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Der Zauber von Avalon 01 - Sieben Sterne und die dunkle Prophezeiung

Titel: Der Zauber von Avalon 01 - Sieben Sterne und die dunkle Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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gekannt.«
    Der große Mann nickte. »Ja, Elli. Gut genug, um dir zu sagen, dass sogar mein Großvater, Lleu der Einohrige, ihn hoch geschätzt hätte.«
    »Du bist . . . du stammst von
diesem
Lleu ab? Der ein Freund von Merlin war? Und von Elen der Gründerin? Der dieses Buch schrieb, das alle hier mit sich tragen?«
    »Cyclo Avalon«
, sagte er lächelnd. »Er war nicht sehr ehrgeizig, auch nicht politisch geschickt wie manche.« Wieder schaute er zu Llynia hinüber. »Aber er hörte gut zu. Und deshalb enthält
Cyclo Avalon
alles, was er je gelernt hat über die sieben heiligen Elemente, über die Kraft von Élano, über die Pfortensuche und sogar . . .«
    »Faszinierend«, unterbrach ihn Llynia und lächelte spöt tisch . »Aber wir müssen uns mit ernsteren Dingen beschäf tigen .«
    »Ja«, erklärte Coerria, »zum Beispiel mit der Dürre. Und dem Ältestenrat, der zusammengerufen wurde, um das zu diskutieren – und noch so einiges. Muss ich dich daran erinnern, Llynia, dass er für morgen vorgesehen ist? Älteste aus allen sieben Reichen treffen bereits jetzt ein.«
    Die junge Priesterin entgegnete beleidigt: »Und muss ich
dich
daran erinnern, Hohepriesterin, was du gehört hast? Willst du dich über alle unsere Leidensjahre hinwegsetzen, an denen die Gnome schuld waren – mit Mord, Diebstahl und der Auflösung von Drumanerkonsulaten in so vielen Reichen   –, nur wegen der sentimentalen Ansichten eines Priesters? Willst du dieses lästige Mädchen in unserer Mitte ignorieren?«
    Alle wandten sich der Ältesten zu. Sie betrachtete die Umstehenden nachdenklich. »Nein«, sagte sie ruhig. »Ich werde sie nicht ignorieren.«
    Llynia strahlte triumphierend und blinzelte Imbolca verstohlen zu.
    Coerria richtete sich auf und warf die Haare hinter die Schultern. Sie sah Elli direkt an und sagte: »Ich fürchte, ich habe es mir anders überlegt. Verzeih mir, Kind, aber . . .«
    Elli räusperte sich. »Aber was?«
    »Ich habe beschlossen, dass ich in Anbetracht all dieser Umstände deine Lage verändern muss.«
    Llynia kicherte zuversichtlich.
    »Verändern?«, fragte Elli. »Wie?«
    »Ich habe beschlossen«, erklärte die Hohepriesterin, »dass du einen Mentor oder eine Mentorin brauchst.«
    Llynia stand mit offenem Mund da.
    »Einen Mentor?« Elli sah rasch zu Lleu hinüber, der sie anstrahlte. »Der mir hilft, die Gebräuche des Ordens zu erlernen?«
    »Richtig, mein Kind.« Coerrias Gesicht wurde plötzlich heiter. »Deshalb habe ich die bestmögliche Person gewählt, die dich unterrichtet – und, behaupte ich, von dir lernt.«
    Lleu neigte den Kopf. »Das würde mich ehren.«
    Doch Coerria schüttelte den Kopf. »Nicht du, mein Sohn. Die Person, die ich für Elliryannas Bildung gewählt habe . . .«, sie fuhr herum und schaute die wachsbetropfte Priesterin an, »bist du, Llynia.«

5
Grün vor Neid
    G eh mir aus den Augen, du wertloses Balg!« Llynia schob Elli durch das Holztor in dem Zaun, der die Bäder umgab, drei natürliche Teiche mit heißen Quellen, deren Wasser auf Anweisung der Ältesten gefasst worden war. Nur für heute. Und nur für Llynia.
    Zusätzlich trat sie nach Ellis Hintern. Und obwohl ihr Tritt das Ziel verfehlte, kamen ihre Worte an. »Du meinst, du hättest harte Zeiten hinter dir, wie? Dann warte, bis ich mit dir fertig bin. Ha! Dann wirst du
wirklich
wissen, wie es ist, eine Sklavin zu sein.«
    Elli biss sich auf die Zunge, während sie über das Badegelände ging und die Harfe auf ihrem Rücken schrill klirrte. Ihr Weg führte an den drei dampfenden Teichen vorbei, aus denen Nebel stieg, der mit Lavendel parfümiert war, an duftenden Kerzen, die überall brannten, an üppigen Farnen und blühenden Ranken. Doch Elli bemerkte nichts davon, noch nicht einmal die funkelnden Sterne droben – umso heller jetzt nach dem Sternenuntergang. Erst als sie sich dem Wasserfall am anderen Ende näherte, blieb sie stehen, um die Umgebung zu betrachten.
    Denn ganz oben am Wasserfall saß in einer GischtwolkeNuic. Er hätte fast selbst wie eine Schaumwolke ausgesehen, wenn die tiefvioletten Augen nicht gewesen wären, mit denen er Elli beobachtete.
    »Hmmmpff. Du hast lange gebraucht, um herzukommen.«
    Elli schnitt eine Grimasse, aber nicht wegen seiner typischen Schroffheit. »Sie hat mich gezwungen alle ihre Kleider zusammenzulegen – einen Stapel nach dem anderen, alles, was sie auf ihre große Reise mitnimmt. Dann ist sie dazugekommen, hat alles auf den Boden geworfen und es mich noch einmal

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