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Der Zauber von Avalon 01 - Sieben Sterne und die dunkle Prophezeiung

Titel: Der Zauber von Avalon 01 - Sieben Sterne und die dunkle Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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wenn sich alle um diesen kleinen Schrein drängen. Noch nicht einmal die alte Ziege, die so gern die Eleven anschreit.«
    »Na, na!« Nuic gluckste vor sich hin und seine Färbung wurde etwas heller. »Nicht so respektlos gegenüber den Ältesten! Nur weil Hywel dich neulich draußen beim Himbeerpflücken erwischt hat, während du beim Rezitationsunterricht sein solltest, hast du keinen Grund, so unhöflich zu sein.«
    Elli bog plötzlich ab und versteckte sich hinter einem Wagen voller Kürbisse, Karotten und Tomaten – gerade rechtzeitig, um einem streng blickenden Priester mit einer großen Kerze auszuweichen. Direkt neben ihm trottete sein Maryth, ein dunkelblaues Einhorn mit matt schimmerndem Horn.
    Elli flüsterte Nuic zu: »Ich erinnere mich, dass du dabei warst und dich im Bach geaalt hast, während ich die Beeren pflückte.«
    Nuics Farbe wurde neblig blau, als wäre sein runder Kör per immer noch unter Wasser.
    »Stimmt. Ich hatte dieses kleine Bad verdient, nachdem ich zwei Wochen lang dein Maryth war! Nie habe ich so hart gearbeitet – ich musste dir schließlich alles über Kräuter beibringen, dich daran erinnern, wo du sein solltest, und vor allem verhindern, dass du vom Orden ausgeschlossen wurdest. Obwohl ich wirklich nicht weiß, warum! Es wird unweigerlich sowieso geschehen bei dem Eifer, mit dem du gegen die Regeln verstößt.«
    Wieder verdunkelte sich seine Farbe zu braun. »Hmmmpff. Ich hätte in diesem armseligen kleinen Bach bleiben sollen, selbst nachdem die alte Ziege mir gesagt hat, ich soll raus und mich mehr darum kümmern, dass du nicht in Schwierigkeiten kommst.«
    Elli kniff die Augen zusammen. »Wieso darfst du sie alte Ziege nennen und ich nicht?« Verschmitzt fügte sie hinzu: »Bist du nicht respektlos gegenüber den Ältesten?«
    »Erstens«, knurrte der Kobold, »bin ich mindestens sechs oder sieben Jahrhunderte älter als sie. Für mich ist sie also
keine
Älteste. Noch nicht mal annähernd! Und du mit deinen sechzehn Jahren solltest das anerkennen. Und da ist noch etwas.«
    Er flüsterte: »Diese alte Ziege ist
wirklich
eine alte Ziege.«
    Elli fing an zu lachen, da kamen zwei Priesterinnen in tiefem Gespräch am Gemüsewagen vorbei. Jede von ihnen trug eine Bienenwachskerze, deren Flamme sie mit der offenen Hand vor dem Luftzug schützte. Hinter der einen Priesterin schwebte eine Eule mit flatternden grauen Flü geln ;hinter der anderen schlurfte ein mittelgroßer brauner Bär, der sich eine Karotte vom Wagen schnappte und sie verzehrte – aber nicht bevor er den beiden Flüchtlingen hinter dem Wagen zugeblinzelt hatte.
    »Nichts wie weiter«, Elli schüttelte ihre Lockenmähne, »bevor uns jemand anders sieht.«
    »In Ordnung. Vielleicht sogar jemand Wichtiges, der dich rauswerfen kann – und mich ein für alle Mal in die Berge zurückschickt. Jemand wie die Hohepriesterin Coerria selbst! Oder dieses junge Gänschen, das so angestrengt versucht die
nächste
Hohepriesterin zu werden.«
    Diesmal war es Ellis Haut, die sich verdunkelte; der normalerweise rosige Teint wurde fast feuerrot. »Llynia. Niemand – noch nicht einmal die Auserwählte für Coerrias Nachfolge – sollte so eingebildet sein.«
    Nuic schnappte sich eine kleine Tomate und kaute sie nachdenklich. »Ich habe gehört, Llynia sei die jüngste Auserwählte seit langer Zeit – seit Elens eigener Tochter Rhia vor fast tausend Jahren.«
    »Sie ist die
dümmste
seit langer Zeit«, murmelte Elli. »Am Tag bevor du hierher gekommen bist, hat sie mich gezwungen alle Böden und Fenster der Tischlerei zu putzen. Zweimal! Und weißt du, warum? Weil ich es gewagt hatte, mit ihrem Maryth, einem Baumgeist, zu reden ohne zuerst Llynia um Erlaubnis zu bitten.«
    »Hmmmpff. Ich meine, wenn Hywel eine alte Ziege ist, dann ist Llynia eine junge Gans.«
    Elli grinste. Manchmal war Nuic so rau wie ein Bergfels – und ebenso schwer zum Lächeln zu bringen   –, abersie war wirklich gern mit ihm zusammen. Sie mochte ihn sogar.
    »Verrate mir etwas, Nuic. Was hat dich überhaupt hierher gebracht? Warum hast du dein Zuhause dort oben in den Bergen verlassen, um ein Maryth zu werden?«
    »Nur aus Langeweile.«
    Elli runzelte die Stirn, das glaubte sie keinen Augenblick. Aber sie wusste, dass Nuic ihr jetzt nicht mehr sagen würde. Warum er zur Gemeinschaft des Ganzen gekommen war, blieb ein Geheimnis, das nur er kannte – und vielleicht noch die Hohepriesterin Coerria, die ihn aus irgendeinem Grund Elli zugewiesen hatte.
    Sie

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