Der Wunschzettelzauber
als müsste es so sein. Und ich weiÃ, dass er mich mag.«
»Er wäre auch schön dumm, wenn er das nicht täte. Und mit Nicolas?«
»Davon habe ich dir doch erzählt, oder?«
»Ja, das war sehr lieb.«
»Ich habe einfach rundherum ein gutes Gefühl dabei«, stellte Chloe fest.
»Na gut«, meinte Sally, immer noch etwas zweifelnd. »Das hört sich ja theoretisch alles gut an. Ich weise dich aber als deine Freundin mit den groÃen FüÃen ganz vorsichtig darauf hin, dass du ein bisschen aus der Ãbung bist.«
»Ich weiÃ, dass ich aus der Ãbung bin. Das merke ich an seinem Verhalten. Er lässt mir Zeit, weiÃt du?«
»Wenn du es sagst, SüÃe. Und wie ist es eigentlich um sein eigenes vergangenes Liebesleben bestellt? WeiÃt du irgendetwas darüber?«
»Nicht sehr viel«, erwiderte Chloe abwehrend. Es war kein Thema, über das sie sich verbreiten wollte.
»Tja, das gehört vielleicht zu den Dingen, über die du klugerweise etwas mehr erfahren solltest.«
»Ja, sicher«, gab Chloe zu. Sie dachte eine Minute darüber nach. »Aber zurzeit ist er allein. Nur darauf kommt es doch an, oder?«
»Na ja, wir sind inzwischen alle Erwachsene mit unterschiedlich komplizierter Vergangenheit. Also, wenn es da in seinem Leben eine Geschichte gibt, die noch nicht ganz zu Ende ist, irgendwelche Geister ⦠Oh, entschuldige, ich wollte nicht â¦Â«
»Mach dir keine Gedanken.«
»Gut. Es wäre besser, zuerst die ganze Geschichte zu kennen, bevor du dich in etwas hineinstürzt.«
Chloe überlegte sich das. Sie wusste, dass Sally recht hatte. »Also gut, ich werde ihn so bald wie möglich nach seiner Vergangenheit ausfragen. Und ich werde nichts überstürzen.«
»Doch, das tust du ein bisschen. Könntest du nicht einen Gang runterschalten? Vielleicht erst mal ein paar lockere Dates mit ein paar anderen, während du ihn besser kennenlernst? Ich weiÃ, ich höre mich an wie deine Mutter, aber das fände ich echt nicht schlecht.«
»Entschuldige, Sal, ich weiÃ, dass du es gut meinst, aber ich will mit niemand anderem ein Date haben«, entgegnete Chloe entschieden. »AuÃer mit ihm.«
Sally lehnte sich skeptisch ein wenig zurück und beäugte Chloes Gesicht forschend. »Hört sich an, als wüsstest du, was du willst«, meinte sie. »WeiÃt du das wirklich?«
»Ja«, antwortete Chloe und lächelte sie an. »Wirklich.«
»Du steigerst dich nicht in eine fixe Idee hinein, weil du so lange abstinent warst?«
»Nein, keine fixe Idee.«
»Na, dann bin ich zufrieden. Meinen Segen hast du, wenn du ihn verfolgen und verführen und als Beute heimschleppen willst. Kann ich jetzt wieder nach Hause zu meinem Mann? Sitzen wir jetzt auf âºDem Sofa der Heiterkeitâ¹?«
»Nein! Auf âºDem Sofa des Glücksâ¹!«
»Das ist ja noch besser, Schatz.«
»Ich weià einfach«, konstatierte Chloe, »dass Guillaume der richtige Mann für mich ist, der perfekte Mann.«
»Er sieht gut aus.« Sally sah sich die Fotos von Camilles und PierÂres Hochzeit noch einmal an, die auf dem Couchtisch ausgelegt waren wie Patience-Karten. Sie zeigten Chloe und Guillaume, die nebeneinandersaÃen, sein Arm um ihre Schultern gelegt. Die beiden waren ein schönes Paar. Sie sahen glücklich aus â wie zwei Menschen, die das Schicksal am Tisch der Unverheirateten zusammengeführt hatte. »Ich gebe zu, dass Hochzeiten gute Gelegenheiten sind, Männer kennenzulernen«, fuhr Sally fort. »Und Guillaume sieht wirklich zum AnbeiÃen aus. Ich verstehe, warum du pausenlos von ihm geredet hast, als du aus Frankreich zurück warst. Ich hatte einfach nicht begriffen, dass es so etwas Ernstes war.«
»Das ist es aber.«
»Na ja, dann ist es ja gut. Und ich muss sagen, die Art, wie er dir damals beigestanden ist, als du mit Nicolas auf diesem Bahnhof gestrandet warst, das gefällt mir. Das ist ein feiner Zug.« Sally erhob sich. »Also ⦠dann bringe ihn schnell hierher, damit wir ihn uns näher ansehen können.«
»Das werde ich«, erwiderte Chloe, erfreut darüber, dass Sally das Ganze akzeptierte. »Er ist die Erfüllung von Nicolasâ Wunsch nach einem Daddy, die absolute Erfüllung. Da bin ich ganz sicher.«
32
Der Wolf im Schafspelz
Nach ihrem Gespräch mit
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