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Der Zauber von Savannah Winds

Der Zauber von Savannah Winds

Titel: Der Zauber von Savannah Winds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley
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er den Kopf. »Sie behauptete, sie habe uns schon zusammen gesehen, lange bevor ich nach Savannah Winds kam, obwohl ich immer noch nicht weiß, wie sie das angestellt hat.«
    Sein Blick wanderte zu Fleur. »Du wirst sie zuerst vielleicht ein wenig eigenartig finden«, warnte er, »denn meine Sal hat ein Talent, Dinge zu wissen, die man nicht erklären kann. Sie hat so eine Art, einem direkt ins Herz zu schauen. Aber das muss dich nicht beunruhigen – sie meint es nicht böse. Mein Mädchen ist das Beste, was mir je passiert ist. Und wenn Sal mich wirklich kommen gesehen hat, nun, dann bin ich froh, dass ich in ihre Pläne gepasst habe.«
    »Ich bin so froh, dass alles gut ausgegangen ist. Annies Tagebuch ist zu entnehmen, dass du einen sehr schlechten Start ins Leben hattest.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich war nicht der Einzige. Wenigstens denkt die Regierung inzwischen laut über Wiedergutmachung an der sogenannten ›Gestohlenen Generation‹ nach – was längst überfällig ist. Aber für mich hat sich am Ende alles zum Guten gewendet. Sal und ich haben gerade sechzig gemeinsame Jahre gefeiert, und wir sind jetzt noch so glücklich wie damals, als wir jung waren. Das haben wir Annie zu verdanken, und das werden wir beide nie vergessen.«
    Fleur schwieg. Das Bedauern über das Scheitern ihrer eigenen Ehe und der Schmerz darüber, dass Greg und sie niemals solch einen Jahrestag begehen würden, schnürten ihr die Kehle zu.
    Plötzlich wurde der Weg breiter, und Djati fuhr noch schneller. »Wir befinden uns schon seit etwa anderthalb Stunden auf dem Land von Savannah Winds«, sagte er, während er der leicht geschwungenen Kurve des dunkelroten Asphaltbands folgte. »Das hier ist die hintere Anfahrt zur Farm. Die Lastzüge kommen von der Gulf Developmental Road im Osten, die rauf nach Croydon, Normanton und schließlich weiter nach Karumba an der Golfküste führt.« Er lachte heiser auf. »Ein Mal bin ich da gewesen, in Karumba; gibt nicht viel zu sehen dort, nur jede Menge einbeiniger Fischer und einen Haufen Krokodile.«
    Fleur schauderte und entschied, Karumba nicht auf ihre Liste der zu besichtigenden Orte zu setzen. Ihr Pulsschlag beschleunigte sich, während sie durch viele Morgen Grasland und goldene Weizenfelder fuhren. Die Rinder schauten gut aus. Ihr Fell glänzte beinahe so, als seien sie für Fleurs Ankunft auf Hochglanz gestriegelt worden. »Offenbar sind die Heuschrecken nicht hier gewesen«, murmelte sie.
    »Wir können nur hoffen, dass der Wind sie weiter nach Süden bläst, während wir die Ernte einholen. Wenn das Wetter hier oben trocken und heiß bleibt, sterben sie und wir bleiben eine Weile verschont.«
    Neugierig lehnte Fleur sich vor, als am Horizont Gebäude auftauchten. »Welches ist denn das Haupthaus?«
    »Du kannst es noch nicht sehen, es liegt hinter der Anhöhe.« Djati zeigte auf die Scheunen, die Schlafbaracke und die Küche für die Saisonarbeiter. »Und da drüben wohne ich mit Sal.«
    Fleur erblickte ein schmuckes eingeschossiges Backsteingebäude mit einem Gemüsegarten, schattenspendenden Bäumen und einer vollen Wäscheleine. »Sieht ganz so aus, als hätte Sal in der Zwischenzeit große Wäsche gemacht«, scherzte sie.
    Djati grinste. »Sie hat eine neue Waschmaschine, und das verdammte Ding steht bei so vielen Kindern nie still.« Er wies mit einer ruckartigen Kopfbewegung auf andere Gebäude in der Ferne. »Zwei von Benuks Urenkeln leben noch hier, und da alle unsere Kinder verheiratet sind, haben wir ihnen beim Bau ihrer Häuser geholfen. Dasselbe gilt für die Enkel. Unsere Gemeinschaft funktioniert ziemlich gut. Wir sitzen uns nicht auf der Pelle, sind aber gern nah beieinander.«
    Fleur warf einen Blick auf die Lichtung und die Gebäude und dachte, wie isoliert Annie in den ersten Jahren nach dem Tod ihres Mannes gewesen sein müsse. »Wenigstens fühlt ihr euch mit so vielen Verwandten in der Umgebung nicht vollkommen abgeschnitten«, flüsterte sie.
    »Das kann bei all dem Zank manchmal auch von Nachteil sein«, antwortete er, »aber meistens kommen wir schlecht und recht miteinander aus.«
    Sie überquerten die größte Lichtung und fuhren auf ein imposantes eingeschossiges Backsteinhaus mit Wellblechdach und stabilem Steinschornstein zu. Ringsum verlief eine mit Fliegengittern geschützte Veranda. »Das ist das Hauptgebäude«, murmelte er breit grinsend. »Schau’s dir an, und mach dich auf einen Überfall gefasst«, warnte er glucksend.
    Und tatsächlich,

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