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Der Zauber von Avalon 01 - Sieben Sterne und die dunkle Prophezeiung

Titel: Der Zauber von Avalon 01 - Sieben Sterne und die dunkle Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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erzählt: wie sie den größten Teil ihrer Kindheit in einer großen Eiche im versunkenen Fincayra verbrachte; wie sie Merlin das Leben rettete, während er den sieben Liedern nachspürte; und wie sie ihrer Mutter Elen half die Gemeinschaft des Ganzen zu gründen und deren zweite Hohepriesterin wurde. Elli hatte auch gehört, dass Rhia als Hohepriesterin beleidigt zurücktrat und vom Gelände der Drumaner stürmte mit dem Schwur, nie zurückzukehren. Aber falls das wirklich geschehen war, so konnte doch niemand Elli sagen, warum.
    Etwas flatterte an ihrem Knie. Sie öffnete die Augen. Auf dem gewebten Tuch ihres Gewands saß eine wunderschöne Motte, deren hellgrüne Flügel, mit weißen Linien gesäumt, im Rücken anmutig spitz zuliefen. Elli schaute in die dunkelbraunen Augen der Motte. Die fedrigen Fühler zitterten und die Flügel schlossen sich.
    Vorsichtig streckte Elli einen Finger aus und fuhr der Motte übers Bein. »Also meditierst du auch, Kleines. Und warum nicht? Du bist ein lebendiges Geschöpf, genau wie ich. Und auch du kannst eine Priesterin sein! Eine Priesterin deiner eigenen Art. Der große Baum gibt dir viel zu lernen und meinesgleichen hast du viel zu lehren.«
    Ein Schatten fiel über ihr Gewand, das eben noch vom Sternenlicht beschienen war. Die überraschte Motte schlug mit den Flügeln und flog davon. Dann durchschnitt Llynias Stimme die Stille.
    »Das ist empörend, Elli.«
    Elli schaute zum strengen Gesicht der Priesterin hinauf. Und schüttelte den Kopf. »Empörend? Warum?«
    Llynia deutete mit dem Finger auf Ellis Gesicht, als würde sie ein Kind belehren. »Priesterinnen müssen Menschen sein, deshalb! Unter all den Geschöpfen Avalons haben wir als Einzige das Wissen, die Fähigkeiten und die Weisheit, um als Abgesandte der Göttin und des Gottes zu dienen. Die geheiligte Arbeit des Ordens weiterzuführen.«
    Elli rümpfte die Nase. »Glaubst du, dass wir das sind? Abgesandte der Götter?« Sie stand auf und schaute in die Augen der Priesterin, die den Titel der Auserwählten trug. »Nun, ich bin anderer Meinung. Und ich glaube, die Hohepriesterin Coerria wäre das auch.«
    Die Erwähnung dieses Namens ließ Llynia finster aussehen. »Du hast kein Recht, den Namen . . . du kannst nicht die Meinung . . . zu gar nichts hast du das Recht! Du bist keine Priesterin, Elliryanna. Nur eine heimatlose Landstreicherin! Jemand, mit dem eine verblödete Alte Mitleid hatte, mehr nicht.«
    Elli stieg das Blut ins Gesicht. »Sie ist zehntausendmal die Person – die Priesterin   –, die du je werden wirst!«
    »Oh? Du wirst nicht lange genug hier sein, um zu sehen, was für eine Priesterin ich sein werde.« Llynias Augen funkelten rachsüchtig. »Dafür werde ich sorgen.«
    Fairlyn berührte mit ihrem langen Arm, der nach Zitronenbalsam duftete, Llynia an der Schulter. Doch die Auserwählte schüttelte sie ab und funkelte Elli noch einmal an.Schließlich ging sie zum Hang zurück und murmelte: »Motten als Priesterinnen. Motten!«
    Von seinem Platz am Feuer aus hatte Tamwyn die Auseinandersetzung beobachtet. Als er Elli allein unter der Buche stehen sah, spürte er zum ersten Mal etwas anderes als Zorn. Eher etwas wie Sympathie. Trotz der Tatsache, dass Elli ihm in einer knappen Woche zwei blaue Augen geschlagen und wahrscheinlich eine Strafpredigt verdient hatte, fragte er sich, ob sie vielleicht doch mehr war als ein aufbrausender Hitzkopf. Doch als sie sich umdrehte und in seine Richtung schaute, wandte er den Blick ab.
    Plötzlich flog ein kleiner Gegenstand aus dem Dunkel, wich dem Kochtopf aus und traf Tamwyn an der Schulter. Das Ding fiel ihm in den Schoß.
    Es sah aus wie zusammengeknüllte alte Blätter. Dann bemerkte Tamwyn die zarte grüne Aura, die es umgab. Er berührte es leicht mit dem Finger und unterschied ein Paar dünne Lappen. Der eine zusammengefaltet und der andere über ein winziges mausähnliches Gesicht mit trichterförmigen Ohren gezogen. Flügel!
    Also eine Fledermaus. Oder eine Art Fledermausgeist – geformt wie sein ursprünglicher Besitzer, so wie Fairlyn einer Feuerrüster glich, aber in vielem anders war. Was dieses Geschöpf auch sein mochte, es sah schrecklich mager aus . . . aber trotzdem lebendig.
    Sanft rieb Tamwyn den Nacken des Fledermauswesens gleich hinter den pelzigen Ohren.
Dir wird es gut gehen, Kleines. Du hast dir einen weichen Landeplatz ausgesucht. Ein bisschen schmutzig, aber weich.
    Die grüne Aura wurde immer stärker. Tamwyn sah ein zartes

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