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Der Zauber Von Avalon 02 - Im Schatten der Lichtertore

Titel: Der Zauber Von Avalon 02 - Im Schatten der Lichtertore Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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zischen. Wie ein riesiger, vom Wind getragener Samen schwebten sie durch die neblige Luft.
    Wieder trafen sich ihre Blicke. Und plötzlich glaubte Elli Nuics brummigen Tadel zu hören:
Hohlköpfige Törin! Wie
konntest du nur meinen Fallschirm vergessen? Du weißt doch, wir Bergbewohner gehen nicht einfach überall zu Fuß.
    Da schwebte eine breite keilförmige Wolke heran, anscheinend so dicht, dass man darauf stehen konnte. Nuic drehte sich energisch nach links und versuchte, den Fallschirm zu wenden. Sie schwenkten scharf zur Seite.
    Nebelstreifen vom Wolkenrand zogen über sie hinweg und trübten die Sicht. Trotzdem sah Elli die dunklere, dichtere Umgebung des Kerns und griff danach. Während sie Nuic fest im Arm hielt, streckte sie sich mit aller Kraft. Ihre Finger lösten sich fast aus den Gelenken bei dem Versuch, Halt zu finden.
    Zu spät! Sie glitten tiefer und prallten von der Wolkenunterseite ab. Der Fallschirm verfing sich irgendwo und drehte sich mit einem heftigen Ruck, mitten in der Luft wirbelte er sie herum. Sie stürzten wieder in die Tiefe.
    Zischschsch!
Ein kräftiger Windstoß packte sie und drängte sie zur Seite. Er war so stark, dass Elli taumelte und umfiel, beinah entglitt ihr Nuic.
    Aber diese Wendung reichte, um den Fallschirm zu entwirren. Die Silberfäden streckten sich wieder und verlangsamten den Fall. Mit leichten Kurven segelten sie durch die Luft, als würden sie ein ätherisches Ballett tanzen.
    »Da!«, rief Elli und zeigte nach rechts auf eine knollige Wolke. Sie war zwar nicht sehr groß und schien mit nichts verbunden zu sein, doch sie wirkte dicht genug für einen sicheren Landeplatz – falls sie zu erreichen war.
    Nuic drehte sich angestrengt. Sie schwenkten nach rechts, während Elli so weit wie möglich die Hand ausstreckte.
    Sie kamen der Wolke immer näher. Neblige Finger griffen nach ihnen und zogen sie heran. Elli sah einen festen Rand und streckte sich, streckte sich noch weiter
. . .
und berührte ihn! Als sie die Kante fassen konnte, zog sie sich mit aller Kraft hoch. Sie stürzten auf die Wolke, rollten durch steigende Dämpfe und kamen schließlich zu einem Halt.
    Elli legte den Kopf zurück auf die Wolke, ihre braunen Locken wirkten wie ein wirrer Heiligenschein, während sie erleichtert aufseufzte. Diese Wolke war weich, feucht und federte. Vor allem war sie einigermaßen fest, stabil genug, um sie eine Weile zu tragen.
    Nuic wand sich frei und setzte sich auf die schwammigen Dämpfe neben ihr. Indem er die Schultern fest zusammendrückte, ließ er den Fallschirm los – bis auf einen Strang, der sich um sein Bein gewunden hatte. Er band ihn ab, schnippte ihn weg und sah zu, wie der Fallschirm über den Rand der Wolke schwebte und bald nicht mehr zu sehen war.
    »Nun, Elliryanna, es sieht aus, als hätten wir es geschafft.« Seine Färbung hellte sich zu einem üppigen Rosa auf. »Und es sieht aus, als wäre das unserem freundlichen Spaßmacher nicht gelungen.« Seine rosigen Schattierungen vertieften sich. »Es hat mich amüsiert, wie er in den Nebel plumpste, sich unkontrolliert bog und wand und kreischte wie ein kleiner Keiler.«
    Elli rollte auf der Wolke herum und stützte sich auf den Ellbogen. Ihr Arm sank in der weichen, feuchten Oberfläche ein. Sie betrachtete Nuic prüfend, als müsste sie eine Geheimschrift unter seiner Haut entziffern.
    »Du hat die ganze Zeit gewusst, dass er ein Schwindler war, nicht wahr?«
    Der Maryth blinzelte ihr zu. »Sehr gut! Ich wusste, dass du allmählich darauf kommen würdest.«
    »Aber woher hast du es gewusst?«
    »Eigentlich war es leicht. Niemand mit einem so bösen Gesicht wie er könnte als Spaßmacher Erfolg haben.«
    Elli blies einen Nebelfetzen weg, der sich auf ihre Nase gesetzt hatte. »Warum hast du dann so lange gewartet?«
    »Hmmmpff. Ist das nicht klar? Weil wir wissen mussten, wo dieser Teufel Kulwych sich versteckt! Und jetzt, mein Liebes, wissen wir es.«
    »Nein, wir wissen es nicht. Er hat sich geweigert, dir das zu sagen, weißt du nicht mehr?«
    »Hmmmpff. Das hat er gedacht. Er sagte, wenn du dich erinnerst, Kulwych befindet sich
irgendwo tiefer als das Grab eines dunklen Elfen

    Elli zuckte die Achseln. »Und?«
    »Und das verrät uns, dass er tief drunten ist – was in Schattenwurzel eine der aufgegebenen Minen der dunklen Elfen bedeutet. Ich wette, wir finden Kulwych in der tiefsten Mine, wo immer sie sein mag.«
    Langsam breitete sich ein Lächeln über ihr Gesicht. »Du bist wirklich

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