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Der Wunschzettelzauber

Der Wunschzettelzauber

Titel: Der Wunschzettelzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Muriel Zagha
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erwiderte er, »ich gebe es zu. Ich flirte manchmal.« Er stand auf. »Aber nur mit dir.«
    Chloe heftete ihren Blick auf die hopsenden Kinder. »Ach«, machte sie und fühlte, wie ihr plötzlich warm wurde.
    Â»Noch Tee?«, fragte Charlie, der noch neben ihr stand, nach einer einen Herzschlag lang währenden Pause.
    Â»Ja, bitte.«
    Â»Daddy!«, schrie in diesem Augenblick Katie aus maximaler Sprunghöhe. »Können wir mit Nicolas und Chloe eine Pee Tarty machen?«
    Â»Sie meint Tee-Party«, verdolmetschte Charlie.
    Chloe lächelte. Kleine Mädchen waren süß. Ihrem kleinen Rabauken würde es nie in den Sinn kommen, eine Pee Tarty vorzuschlagen, nicht einmal eine Tee-Party. Sie konnte es sich richtig vorstellen, wie Katie ihre Teddybären und Puppen um den Tisch herum versammelte, und sie würden eine völlig unsinnige Unterhaltung führen, während sie so taten, als äßen sie kleine Spielzeugkekse und tränken Tee aus winzigen, leeren Tässchen. Nun ja, Nicolas hatte dieses Spiel schon oft genug mit Tallulah, Hattie und Triinu gespielt. Er wusste, worauf es ankam.
    Â»Aber ich muss euch warnen«, sagte Charlie zu Chloe und Nicolas, als er ein paar Minuten später auf einem Tablett ein kleines pinkfarbenes Teeservice herausbrachte. »Wir spielen nach Katies Regeln, und sie hat die Schule für junge Damen noch vor sich.«
    Â»Also mehr Demoiselle als Dame ?«, vermutete Chloe.
    Â»So was in der Art.«
    Chloe lächelte. »Bei dir klingt eine Tee-Party mehr wie Kontaktsport.«
    Â»Tja, weil es das auch sein kann«, versetzte Charlie. »Katie, würdest du uns eingießen?«
    Â»Ja«, trällerte Katie mit dem strahlenden Lächeln einer Stewardess aus den 50er Jahren. Sie goss Wasser aus der Teekanne in alle Tässchen.
    Â»Vielleicht sollten wir beide den Anfang machen, damit unsere Gäste sehen, wie das geht«, meinte Charlie und nippte an seinem Tässchen. »Miss Katie«, begann er dann in äußerst höflicher Manier, »du verwöhnst uns. Das ist der köstlichste Tee, den ich je getrunken habe.«
    Â»Oh ja, es ist tatsächlich wirklich der köstlichste Tee!«, antwortete Katie. »Er kommt aus Indienchina und kostet zwölfundsechzig Millionen Pfund.«
    Â»Hmmm«, machte Charlie. »Wahrhaftig sündteuer.«
    Â»Hättest du gern noch welchen, Daddy?«
    Â»Ach ja, bitte, wenn es nicht zu viele Umstände macht.«
    Kichernd schenkte Katie ihrem Vater noch eine Tasse ein. »Hier, bitte sehr«, sagte sie, dann schleuderte sie den Inhalt ihrer eigenen Tasse gegen seine Schulter.
    Â» Vielen Dank«, erwiderte Charlie und erwies ihr den gleichen Dienst, wobei sein Tasseninhalt auf Katies Kleid spritzte. Das kleine Mädchen schrie vor Lachen.
    Das war nun allerdings die Sorte Spiel, die Nicolas instinktiv verstand. Unnötig, die Regeln zu erklären. Er wandte sich Chloe zu, und sie schleuderten sich den Inhalt ihrer Tassen in perfekter Synchronisation gegenseitig an den Kopf.
    Innerhalb von Minuten war die Wasserschlacht in vollem Gange, und die Kinder rannten ins Haus und wieder hinaus, um Tassen und Teekanne nachzufüllen und sich dann gegenseitig unter Gebrüll – »Fang mich doch, du kriegst mich nicht!« – durch den Garten zu jagen und zu versuchen, die nächste Ladung Wasser an den Mann zu bringen. Zuerst saßen Chloe und Charlie da und spielten Zuschauer – schließlich war das ein Spiel für Kinder. Doch die Kinder gaben sich damit nicht zufrieden, und bald gingen sie mit vereinten Kräften zum Angriff auf ihre Eltern über. In kürzester Zeit waren Chloe und ihr Gastgeber ebenso durchweicht. Es war ein befreiendes Erlebnis, und als Charlie dann mit einem Funkeln in den Augen und einem Armvoll geladener bunter Wasserpistolen wieder aus dem Haus kam, nahm Chloe ihre Waffe ebenso selbstverständlich entgegen wie die Kinder und stürzte sich in die Verfolgungsjagd. Als sie wieder ins Haus rannte, um nachzufüllen, stieß sie mit Charlie zusammen, der gerade aus dem Haus und zurück ins Gefecht wollte.
    Während sie am Wasserhahn ihre Pistole füllte, verharrte er abwartend auf der Schwelle und sagte provozierend sanft: »Ich wette alles, was du willst, dass du mich nicht kriegst.«
    Chloe drehte den Wasserhahn ab. Dann wandte sie sich langsam um, blickte ihm lächelnd ins Gesicht und nahm

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