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Der Zauber von Avalon 01 - Sieben Sterne und die dunkle Prophezeiung

Titel: Der Zauber von Avalon 01 - Sieben Sterne und die dunkle Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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auf und machte sich auf den Weg zum Turm mit der Pforte.
    »Nun?«, rief er seinem überraschten Bruder zu. »Kommst du oder kommst du nicht?«
    ***
    »Das war dumm«, knurrte Scree jetzt, während er zum Kraterrand ging. Er wich einer schwefligen Rauchwolke aus, stellte den Fuß dabei aber fast auf eine dieser verfluchten Feuerpflanzen, deren schaurige Finger ihm schon so oft die Beine versengt hatten. »Was für ein schrecklicher Idiot ich war, dass ich ihn hier heraufgebracht habe!«
    Er stieg höher und ließ jetzt den zahnähnlichen Turm nicht aus den Augen, der vor ihm aufragte. Grüne Flammen flackerten an seinem Fuß, sie leuchteten hell unter dem Nachthimmel. Aber Screes Gedanken waren anderswo – er erinnerte sich an die drei Dinge, die direkt nacheinander geschehen waren, als er und Tamwyn die Pforte erreicht hatten.
    Zuerst kam der überraschende Moment, in dem sie hineingeschaut und mit offenem Mund die Ströme pulsierenden Lichts gesehen hatten, die Reisende tief in den großen Baum trugen – zu allen Orten, zu denen sie gehen wollten. Oder, wie ihre Mutter sie gewarnt hatte, zu manchen Orten, zu denen sie
nicht
gehen wollten. Konzentration, hatte sie gesagt, war entscheidend für das Pfortensuchen. Deshalb konnten es kleine Kinder oder weniger intelligente Geschöpfe nicht ungefährdet tun, es sei denn, ein magischerSpruch schützte sie. Selbst für Erwachsene war es gefähr lich – so gefährlich, dass viele nur noch in Stücken ihr Ziel erreichten.
    Danach gellten zweitens die lähmenden Schreie der Ghoulacas, die aus dieser Pforte stürzten – direkt in die erstaunten Gesichter der Jungen hinein. Diesmal waren es nicht nur zwei Mördervögel, sondern mehr als ein Dutzend. Die Ghoulacas hatten vor Lust gekreischt, während sie angriffen, mit den fast unsichtbaren Flügeln flatterten und mit blutroten Klauen zuschlugen.
    Und drittens kam die Entscheidung, die Scree im Bruchteil einer Sekunde getroffen hatte, weil er wusste, dass sie keine Chance hatten, so viele Feinde zu besiegen. Er packte Tamwyn am Arm und sprang direkt in die Pforte. Die grü nen Flammen umhüllten beide, bevor Tamwyn widersprechen oder zurückweichen konnte. Und bevor er unglück licherweise auch nur anfangen konnte zu überlegen, wohin sie gehen wollten.
    Jetzt zögerte Scree, als er sich erneut der Pforte näherte. Er schaute in die grünen Flammen, die aus dem Kamm schossen. »Wo bist du gelandet, kleiner Bruder?« Er kickte ein paar ausgeglühte Kohlen in das zischende Feuer. »Hoffentlich an einem besseren Ort als ich.«
    Er wusste, dass Tamwyn dort, wo er schließlich angekommen war, sehr wahrscheinlich vermutet hatte, dass Scree irgendwo im selben Land sein musste. Zweifellos hatte er den größeren Teil dieser vergangenen sieben Jahre mit der Suche nach seinem Bruder verbracht. Wie hätte er wissen können, dass Scree sich in dem Augenblick, in dem sie indie Pforte stürzten, auf ein anderes Ziel konzentriert hatte? Dass er einen Haken geschlagen und sich gezwungen hatte, zum Krater in Feuerwurzel zurückzukehren?
    Denn Scree hatte irgendwie geahnt, dass die Ghoulacas nicht zufällig erschienen waren. Dass sie ihn verfolgten – oder den Stab. Und er hatte erkannt, dass der einzige sichere Ort für seinen Bruder irgendwo in weiter Ferne war.
    Außerdem war Screes Methode erfolgreich. Als er durch die Pforte zurückkam, waren alle Ghoulacas verschwunden. Sie hatten sich wieder in die grünen Flammen gestürzt, wü tend , dass ihnen ihr Opfer entwischt war, entschlossen, es zu jagen. Am wenigsten würden sie ihn dort suchen, davon war Scree überzeugt, wo sie mit der Verfolgung begonnen hatten.
    Jetzt sah er in die Pforte; grüne Funken tanzten in seinen gelb geränderten Augen. Lange hatte er auf diesen Moment gewartet. Er drückte den Stab in seiner Hand fest und konzentrierte seine Gedanken auf Waldwurzel. Das war für den Anfang so gut wie alles andere, weil Tamwyn dieses Reich an ihrem letzten gemeinsamen Tag erwähnt hatte. Und wenn sein Bruder nicht dort war – dann würde er einfach weitersuchen. In so vielen Ländern wie nötig.
    Er hob den Fuß, um in die Flammen zu schreiten. »Hier komme ich, Tam. Du –
aaau!«
    Scree sprang zurück und ließ den Stab fallen. Er stolperte, rollte über die Steine und kam schließlich zum Halten. Langsam setzte er sich auf und umschlang die verbrannte Hand. Der Stab, rot glühend vor Hitze, lag neben ihm.
    »Was ist los mit dir, Stab?«, fragte er und leckte die

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