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Der Zauber von Avalon 03 - Die ewige Flamme

Titel: Der Zauber von Avalon 03 - Die ewige Flamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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jetzt wieder ansah. »Hast du es zerrissen, als du uns beide in die Spiralkaskaden geschleudert hast? Oder später beim Wasserfall, der uns fast totgeschlagen hat?«
    Als wäre das eine ganz normale Frage, zeigte Henni keine Spur von Reue. Während er da auf dem Boden lag, zuckte er nur die Achseln. »Nein, nein. Es hat sich verfangen.«
    »Verfangen? Worin?«
    »In den Zähnen dieses drachengesichtigen Keilers, den ich dort auf den Klippen traf. Komisch, es hat ihm nicht gefallen, wie ich ihn am Schwanz zog.«
    Trotz seines Zorns musste Tamwyn grinsen. »Immernoch der alte Henni, nicht wahr? Du bist noch nie einem tödlichen Hinterhalt begegnet, der dir nicht gefallen hat.«
    »Huuhuuhiichicha-ha-ha«, lachte der Hoolah. »Da hast du recht.« Er wand sich ein wenig unter Tamwyns Gewicht. »Sag mal, iihii, ichii. Würde es dir was ausmachen, von mir runterzugehen? Du zerquetschst mir die alten Rippen.«
    Aber Tamwyn hatte nichts gehört. Seine Gedanken waren jetzt bei ihrem dritten Gefährten, der wirklich in den Spiralkaskaden umgekommen war. Mit finsterem Gesicht sagte er leise: »Ich wollte, wir hätten Flederwisch nicht verloren.«
    Etwas Kleines, Grünes sprang plötzlich aus den Falten von Hennis sackförmiger Tunika. Es fegte durch den dichten Nebel und zog eine leuchtende grüne Spur hinter sich her, während es durch den Dunst schwenkte.
    »Uuii, uuii, Mannemann«, quietschte das fliegende Ding, während es an Tamwyns Ohr vorbeizischte. »Ich dadachte, du würdest dich nienie an mimich erinnern! Oh jaja, ja ja ja.«
    »Flederwisch!« Tamwyn sprang auf vor Entzücken.
    »He, Tollpatsch!«, neckte ihn Henni, der jetzt auch aufstand. »Du hast wieder mal die Chance verpasst, mich umzubringen.«
    Tamwyn schaute ihn scharf an. »Keine Sorge. Ich finde bald genug noch eine Gelegenheit.« Er wandte sich wieder an das Geschöpf, das um seinen Kopf surrte. »Und du, du kleiner grüner Wicht! Wie hast du mich nur gefunden?«
    Flederwisch schlug einen Salto im Nebel und flog eine ungleichmäßige Schleife, dann rutschte er auf Tamwyns Unterarm zu einem Halt. »Leicht, Mannemann. Wir sind einfach hinauf und auf und auf und aufgestiegen, weilmein hervorraragendes Gehirn sich erinnert, wohinin du gehen wolltest.«
    Der junge Mann schüttelte erstaunt den Kopf. »Du hast wirklich ein hervorraragendes Gehirn.«
    Flederwischs winziges Gesicht runzelte sich zu etwas, das fast ein Lächeln war. »Die Reise war sehr schwer, jaja. Aber am schwersten war es absolulut, diesen irren-wirren Hoolah davon abzuhalten, uns beide umzubringingen, jaja.«
    »Das verstehe ich, mein Freund.«
    Henni, der vergnügt auf Nebelfetzen klatschte, reagierte nicht.
    Tamwyn schaute auf den mageren kleinen Kerl hinunter, der mit seinem mausähnlichen Gesicht, den trichterförmigen Ohren und den ledrigen Flügeln so sehr einer Fledermaus glich. Aber da war dieses seltsame Licht, das ihn umgab und leuchtende grüne Strahlen in den Dunst schickte. Was für eine Art Geschöpf war Flederwisch überhaupt? Tamwyn war einer Antwort auf diese Frage seit ihrer ersten Begegnung nicht näher gekommen.
    Plötzlich frischte der Wind stark auf und zerteilte den Nebel auf dem Gipfel. Der Dunst wich zur Seite wie Reihen welliger Vorhänge. Zugleich wurde die Luft rund um die Gefährten heller und funkelte mit neuer Strahlkraft.
    Tamwyn schaute in den schimmernden Nebel und war nicht sicher, ob das plötzliche Licht von den Sternen droben oder von etwas ganz anderem kam. Ein neuer Windstoß rauschte vorbei und hellte den Nebel noch mehr auf. Ein dritter Stoß blies so kräftig über sie, dass Flederwischs zusammengeknülltekleine Flügel sich von allein spannten und an Tamwyns Unterarm schlugen.
    Mit ängstlichem Quietschen sprang Flederwisch in die nächste Tunikatasche seines Freunds. Gerade da riss der Nebel ganz auf und legte alle Sterne von Avalon frei. Hunderte und Aberhunderte von ihnen schienen auf Merlins Gipfel herab, sie strahlten so hell, dass Tamwyn und Henni sich abwenden mussten.
    Plötzlich fiel ein Schatten auf sie. Tamwyn schaute hoch, er wollte die Ursache dieser Veränderung sehen. Ein erneuter Windstoß blies ihm so heftig ins Gesicht, dass ihm die Augen tränten. Doch er erkannte trotzdem, was den Wind und den Schatten ausgelöst hatte.
    Flügel.
    Ein riesiges geflügeltes Pferd stieg vom Himmel herab. Es kündigte seine Ankunft mit einem durchdringenden Wiehern an und schlug kräftig mit den Flügeln, deren silbrigweiße Federn aus Sternenlicht

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