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Der Zauber einer Winternacht

Der Zauber einer Winternacht

Titel: Der Zauber einer Winternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHLEEN GALITZ
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dafür gesorgt hast, dass Daddy in den entlegensten Winkel des Hauses umzieht. Du suchst doch schon lange nach einer Gelegenheit, dir Gillian zu schnappen und sie gegen uns aufzuhetzen …“
    „Schluss jetzt, das reicht!“
    In John Barons Stimme lag noch dieselbe Autorität, mit der er einst über ein Haus voller aufmüpfiger Teenager geherrscht hatte. Das Gespräch endete abrupt, ohne dass jemand auch nur an Widerspruch dachte. Mit missbilligendem Kopfschütteln betrachtete der Vater seine streitsüchtige Brut.
    „Frohe Weihnachten, Daddy!“
    Stella und Rose sprangen von ihren Stühlen auf und eilten zu ihrem Vater, um ihn zu umarmen. Er genoss die stürmische Begrüßung, bevor er fragte: „Was macht ihr beiden eigentlich hier? Ihr besucht mich doch sonst nie. Nicht mal bei gutem Reisewetter!“
    Wenn Bryce auch nur ansatzweise Zweifel an den Fähigkeiten des alten Mannes gehegt hatte – jetzt lösten sie sich in Luft auf. John bewies bravourös, dass er sehr gut allein auf sich aufpassen konnte. Bryce lehnte sich in seinem Stuhl zurück und wartete gespannt ab, wie Stella und Rose versuchen würden, den gerissenen alten Kauz davon zu überzeugen, dass er nicht mehr im Vollbesitz seiner geistigen und körperlichen Kräfte war.
    Rose zog ein beleidigtes Gesicht.
    „Es sollte eine nette Überraschung sein. Wir dachten, du würdest dich freuen, wenn wir die Feiertage hier verbringen“, erklärte Stella.
    John schnaubte verächtlich und warf ihr einen eisigen Blick zu.
    „Wenn ich gewollt hätte, dass ihr euch zu uns gesellt, hätte ich euch eingeladen. Offen gesagt: Was ich mit eurer Schwester und Bryce zu besprechen habe, geht euch nicht das Geringste an.“
    „Das kann nicht dein Ernst sein!“
    Rose brach in Tränen aus, und John ruderte hastig zurück.
    „Das soll nicht heißen, dass ich mich nicht freue, euch drei Mädels über die Festtage bei mir zu haben. Ich weiß gar nicht mehr, wann wir das letzte Mal zusammen Weihnachten gefeiert haben. Wahrscheinlich ist es doch ganz gut, dass ihr gekommen seid. Ich hätte nur gern meine Vorstellungen mit Bryce und Gillian besprochen, bevor ich euch allen meine Entscheidung mitteile. Und denkt bitte daran: Es ist meine Entscheidung.“
    Es wurde totenstill im Zimmer, als er sich räusperte und sich seinen beiden ältesten Töchtern direkt zuwandte.
    „Ihr beide seid davon überzeugt, dass ich nicht länger allein hier draußen leben kann. Keine von euch hat je ein Hehl daraus gemacht, dass sie weder auf der Ranch wohnen noch sie bewirtschaften will. Deshalb möchte ich sie Gillian und Bryce zu gleichen Teilen überschreiben.“

11. KAPITEL
    Johns Ankündigung schlug ein wie eine Bombe.
    „Danke, Daddy, auch dir ein frohes Fest!“, rief Stella zornig.
    Rose strich sich mit der Hand über das verquollene Gesicht und wimmerte: „Das kannst du unmöglich ernst meinen.“
    Noch bevor Gillian sich verlegen abwenden konnte, ging Stella wie eine Furie auf sie los: „Du warst ja schon immer Daddys kleiner Liebling. Ich möchte wetten, dass du seit Jahren darauf hingearbeitet hast, dir die Ranch allein unter den Nagel zu reißen. Wahrscheinlich habt ihr das gemeinsam ausgeheckt, du und dieser … dieser … Goldgräber!“
    Sie spuckte das Wort aus, als wäre es die übelste Beleidigung, die man sich nur denken kann. Stellas blindwütiger Angriff erinnerte Gillian daran, wie sie einmal versehentlich eine Klapperschlange aufgescheucht hatte. Das Tier hatte sie in Angst und Schrecken versetzt, und sie hatte sich äußerst vorsichtig zurückgezogen, damit es nicht plötzlich zustieß und biss.
    Entgeistert entgegnete sie: „Muss ich dich daran erinnern, dass Bryce und ich geschieden sind? Und dass du es warst, die darauf bestanden hat, dass ich ihn hierherschleife? Hast du etwa schon vergessen, wie sehr ich mich dagegen gesträubt habe?“
    „Sie hat recht, Stella“, warf Rose ein. „Ich habe dich gewarnt. Ich habe gleich gesagt, es ist ein Fehler, ihn da reinzuziehen.“
    „Ach ja? Hatten wir denn eine andere Wahl?“ Stella stemmte die Hände in die Hüfte. „Da Dad Bryce zum Vormund bestellt hat, ist es uns schlichtweg unmöglich, irgendetwas ohne seine Zustimmung zu unternehmen.“
    An die schockierende Vorsichtsmaßnahme ihres Vaters erinnert, richtete Rose ihren Zorn nun gegen den einzigen Anwesenden, der sich über ihr theatralisches Gebaren zu amüsieren schien.
    „Du gehörst nicht mehr zu dieser Familie!“, schrie sie Bryce an. „Genau genommen

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