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Der Wunschzettel - Be Careful What You Wish For

Titel: Der Wunschzettel - Be Careful What You Wish For Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Potter
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trotzdem süß ist. Als ich noch mit Daniel zusammen war, habe ich mir immer gewünscht, er wäre ein wenig aufmerksamer, aber James könnte nicht zuvorkommender sein. Er ruft ständig an, schreibt mir SMS … was ich bei jedem anderen zugegebenermaßen als erstickend empfunden hätte, aber bei James ist das anders.
    Ich drücke den Strauß an meine Brust und gehe wieder ins Haus, aber die Blumen sind etwas schwierig zu halten, außerdem habe ich Mühe, über sie hinwegzusehen. Ich versuche, mich durch die Tür zu schieben, bleibe aber zwischen Türrahmen und Wand hängen. Also zerre ich an dem Zellophan, worauf prompt einige der Stängel abknicken.
    Verdammt.
    Einige der scharlachroten Blüten knicken ab und lassen die Köpfe hängen. Bestürzt stecke ich die Hand unter die Verpackung und versuche, sie wieder aufzurichten. Dabei steche ich mich an einem Dorn, und mein Finger beginnt zu bluten. Aua. Ich sauge daran. Das tut verdammt weh.
    Vorwurfsvoll mustere ich die Rosen. Ich habe James nichts davon gesagt, aber eigentlich bin ich kein besonderer Fan von Rosen. Ich finde sie sogar etwas kitschig - wenn ich ganz ehrlich bin, kann ich Schnittblumen im Allgemeinen nicht viel abgewinnen. Sie erinnern mich an Krankenhäuser, an die Zeit als Kind, wenn ich meine Mutter besucht habe, während sie krank war. Um sie herum standen immer jede Menge Vasen mit ihren rosa Lieblingsnelken, und ich weiß noch, wie ich an ihrem Bett saß, traurig war, dass so etwas Hübsches in wenigen Tagen schon tot wäre, und mir wünschte, sie würden ewig leben.
    Aber ich will nicht undankbar klingen. Schließlich ist es die gute Absicht, die zählt, oder? Und die Rosen sind wunderschön, in einer makellosen, perfekten, traditionellen Weise. Tja, abgesehen von den abgebrochenen, aber die werde ich ohnehin wegwerfen. Schließlich wird sie wohl keiner nachzählen, oder?
    Als ich den Flur entlanggehe, vergrabe ich die Nase in den Blüten und sauge ihren Duft tief ein. Mmm, sie riechen wirklich intensiv. Ich hole tief Luft. Mmmm … oh … es beginnt in meiner Nase zu kitzeln … Moment mal, das ist doch wieder mein Heuschnupfen. Die Blumen haben einen Anfall ausgelöst. Was wirklich seltsam ist, weil ich schon seit Jahren keine Beschwerden mehr hatte und dachte, ich hätte es hinter mir, aber all die Rosen haben … Oooh, ich glaube, ich muss … Ich lege den Kopf in den Nacken und niese heftig.
    Die Explosion durchzuckt meinen Körper mit mindestens 150 Stundenkilometern, dann - ooh ja - ist es wieder vorbei. Ich öffne meine tränenden Augen und schniefe. Igitt, wie widerlich! Mein wunderschönes Bukett ist mit kleinen weißen Rotzflecken übersät. Eilig fahre ich mit dem Ärmel über die Zellophanhülle, was noch viel widerlicher ist.
    Oh Mann, ich sollte dringend einen Lappen holen.
    Ich gehe in die Küche und sehe Gabe in einem knittrigen weißen T-Shirt und Boxershorts mit Paisleymuster mit Essstäbchen über den Toaster gebeugt stehen und nach irgendetwas stochern, das sich verfangen zu haben scheint und einen merkwürdigen Gestank verbreitet. Fast wie verbrannte Erdbeeren.
    »Hast du was verloren?«
    »Eines dieser verdammten Pop Tarts«, murmelt er und schiebt seine Brille hoch, ehe sich seine Miene bei meinem Anblick erhellt. »Ein heimlicher Verehrer?«, fragt er.
    Wir wechseln einen Blick, und auf einmal bin ich verlegen.
    »Wow, das wird ja langsam zur Gewohnheit bei diesem Kerl«, bemerkt er und kratzt sich am Kopf, so dass sein sandfarbenes Haar seitlich absteht. »Vielleicht sollte er ja mal zu den Anonymen Roten Rosenschickern gehen.«
    »Das ist nicht witzig.« Ich krame mein Nasenspray aus der Tasche meines Morgenmantels und verpasse mir eine Portion. Dank all der Blumen habe ich diese Woche ein halbes Vermögen bei Boots ausgegeben - Augentropfen, Nasensprays, zwei Schachteln Antihistamintabletten und tonnenweise Papiertaschentücher. Aber das ist es mir wert.
    »Ich bin nicht witzig?« Gabe sieht mich aufrichtig bekümmert an.
    Natürlich kann ich nicht herumlaufen und erzählen, Standup-Comedians seien nicht witzig - selbst wenn es rein zufällig stimmt. »War nur ein Witz, Dummerchen«, lüge ich deshalb hastig. »Du bist köstlich.« Ich lege die Blumen auf die Spüle und suche in den Schränken nach einem passenden Behältnis. »Kann ich dich um einen Gefallen bitten?« Ich deute auf den Schrank über dem Herd. »Du bist ein ganzes Stück größer als ich. Könntest du mal nachsehen, ob auf diesem Schrank eine passende

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