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Der Wunschzettelzauber

Der Wunschzettelzauber

Titel: Der Wunschzettelzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Muriel Zagha
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gegenüber genauso empfindet, natürlich.«
    Â»Ich bin noch damit beschäftigt, mich selbst wieder ins Lot zu bringen, Sal. Wenn einen das so plötzlich trifft, ist das ein ganz schöner Schock.«
    Â»Das ist es, was mich etwas verwirrt, Süße«, meinte Sally ernst. »Dieser plötzliche Wandel.« Sie ergriff ihren Becher mit schwarzem Tee und lehnte sich wieder zurück. »Als wir so schlau waren, dir vorzuschlagen, es mit Internet-Dating zu versuchen, hast du wie eine viktorianische Jungfrau reagiert, die ihre Röcke rafft und sich Riechsalz unter die Nase hält. Hast davon geschwafelt, dass du es langsam angehen lassen willst, und bla und bla und bla.«
    Â»Ich schwafel nicht!«
    Â»Wenn du nichts dagegen hast, lass mich das beurteilen, ja?«
    Â»Na ja, ich habe euch nicht ausgebremst, als ihr mich verkuppeln wolltet, noch dazu mit David, dem Nudisten, oder mit Craig, dem Vollidioten, der in mir nur die heiße Rothaarige sah. Grrr.«
    Â»Das war nur zu deinem eigenen Besten, Schätzchen. Ich hab an diesem Abend keine Hochzeitsglocken erwartet, aber du musstest dringend mal aus dir herausgehen und wieder in Kontakt mit Männern kommen.«
    Und nicht weiter in teuren Erinnerungen an Antoine schwelgen . Sally hatte das taktvoll weggelassen, doch Chloe war klar, was sie meinte.
    Â»Nenn es von mir aus eine Wirklichkeitsschocktherapie. Und es scheint gewirkt zu haben. Hat dich ein bisschen aufgeschlossener gemacht, oder nicht, Süße?«
    Â»Vielleicht.«
    Â»Abgesehen davon, hast du, weiß der Himmel, mal ein kleines Abenteuer nötig. Nein, nein, wirklich. Sieh dich doch an, wie du vor dich hin schmachtest, wie eine kleine Nonne auf ›Dem Sofa der Verzweiflung‹. Ich weiß, dass du dich die ganze Zeit über kasteit hast wegen …«
    â€¦ deiner Loyalität gegenüber Antoine , vervollständigte Chloe in Gedanken.
    Â»Aber glaub es mir ruhig«, schloss Sally, »deine Bestimmung ist nicht das Zölibat.« Sie biss in einen Florentiner mit weißer Schokolade und lächelte. »Ich glaube, dass du deswegen ein bisschen weich in der Birne wirst.«
    Â»Ich werde nicht weich in der Birne.«
    Sallys elegante Nasenflügel bebten. »Ach wirklich?«, erwiderte sie spöttisch. »Du bist durcheinander, weil du scharf auf diesen Kerl bist, gib es doch zu. Nach dem, was du mir erzählt hast, ist das doch völlig klar.«
    Â»Na ja, vielleicht ein bisschen«, gab Chloe errötend zu.
    Â»Ha! Wusste ich es doch! Jetzt kommen wir endlich weiter«, meinte Sally triumphierend. Sie richtete sich auf, zog ihre langen Beine unter sich und verschränkte die Arme. Chloe fühlte, dass jetzt die Samthandschuhe ausgezogen wurden. »Darling«, begann Sally, »seit wir uns wiedergesehen haben, hatte ich immer den Eindruck, dass du dich einem einzigen Mann zugehörig gefühlt hast. Stimmt das?«
    Â»Ja, ich glaube schon.«
    Â»Und erst als Nicolas vergangenes Weihnachten diesen Wunsch äußerte, zwang dich das, ein wenig umzudenken und eventuell, ich sage eventuell, darüber nachzudenken, dass du möglicherweise auch nach Antoine noch eine Zukunft hast. Kindermund tut Wahrheit kund und all das Zeug. Damit ist Nicolas etwas gelungen, wo wir gescheitert sind oder uns nicht getraut haben.«
    Â»Na gut.« Chloe dachte an ihre Listen, die sie im Nachtkästchen verwahrte. »Es stimmt, dass ich mich gefragt habe, wie es wohl wäre, wieder mit einem Mann zusammen zu sein.«
    Â»Halleluja, sie ist ein Mensch! Gut. Aber dann sprachen wir darüber – und es war verdammt noch mal höchste Zeit dafür, das dachten wir alle –, und du meintest, nur die Ruhe, nicht so schnell. Also guuut , obwohl du weißt, dass ich an deiner Stelle sofort jede Gelegenheit ergriffen und mir eine schöne Zeit im Heu gemacht hätte.«
    Â»Das kannst du nicht wissen, Sal«, entgegnete Chloe ruhig. »Ich glaube nicht, dass du dir wirklich vorstellen kannst, wie es dich treffen würde, wenn Philip irgendetwas passieren sollte.«
    Â»Tja, ein Punkt für dich, Schätzchen«, meinte Sally sanfter. Sie vertilgte noch einen Florentiner, dann fuhr sie fort: »Weißt du, ich habe mal ein Interview mit David Niven gesehen, und sie sprachen darüber, wie er seine erste Frau verlor. Bei einem schrecklichen Unfall. Sie spielten bei einer Hausparty ›Verstecken‹, und

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