Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Zauber Von Avalon 02 - Im Schatten der Lichtertore

Titel: Der Zauber Von Avalon 02 - Im Schatten der Lichtertore Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
Vom Netzwerk:
der legendäre Stab Ohnyalei von Tamwyns eigener ungezähmter Magie berührt worden war oder ob er auf die Macht des Springens reagierte, an die jemand in der Ferne appellierte, wusste der Besucher der großen Halle nicht. Er konnte nur verwundert das leuchtende Symbol betrachten.
    Dann hoben sich zu seiner noch größeren Verwunderung seine nackten Füße vom Boden!
    Immer höher stieg er und schlug, damit er das Gleichgewicht nicht verlor, mit Armen und Beinen um sich. Unaufhörlich trieb es ihn in die Höhe, während Henni und Flederwisch überrascht zuschauten. Bald war er mehr als seine eigene Länge vom Boden entfernt. Er hielt den Stab fest, auch wenn ihn die Magie, die ihn trug, zur Seite kippen ließ, so dass er fast waagrecht in der Luft schwebte. Sosehr er auch strampelte, er konnte sich nicht wieder aufrichten.
    »Iihii, iihii, das macht bestimmt Spaß«, krähte Henni. Er rieb sich genießerisch die Hände, lief herüber und stellte sich unter Tamwyn. Dann sprang er so hoch wie möglich und versuchte, den Fuß seines Gefährten zu fassen.
    »Hör auf damit, du schwachköpfiger Idiot!«, rief Tamwyn und schlug verzweifelt um sich.
    »Lass mich auch hoch«, bat Henni. »Nimm mich mit auf die Fahrt.«
    Tamwyn wehrte sich – vergeblich – dagegen, in der Luft herumzurollen. »Das ist keine Fahrt, du Narr! Das ist eine Art Magie, die ich nicht lenken kann. Sie könnte so schnell verschwinden wie sie
. . .
«
    Plötzlich verschwand das Licht vom Stab. Tamwyn wirbelte herum und fiel dann hinunter – direkt auf Henni. Der Stab klapperte auf den Höhlenboden, der Hoolah schrie und Tamwyn brüllte. Und drüben bei der plätschernden Quelle schüttelte der kleine Flederwisch den pelzigen Kopf.
    »Alalberne Geschöpfe«, murmelte er und streckte die zerknitterten Flügel. »Sie sollten wiwissen, dass sie nicht wirklich flifliegen können, Mannemann jajaja.«
    Es bedurfte mehrerer Tritte und Stöße, bis Tamwyn und Henni sich entwirrt hatten. Schließlich lagen beide schwer keuchend auf dem Boden. Tamwyn sah wieder klar und schaute abermals zu dem dunklen Fleck an der Decke.
    »Ich muss da hinauf«, murmelte er. »Wenn nur
. . .
« Er unterbrach sich, gerade hatte er erneut gelernt, wie gefährliches war, etwas zu wünschen. Besonders mit irgendwelchen Mächten, die sich in ihm entfalteten und die er nicht beherrschte. Nachdem er sie zu Screes Rettung genutzt hatte, war er eine Zeit lang froh gewesen, sie zu haben. Aber jetzt wusste er es nicht mehr so genau. Fast kam es ihm vor, als unterdrücke er in sich eine ganz neue Person, die sich in jeder Hinsicht von seinem früheren Ich unterschied und um ihre Befreiung kämpfte.
    Aber wollte er das wirklich?
    Tamwyn schüttelte den Kopf und rieb ihn dabei in den rötlich braunen Lehm. Dann wandte er sich an den mageren Burschen neben sich und sagte: »Du bist noch verrückter als eine Katzenminzefee, ist dir das klar?«
    »Sicher. Und du bist noch dümmer als ein kopfloser Troll.«
    »Na gut, wir verstehen einander. Jetzt sag mir was, Henni.« Er deutete zur Decke. »Hältst du es für möglich, dass du zu dieser dunklen Stelle dort oben klettern kannst?«
    Der Hoolah runzelte die Stirn. »Sieht ziemlich schwierig aus. Unmöglich vielleicht. Töricht, es auch nur zu versuchen.« Er grinste breit. »Genau mein Ding.«
    »Gut«, erklärte Tamwyn. »Hier ist mein Plan, vielleicht kannst du ihn dir merken.«
    Er setzte sich auf und zog an der Ranke, die er immer um die Mitte trug, ein Hilfsmittel, das er als Führer durch die Wildnis mehr als einmal nützlich gefunden hatte. Während er die Ranke abwickelte und ein Ende fest um seine Taille, das andere um die von Henni band, erklärte er, dass sobei einem Fall ein Leben gerettet werden könne. Obwohl Henni widersprach und sagte, Fallen gehöre zum Spaß, gab er schließlich nach. Im nächsten Moment waren sie aneinander gebunden. Tamwyns Stab steckte wieder in der Hülle und Hennis Gesicht zeigte ein beunruhigend fröhliches Grinsen, als sie anfingen, den nächsten Pfeiler hinaufzuklettern. Sie stiegen höher und Flederwisch umkreiste sie, während er die ganze Zeit besorgt plapperte.
    Für Tamwyn, der das Gewirr erstieg, waren Verzweigungen nicht das Schwierigste. Das bestand darin, Henni hinter sich davon abzuhalten, mutwillig den Pfeiler los zu lassen und an der Ranke zu schaukeln. Es geschah nur einmal, als sie schon halb an der Decke waren – und Tamwyn brauchte all seine Kraft, um an den Fingern und Zehen hängen zu

Weitere Kostenlose Bücher