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Der Wunschzettelzauber

Der Wunschzettelzauber

Titel: Der Wunschzettelzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Muriel Zagha
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völlig unmöglich. Wie kommst du denn auf diese Idee?«
    Â»Ah, ich verstehe«, erwiderte Giles mit einem weiteren warmen, verschwörerischen Lächeln. »Die Schwesternschaft der Mummys. Ihr Mädels haltet doch immer zusammen, was?«
    Â»Nein. Ich meine, natürlich ist Sally meine Freundin, und ich würde immer nur das Beste von ihr denken. Aber …« Chloe schüttelte den Kopf und versuchte, sich zu konzentrieren. »Einen Augenblick mal. Hast du irgendeinen Beweis?«
    Â»Ich habe sie mit einem Kerl zusammen gesehen.«
    Â»Wo denn? Mit was für einem Kerl?«
    Â»In der City, beim Lunch. Schau mal her.« Giles zog sein Handy heraus. »Ich habe hier irgendwo ein Foto von ihnen.«
    Chloe war entsetzt. »Du hast sie fotografiert ? Giles! Arbeitest du jetzt für ein Schmierblättchen? Das ist Verletzung der Privatsphäre. Das geht dich überhaupt nichts …« Sie starrte auf das Foto in ­Giles’ Handy. Es zeigte Sally mit einem extrem gutaussehenden Mann, den Chloe noch nie gesehen hatte, und sie saßen eng nebeneinander und tranken Champagner.
    Â»Das war im Pont de la Tour «, erklärte Giles. »Und sie saßen sehr lange beim Lunch.«
    Auf dem Foto lächelte Sally zu ihrem Begleiter auf. Sie wirkte unglaublich glücklich.
    Chloe war erschüttert. »Oh Gott, Giles«, murmelte sie langsam.
    Â»Beruhige dich, Chloe. Was hast du? Megan hat mir heute Morgen auch schon die Ohren vollgejammert, als ich es auf dem Spielplatz erwähnte.«
    Â»Du hast Megan auch schon davon erzählt?«
    Â»Ja. Ich dachte, sie würde es lustig finden. Hat sie aber nicht. Um die Wahrheit zu sagen, sie sah aus, als würde sie einen Anfall kriegen. Was ist heute nur los mit euch Mädels? Habt ihr euren Sinn für Humor verloren? Ist doch keine große Sache, wenn Sally sich einen kleinen Seitensprung erlaubt. Schließlich ist sie erwachsen. Ich wünsche ihr Petri Heil.«
    Â»Giles, hör mal«, begann Chloe und blickte ihm ernst in die lachenden Augen.
    Â»Hast du sonst noch jemandem davon erzählt, außer Megan und mir?«
    Giles’ gebräunte Hand flog zu seinem Mund und bedeckte ihn kurz. »Nein, nein«, versicherte er. »Sonst niemandem.«
    Â»Gut. Belasse es dabei. Das ist eine ernste Sache, weißt du. Vielleicht nicht für dich, aber für Sally und ihre Familie. Was glaubst du wohl, wie Philip reagieren würde, wenn ihm das zu Ohren kommt? Es würde ihn völlig niederschmettern. Es könnte sogar ihre Ehe zerstören. Und vielleicht ist ja noch nicht einmal etwas dran.«
    Â»Na gut, na gut. Tut mir leid.«
    Â»Lösch das Foto, bitte, Giles.«
    Giles blickte schmollend drein, dann rollte er die Augen. »Okay, okay, wenn es dir so wichtig ist. Hier. Jetzt zufrieden?«
    Â»Danke«, sagte Chloe und sah zu, wie das Foto der beiden in sich zusammenfiel. »Lass uns kein Wort mehr darüber verlieren, ja? Ich verlasse mich auf dich.«
    Â»Pfadfinder-Ehrenwort«, erwiderte Giles und zwinkerte ihr zu.

34
    Ein Franzose zum Frühstück
    Offensichtlich gab es eine Grenze dafür, wie viel traute Zweisamkeit sich in die wenigen Stunden von Guillaumes Besuch pressen ließ. Chloe befand, dass der Tagesablauf entweder beschleunigt oder aber ruhiger gestaltet werden musste; jedenfalls würde der Ausdruck »rasant« eine neue Bedeutung bekommen. Denn Chloe wollte bis zu dem Zeitpunkt, da Guillaume wieder in den Zug steigen würde, eine genauere Vorstellung davon gewonnen haben, womit sie für Nicolas und sich zukünftig rechnen konnte.
    Guillaume hatte heldenmütig einen Platz in einem Zug gebucht, der ihn so früh nach London bringen würde, dass er zum Frühstück bei Chloe sein konnte. Chloe und Nicolas waren schon seit Stunden auf, und der Kleine war quirlig wie ein Sack Flöhe. Alle paar Minuten fragte er, wann Guillaume endlich kommen würde.
    Chloe hatte sich besondere Mühe gegeben, gut auszusehen. Sie trug ein kurzes dunkelblaues Kleid, das ihr wie angegossen saß. Interessiert sah Nicolas zu, wie seine Mutter einen Hauch Tönungspuder auf ihr Gesicht und den Halsansatz stäubte. Sie zögerte kurz, dann hakte sie einen Finger in ihr Kleid und stäubte auch ein wenig davon in ihr Dekolleté. Für alle Fälle.
    Â»Warum tust du das braune Zeug auf deine Haut, Mummy?«
    Â»Na ja, das … das bringt Glück«,

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