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Der Zauber einer Winternacht

Der Zauber einer Winternacht

Titel: Der Zauber einer Winternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHLEEN GALITZ
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Seufzend schmiegte sie sich an seinen kräftigen Körper und rang nach Atem, als sie spürte, wie erregt er war. Das Blut rauschte ihr in den Ohren, Blitze schienen sich vor ihren geschlossenen Augen zu entladen.
    Sie konnten einfach nicht genug voneinander bekommen.
    Unter den funkelnden Lichtern des Weihnachtsbaumes und dem wachsamen Blick des Engels auf seiner Spitze klammerten sie sich aneinander und mochten sich nicht wieder loslassen. Gillian lehnte den Kopf an Bryces Schulter und fühlte sich zum ersten Mal seit Jahren wieder richtig zu Hause.
    Leider währte dieses Gefühl der Geborgenheit nur einen kurzen Moment. Dann fasste Bryce sie hart an den Oberarmen und schob sie brüsk von sich. Der trügerische Traum von einem Neubeginn zerplatzte wie eine Seifenblase.
    „Ich habe dich nie betrogen, als wir zusammen gewesen sind, und ich werde Vi auch nicht betrügen. Schon gar nicht jetzt, wo wir beschlossen haben zu heiraten“, sagte er und strich sich dabei mit der Hand über den Mund, als wollte er ihren Kuss wegwischen.
    Gillian stieg vor Scham das Blut ins Gesicht. Sie konnte sich vorstellen, dass Bryce es genoss, sie so zu sehen: verwundbar und bedürftig.
    Verletzt. Schrecklich armselig.
    Wie hochanständig war er dagegen doch: Er schlug ihr bedingungsloses Angebot, mit ihm zu schlafen, einfach aus.
    Zutiefst getroffen und gedemütigt, schlug Gillian die Hand vor den Mund und trat einen Schritt zurück. Sie vermochte es kaum, Bryce in die Augen zu schauen.
    „Es tut mir leid“, sagte sie. „Alles tut mir leid. Dass ich dich in unsere Familienstreitigkeiten hineingezogen habe. Dass ich dich und mich eben in Verlegenheit gebracht habe. Dass ich eine so miserable Mutter war. Aber vor allem, dass ich dich verletzt habe. Ich hoffe, du kannst mir das glauben.“
    Bryce fühlte, wie seine Entschlossenheit ins Wanken geriet, und rief sich zur Ordnung. Er konnte es sich einfach nicht leisten, sich von diesen sehnsüchtigen Blicken bezaubern zu lassen. Nicht einmal dann, wenn Tränen ihren Blick verschleierten. Gillian war so schön, so begehrenswert. Er konnte kaum fassen, dass er überhaupt die Kraft gefunden hatte, sie von sich zu stoßen.
    Sie war noch genauso attraktiv wie damals, als er zum ersten Mal mit ihr geschlafen hatte. Lediglich in ihrem Gesicht zeigten sich Spuren eines Reifeprozesses. Sie zeugten von dem Glück, die Liebe des Lebens gefunden zu haben. Von der Entwicklung vom Mädchen zur Frau. Von dem unsagbaren Leid, das diese Frau nach dem Tod ihres Kindes erlitt. Dieses Gesicht konnte ein Mann einfach nicht vergessen.
    „Du warst eine wunderbare Mutter“, sagte er schroff. „Das hier hat überhaupt nichts damit zu tun.“ Er konnte es nicht ertragen, dass sie sich ständig mit unsinnigen Selbstvorwürfen quälte.
    Gillian schüttelte den Kopf und wich noch weiter vor ihm zurück.
    „Nein. Ich hatte ganz und gar nicht den Eindruck, eine wunderbare Mutter zu sein. Ich war immer müde und gereizt und völlig durch den Wind. Ständig überfordert damit, deinen überquellenden Terminkalender und Bonnies Bedürfnisse unter einen Hut zu bringen. Und Bonnies Wohlergehen war mir immer wichtiger als deins. Oder meins. Im Rückblick weiß ich, dass ich unerträglich gewesen sein muss. Kein Wunder, dass du nichts mehr mit mir zu tun haben willst.“
    „Du warst launisch und manchmal sehr schwierig“, erwiderte er ruhig, „aber nicht unerträglich.“
    Tatsächlich hatte ihn Gillians mangelndes Interesse an seiner Firma gekränkt, und es hatte ihn gewaltig gestört, dass sie abends meistens so müde und erschöpft gewesen war, dass sie im Bett prompt einschlief. Aus heutiger Sicht konnte er viel besser verstehen, was sie als junge Mutter durchgemacht haben musste.
    „Es tut mir leid, dass ich nicht mehr auf deine Bedürfnisse geachtet habe“, sagte Bryce. Es hatte Tage gegeben, an denen er regelrecht erleichtert gewesen war, sich ins Büro verdrücken und sie mit dem unter Koliken leidenden und stundenlang schreienden Baby allein lassen zu können. „Wir waren doch beide überfordert. Wir haben getan, was wir konnten. Du kannst dir nicht vorstellen, wie entsetzlich ich mich gefühlt habe, weil ich nicht da war, als …“
    Er brachte den Satz nicht zu Ende, als die schrecklichen Erinnerungen auf ihn einstürmten: seine kleine Tochter, leblos in ihrem Bettchen, seine junge Frau, verzweifelt bemüht, sie wieder zum Atmen und ihr Herz wieder zum Schlagen zu bringen. Er fühlte sich so hilflos. So

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