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Der Zauber von Avalon 01 - Sieben Sterne und die dunkle Prophezeiung

Titel: Der Zauber von Avalon 01 - Sieben Sterne und die dunkle Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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der Bär hat nicht gehauen.«
    »Das ist noch nicht alles, was ich dir antun werde, wenn ich herunterkomme!« Sie wand und drehte sich und versuchte die Stelle zu erreichen, wo er die Ranke festgebunden hatte.
    Tamwyn wandte sich ab. »Wenigstens haben wir jetzt mehr Ruhe.«
    »Sicher, bis sie freikommt!« Henni, der die Vorstellungsehr genossen hatte, hastete aus Tamwyns Reichweite. »Und dann rennst du besser, ihii, ihii. Oder du bekommst so große Ringe um die Augen, dass du aussiehst wie ein Hoolah! Huuhuuhuu, hohohohii.«
    Von weit zwischen den Zedern rief Llynia: »Wo seid ihr, Träger? Ich habe euch gesagt, ihr sollt mir folgen!« Eine Pause entstand, dann raschelten Zweige und sie fügte hinzu: »Übrigens, du meisterlicher Führer durch die Wildnis, dieser Weg ist völlig in Ordnung. Man stelle sich vor, dass jemand glaubt, wir würden bei solcher Dürre auf ein Moor stoßen! Und man stelle sich vor, dass du . . . Was?
Iiihh!«
    Tamwyn ließ seine verstreuten Lasten hinter sich, rannte zwischen den Zedern hindurch, duckte sich unter tiefen Zweigen und sprang über abgebrochene Äste. Als er den Rand des Wäldchens erreichte, blieb er abrupt stehen. Und starrte auf das, was vor ihm lag.
    Llynia war mit dem Gesicht voraus in einen trüben Teich gefallen. Während sie sich mühte wieder aufzustehen, quoll dicker schwarzer Schlamm durch ihr Haar, lief ihr übers Gesicht und bedeckte Arme, Beine und die halbe Brust. Ein Klumpen Sumpfgras hing von ihrer Schulter. Ihr Mund arbeitete fiebrig, um auszuspucken, was sie geschluckt hatte. Drüben an der Seite des Teichs brüllte Henni vor Lachen.
    Tamwyn stürzte sich in den Teich. Der schwarze Schlamm saugte an seinen Beinen, doch er fand einen flachen Stein, der sein Gewicht trug. Er streckte die Hand nach Llynia aus und zog sie aus dem Wasser, dann führte er sie aus dem Sumpf. Schließlich brach sie auf festem Boden zusammen.
    Da sah Tamwyn die Würmer. Fleisch fressende Würmer!Nicht nur einer oder zwei, sondern Dutzende, die über Llynias Kopf und Ohren krochen. Im Schlamm vergraben waren die Würmer so klein gewesen, dass Llynia sie nicht bemerkt hatte.
    Aber sie würde sie bald spüren! Tamwyn wusste aus Erfahrung, wie sehr die nagenden Mäuler dieser Würmer schmerzen konnten. Und wie viel Blut sie saugten, wäh rend sie Hautschichten abkratzten, um sich in einen neuen Körper zu graben.
    Verzweifelt schaute er sich im Gehölz nach stinkender Zehrwurz um, der einzigen Pflanze, deren Geruch stark genug war, die Würmer zu vertreiben. Allerdings nur, wenn ihre Blätter zerrieben werden konnten, bevor die Würmer anfingen sich in die Haut zu graben. Danach blieb nichts übrig als sie einen nach dem anderen herauszuziehen – und blutige Hautfetzen mitzureißen.
    Tamwyn runzelte die Stirn. Keine stinkende Zehrwurz! Es blieben nur noch Sekunden.
    Blitzschnell wandte er sich an Fairlyn, die gerade aus dem Teich stapfte. »Fairlyn! Kannst du wie stinkende Zehrwurz riechen? Schnell – für Llynia!«
    Der Baumgeist richtete den Stamm auf und betrachtete ihn misstrauisch. Ein schwacher Geruch nach Sauermilch kam aus ihren Zweigen.
    »Nein, nein. Vertrau mir.« Er deutete auf die zusammengekauerte Priesterin, die versuchte sich den Schlamm aus Augen und Ohren zu wischen. »Fleisch fressende Würmer! Der Geruch nach stinkender Zehrwurz ist ihre einzige Chance.«
    Sofort richtete Fairlyn ihre Zweige auf Llynia und verströmte zugleich einen würgenden, ranzigen, durchdringenden Geruch. Er war schlimmer als eine ganze Familie zorniger Stinktiere.
    Tamwyn sprang gerade noch zur Seite, als die Masse sich windender Würmer aus Llynias Haar taumelte. Die Wür mer versuchten sich in den Schlamm zu graben oder zurück zum Teich zu kommen – alles, was sie tun konnten, um dem Geruch zu entrinnen. Unglücklicherweise sah Llynia sie auch. Sie sprang auf, schüttelte sich heftig und schrie sich die Lunge aus dem Leib. Alle Würmer, die nicht schnell genug weg waren, wurden unter ihren Schuhen zerquetscht.
    Tamwyn musste mehr als eine Stunde suchen, bis er ein Rinnsal von einem Bach fand. Es floss aus einem zersprungenen Stein am Hang über den Zedern, schlängelte sich einen schmalen Graben hinunter und versank wieder im Boden. Aber es war alles, was die Wanderer für ihr Bad brauchten. Alle nutzten die Gelegenheit – außer Henni, der sich über das Waschen lustig machte.
    Llynia gebrauchte eine Seifenwurzel, die Nuic gefunden hatte, um den Schlamm und den starken Stinktiergeruch

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