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Der Wunschzettelzauber

Der Wunschzettelzauber

Titel: Der Wunschzettelzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Muriel Zagha
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Sie«, erwiderte Chloe abwehrend, da sie ihm gegenüber nicht noch mehr an Boden verlieren wollte, »vielen Dank für Ihre Hilfe, aber ich glaube, wir verabschieden uns jetzt. Nicolas und ich hatten wirklich vor, diese andere kleine Straße zu erkunden. Ich bin sicher, wir finden sie ohne Probleme, wenn wir hier einfach weitergehen und dann nach rechts abbiegen. Wir werden uns von diesen Menschenmassen fernhalten.«
    Mit der gleichen raschen, anmutigen Bewegung wie vorher ging Charlie in die Hocke und ließ Katie auf den Boden hinab. Dann richtete er sich wieder auf und betrachtete Chloe. Sein Blick glitt über das nasse Haar, das ihr am Kopf klebte, ihren durchweichten Mantel und die tropfende Umhängetasche. Er unterdrückte ein Lächeln. »Man sieht es zwar kaum, aber Sie haben doch ein bisschen Regen abbekommen. Wie wär’s, wenn wir uns da drinnen trocknen lassen und etwas zu Mittag essen?«, schlug er vor und öffnete die Tür weit. Der Essensgeruch von drinnen überschwemmte sie wie eine Woge der Versuchung, und ihr lief das Wasser im Mund zusammen. Nicolas und Katie huschten sofort hinein. Chloe zögerte auf der Schwelle, während Charlie ihr die Tür aufhielt und sie dabei mit einem höflichen, geduldigen, interessierten Blick ansah, den sie sehr verwirrend fand.
    Â»Mummy! Komm doch!«, hörte sie Nicolas rufen. Armes Schätzchen. Er musste einen Bärenhunger haben.
    Â»Na schön«, gab sie nach und folgte Charlie nach drinnen. »Aber nicht zu lange.«

30
    Auftritt Karen
    Als sie schließlich an einem schwarz lackierten Tisch in dem gedämpft beleuchteten Restaurant saß, Nicolas an ihrer Seite, musste Chloe zugeben, dass Charlie recht gehabt hatte. Dieses Restaurant war wunderbar – nicht nur warm und trocken, sondern auch voller chinesischer Familien, die sich vergnügt unterhielten. Sie lächelte Nicolas zu und fuhr mit einer Hand durch sein Haar, dann durch ihr eigenes. Nachdem sie sich beide in der Damentoilette unter dem Handtrockner als Notbehelf die Haare trocken geföhnt hatten, sah alles schon wieder viel besser aus. Sie hatte Nicolas auch die nassen Schuhe und sich ihre nassen Stiefel ausgezogen. Zum Glück waren seine Strümpfe noch trocken und ihre eigenen Nylonstrümpfe nur leicht feucht. Diskret wackelte sie unter dem Tisch mit den Zehen und achtete sehr darauf, nicht aus Versehen mit Charlies Füßen in Berührung zu kommen. Als sie aufsah, begegnete sie seinem Blick und wandte sofort ihren Blick ab. Verlegen nippte sie an ihrem Jasmin-Tee.
    Â»Wir kommen ziemlich oft hierher«, stellte Charlie fest und breitete seine Serviette auf dem Schoß aus. »Katie mag chinesisches Essen.«
    Sieh an, sieh an. Der Großstadt-Dad voll im Trend, mit dem Finger am Puls der Zeit .
    Â»Nicolas hat bisher noch nie Chinesisch gegessen«, erwiderte Chloe. »Er ist mehr ein Pizza- und Pasta-Mann.«
    Â»Was meinen Sie, sollen wir Dim Sum bestellen?«, fragte Charlie und machte der Kellnerin ein Zeichen. »Kinder mögen dieses Allerlei meistens gern.«
    Â»Ja, sicher«, erwiderte Chloe, überließ ihm das Bestellen und wandte sich Nicolas und Katie zu, die mit ihren Essstäbchen gerade eine eigene Spielart von Mikado erfanden.
    Â»Nicolas«, hörte sie Charlie sagen, »weißt du, warum der tanzende Löwe all die Kohlköpfe frisst?«
    Â»Nein.«
    Â»Das soll allen Geschäften und Restaurants Glück bringen und böse Geister vertreiben.«
    Â»Ooooh.«
    Â»Und es soll auch allen Familien Glück bringen«, fuhr Charlie, an seine Tochter gewandt, fort. »Eigentlich alles Gute zum neuen Jahr.«
    Â»Weißt du, was«, begann Nicolas gewichtig, »meine Mummy hat uns für heute chinesische Spezialpässe gemacht.«
    Â»Ach wirklich?«
    Â»Ja. Können wir sie ihnen mal zeigen, Mummy?«
    Chloe öffnete ihre Umhängetasche und zog zwei feuchte, aber ansonsten noch präsentable Dokumente hervor. Charlie nahm sie vorsichtig aus ihrer Hand und reichte Katie eines davon. Das kleine Mädchen rief: »Panda!«, sobald es das Bild erspähte.
    Â»Die sehen ja ganz schön echt aus«, meinte Charlie mit gesetzter Miene. »Ich nehme an, dafür haben Sie Ihre Beziehungen spielen lassen müssen.«
    Â»Aber natürlich«, erwiderte Chloe ebenso gesetzt. »Aber es war nicht schwierig. Der Botschafter ist ein guter

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