zu wackeln.
    Korrigiere: Dem Finger .
    Im Dämmerlicht des Taxis sehe ich etwas aufblitzen.
    Moment mal. Ich schaue etwas genauer hin. Ist das etwa …?
    Und just in dem Augenblick, als ich den großen, funkelnden Diamanten an ihrem Finger sehe, höre ich sie auch schon kreischen:
    »Ich bin verlobt!«

Neununddreißigstes Kapitel
    Hätte das Leben eine Stumm-Taste, dann würde ich jetzt draufdrücken, denn in den kommenden Minuten höre ich nichts als mich und Fiona, wie wir aufgeregt kreischen und quieken und »O Gott, ich glaub es nicht!« fiepen, und das in einer ohrenbetäubenden Endlosschleife und mit Tallulahs schrillem Kläffen als musikalische Untermalung.
    Der arme Taxifahrer. Ein Wunder, dass ihm nicht die Ohren abfallen.
    Und irgendwann tut uns dann der Hals weh, und wir sind ganz kaputt vom vielen Kreischen, und erst ganz allmählich beruhigen wir uns wieder wie Aufziehspielzeug, das langsamer und immer langsamer wird, bis wir schließlich erschöpft gegen die Rückenlehne des Taxis sinken.
    »Ach, du liebe Güte, ich fasse es nicht«, sage ich zum tausendsten Mal und starre sie mit fassungslosem Staunen an.
    »Ich muss mich immer noch selbst kneifen«, meint sie und grinst dabei wie ein Honigkuchenpferd, wobei sie ihren Ring ganz festhält. »Ist es nicht toll?«
    Darauf kann ich gar nichts sagen. Tausend Fragen schwirren mir im Kopf rum. Wer? Wie? Wann? Wo? Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.
    Also atme ich tief durch. »Okay, jetzt spulen wir zuerst mal zurück«, sage ich sehr bestimmt.
    Na ja, einer von uns muss hier schließlich mal ein bisschen gesunden Menschenverstand beweisen, sonst geht es die ganze Taxifahrt so weiter, dass wir unter vielen »Ahs« und »Ohs« ihren Ring bewundern, und wenn wir bei der Party ankommen, bin ich nicht schlauer als vorher.
    »Es ging alles so schnell. Ich habe ihn vor ein paar Wochen online bei Sexy Seelenverwandte kennengelernt, und es hat einfach gefunkt.«
    »Also komm schon, erzähl, wer ist es?«
    Diese Aufforderung braucht es eigentlich nicht. »Er heißt Ricky, und er ist eigentlich überhaupt nicht mein Typ«, plappert sie ganz aufgeregt los, »aber irgendwie hatte er was, dass ich mich bei ihm von Anfang an wohl gefühlt habe. Er ist sehr romantisch und altmodisch, und er gibt mir das Gefühl, etwas Besonderes zu sein, bei ihm fühle ich mich sexy und weiblich« – das alles sprudelt nur so aus ihr heraus, und sie lächelt, als sei es ihr fast ein bisschen peinlich, das zuzugeben – »und nicht sexy, wenn ich ein bisschen dünner wäre oder endlich fünf Kilo abnehmen würde oder in meine ›schlanke‹ Jeans passen würde, sondern einfach attraktiv, so wie ich bin.«
    »Und warum dann so geheimnisvoll?«
    »Ich wollte es nicht verschreien«, gesteht sie. »Was Liebesgeschichten angeht, hatte ich so viele Fehlstarts, dass ich einfach nichts sagen wollte, bis es offiziell ist … und außerdem hattest du nur noch Augen und Ohren für Seb, und wir beide haben uns kaum noch gesehen …« Sie unterbricht sich. »Entschuldige. Ich hätte ihn nicht erwähnen sollen.«
    »Schon okay, ich bin drüber weg«, sage ich und lächele zur Bestätigung. »Diesmal ist alles ganz anders.«
    »Diesmal?« Fragend runzelt sie die Stirn.
    »Ähm … ich meine, so allgemein gesehen«, versuche ich mich rasch zu korrigieren, als mir aufgeht, was ich da gerade gesagt habe.
    »Bei mir ist es diesmal auch ganz anders«, erklärt sie und nickt sehr ernst, und ich bin heilfroh, dass sie so verknallt ist und alles auf sich bezieht. »Vorher habe ich mich von irgendwelchen heißen Typen um den Finger wickeln lassen. Ich fand sie aufregend und sexy und habe sie als Herausforderung gesehen. Jetzt erst ist mir klar geworden, dass ich damit nur meine Zeit verschwendet habe.« Sie senkt den Blick auf ihre Hände und berührt den Ring.
    »Ricky ist so ganz anders als die anderen Männer, mit denen ich bisher zusammen gewesen bin. Zuerst dachte ich, er passt nicht zu mir, aber dann hat sich herausgestellt, dass er total zu mir passt und die anderen nicht zu mir gepasst haben. Endlich habe ich gefunden, wonach ich die ganze Zeit gesucht habe, und mir ist klar geworden, dass ich bis dahin einfach an der falschen Stelle gesucht habe. Einschließlich der Konfektdose«, fügt sie kleinlaut hinzu und lächelt mich verschämt an.
    »Nun ja, ich hatte da so meinen Verdacht«,

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