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Der Zauber von Savannah Winds

Der Zauber von Savannah Winds

Titel: Der Zauber von Savannah Winds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley
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Zimmer. Sobald die hier in den Kühltaschen verstaut sind, bin ich reisefertig.«
    Nachdem die Eisblöcke zwischen den Süßigkeiten und dem Make-up in den Kühltaschen lagen, räumte Djati das Gepäck auf die Ladefläche des Geländewagens, der dick mit rotem Staub und Schlamm bedeckt war, sodass seine ursprüngliche Farbe kaum zu erkennen war.
    Fleur erstickte beim Abschied beinahe in Doreens herzlicher Umarmung. »Danke für alles«, flüsterte sie, und wieder brannten Tränen in ihren Augen.
    »Keine Sorge, Schätzchen! Du musst nur versprechen vorbeizuschauen, bevor du wieder in deine große Stadt zurückkehrst.« Sie nahm Fleurs Gesicht in die weichen, kleinen Hände. »War schön, deine Bekanntschaft zu machen – als wäre Selina wieder nach Hause gekommen.«
    Fleur blinzelte gegen die Tränen an, stieg in den Wagen und ließ sich auf den Beifahrersitz fallen, dessen Leder rissig war. Es roch nach Hund, Leder und Metall. Der Boden war übersät mit alten Zeitschriften, Bonbonpapieren und einer völlig abgetragenen, schmutzigen Hose, die Djati schnell unter seinen Sitz schob.
    »Fertig?« Djati betrachtete Fleur mit verständnisvollem Lächeln.
    »Fertig«, sagte sie nachdrücklich.
    »Savannah Winds, wir kommen!« Der Wagen rumpelte aus dem Hof des Motels, und Fleur winkte der kleinen Gestalt zu, die auf dem Bürgersteig stand. Die Freundlichkeit von Fremden erstaunte sie immer aufs Neue; und das Geschenk, das Doreen ihr gemacht hatte, war unbezahlbar.
    Sie hatten Cloncurry in einer Staubwolke weit hinter sich gelassen, als sie über den Matilda Highway zur Raststätte Burke and Wills hinauffuhren, wo sie ein sehr spätes Mittagessen einnahmen. An der Raststätte kreuzten sich der schmale Highway in nordöstlicher Richtung, der durch Normanton und Karumba bis hin zur Küste führte, mit einer noch schmaleren Straße, die nach Westen ging und laut Djati am Lawn Hill National Park endete.
    »Hier fängt der Spaß an«, sagte er fröhlich und bog scharf von der Hauptstraße nach Osten ab, auf einen kaum erkennbaren Pfad. Er schlängelte sich durch eine von unzähligen Flüssen und Bächen durchzogene Wildnis aus üppigem Gras und schlanken Bäumen. »Es hat ordentlich geregnet, was für diese Jahreszeit ungewöhnlich ist. Aber der Weg ist passierbar.«
    Die Sonne brannte auf die Windschutzscheibe, und im Führerhaus wurde es unerträglich heiß. Fleur und Djati hatten die Fenster heruntergekurbelt, um ein wenig Fahrtwind abzubekommen, da die Klimaanlage schon lange defekt war.
    Langbeinige graue Bolgakraniche stiegen von den Ufern auf und flatterten davon. Fleur betrachtete ehrfürchtig die weite Savanne, die sich allmählich öffnete, und schaute ängstlich hinunter, wenn sie felsige Bäche und reißende Flüsse überquerten. Sollten sie hier liegen bleiben, würde niemand davon erfahren. Möglicherweise würden sie tagelang feststecken – vielleicht sogar Wochen. Außerdem gab es hier Krokodile.
    Als hätte Djati Fleurs Gedanken gelesen, sagte er beruhigend: »Ich habe für alles ein Ersatzteil dabei. Außerdem hab ich ein Funkgerät. Innerhalb von wenigen Stunden wäre jemand hier draußen.«
    »Ich habe mein Handy auch dabei«, sagte sie. »Das könnten wir benutzen.«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, hier nicht. Hier ist kein Empfang.«
    Fleur dachte an den Laptop in ihrem Gepäck und fragte sich, ob das wohl die einzige Möglichkeit für ihre Familie sei, Verbindung mit ihr aufzunehmen, sollte ein Notfall eintreten. »Ich nehme an, ihr benutzt Computer, um mit der Außenwelt in Kontakt zu bleiben?«
    Er lachte. »Auch das nicht. Wir verlassen uns auf das Telefon und den Funk. Die Technik ist nicht bis hierher vorgedrungen trotz allem, was das übrige Australien hat … « Er sah sie mitfühlend an. »Ich weiß, das Stadtvolk glaubt, dass es nicht ohne Handys und Computer überleben kann, aber du wirst dich schon bald an die Gegebenheiten hier gewöhnen.«
    Sie fuhren in einvernehmlichem Schweigen weiter, das nur unterbrochen wurde, wenn Fleur eine Frage stellte oder Djati sie auf etwas hinwies. Drei Stunden später ließ das Licht draußen nach, und Fleur sah etwas am Himmel glitzern.
    »Was ist denn das?«
    Er spähte durch die schmutzige Windschutzscheibe. »Heuschreckenplage«, murmelte er finster.
    »Aber sie sind so schön!«, rief sie aus, als die schimmernde, wogende Wolke näher kam. »Es sieht aus, als würden Pailletten vom Himmel regnen.«
    »Die Viecher sind ein verdammtes Ärgernis«,

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