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Der Zauber von Avalon 03 - Die ewige Flamme

Titel: Der Zauber von Avalon 03 - Die ewige Flamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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sein Gesicht direkt in Basilgarrads Ohr und flüsterte: »Am wenigsten würde er erwarten, dass wir
ihn
verlassen – und
sie
angreifen.«
    Das ganze Ohr wurde steif und zitterte ein wenig, als er fortfuhr: »Wir könnten dabei sterben, mein Freund – so viele dieser Krieger gegen nur uns beide, dich und mich. Aber vielleicht gelingt es uns, sie zu schädigen, wie Rhita Gawr gesagt hat! Sie können nicht sterben, aber ich nehme an, dass ihre Körper doch verwundbar sind. Und wenn wir das ausnützen, stören wir vielleicht Rhita Gawrs Pläne.« Er holte tief Luft. »Wenn wir sie angreifen, verschaffen wir unseren Freunden dort unten möglicherweise mehr Zeit. Und wenn wir bei der Verteidigung Avalons sterben würden, wäre es ein ruhmreicher Tod. Meinst du nicht auch?«
    »Ich stimme dir zu!«, brüllte Basilgarrad.
    Sofort drehte sich der Drache dem verdunkelten Sternbild zu. Er schlug so schnell mit den Flügeln, dass sie bald in einem grünen Schleier verschwanden, beleuchtet von den letzten Funken des Herzens von Pegasus. Basilgarrad schoss auf die unsterblichen Krieger zu und ließ einen verdutzten Rhita Gawr zurück. Bis Tamwyn weit hinter ihnen einen wütenden Schrei des schwarzen Drachen hörte, hatten sie bereits eine große Strecke zurückgelegt.
    Fast so schnell wie Sternenlicht flogen sie über den Himmel. Ringsum leuchteten Hunderte von Sternen strahlend an ihren Ästen. Einen Augenblick betrachtete Tamwyn nur diese funkelnden Kreise, jeder von ihnen ein flammendes Tor, das zu einer anderen Welt führen konnte. Voller Bewunderung für Avalons Reichweite und die ewige Schönheit der Sterne schaute er sie an.
    Aber sie sind nicht unvergänglich
, erinnerte er sich grimmig. Jeder einzelne von ihnen konnte dunkel werden, wenn Rhita Gawr sich behauptete. Vielleicht würde auch der glitzernde Zeitenfluss seinen Mächten unterliegen.
    Tamwyn veränderte seine Stellung beim Drachenohr und schaute hinter sich. Jetzt leuchtete der Herzstern nur noch schwach.
    Als hätte er Tamwyns Gedanken gehört, schlug Basilgarrad noch schneller mit den Flügeln. Jetzt hatten sie mehr als den halben Weg zum Zauberstab zurückgelegt und die restliche Entfernung schrumpfte rasch. Endlich waren sie so nah, dass sie die Krieger von Rhita Gawr deutlich sehen konnten. Das Bild, das sich ihnen bot, war nicht überraschend, aber bestimmt verstörend.
    Drachen. Hunderte von Drachen.
    Tamwyn schüttelte den Kopf, als er sah, wie sie sich unter den verdunkelten Toren zur Anderswelt drängten. Obwohl sie viel kleiner waren als ihr Befehlshaber, sahen diese dunklen Drachen schrecklich gefährlich aus mit ihren stachligen Schwänzen, Mäulern voll spitzer Zähne und Klauen so scharf wie Rapiere. Ihre schwarzen Flügel hatten gezackte Kanten, sodass sie mit einem Schnitt leicht Fleischund Knochen zerteilen konnten. Und nach dem aggressiven Stoßen und Schieben dort unten zu schließen, schienen sie für das Kriegshandwerk sehr geeignet.
    Tamwyn starrte auf die Krieger und überlegte, wie viel Schaden sie dort unten anrichten konnten.
Irgendwie müssen wir sie zurückhalten! Sie durch diese Tore zurückjagen. Und dann aus Avalon aussperren.
    Doch zuerst mussten er und Basilgarrad die Krieger erreichen. Bevor diese Drachen Rhita Gawrs Signal bekamen, sich auf die tieferen Reiche zu stürzen, und bevor sie –
    Seine Gedanken wurden jäh abgeschnitten. Denn als er zurückschaute, sah er, wie das Herz von Pegasus, einst das hellste Licht der Konstellation, zum letzten Mal funkelte und erlosch. Der Stern war nur noch ein schwarzer Klecks – und ein offener Zugang zur vergänglichen Erde.
    Und schlimmer, zwischen Tamwyn und dem dunklen Stern kam ein anderer schwarzer Fleck näher. Rhita Gawr. Der Kriegsherr war zwar noch entfernt, doch er flog schnell. Und seine Wut war unverkennbar, sie schien mit eisigem Finger auf Tamwyns Brust zu deuten.
    Schrille Schreie der Krieger ließen ihn wieder nach vorne sehen. Die Drachen hatten ihr lange erwartetes Signal bekommen, hörten jetzt auf zu drängeln und schauten auf die tieferen Reiche hinunter. Sie schlugen gleichzeitig mit den Flügeln und flogen los. Die Eroberung Avalons hatte begonnen.
    Und wir kommen zu spät, um sie aufzuhalten!
Tamwyn ballte die Faust und schwang sie verzweifelt durch die Luft an Basilgarrads Ohr vorbei. Jetzt hatte er alles verloren!Seine einzige Chance, seine Welt zu retten. Seine einzige Chance, mehr zu sein als ein tollpatschiger Dummkopf – der wahre Sohn von Krystallus

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