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Der Zaubercode

Der Zaubercode

Titel: Der Zaubercode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dima Zales
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entsprechen. Die Beschreibung, die dem am Nächsten kam, war Dunkelheit durchbrochen von hellen Lichtblitzen und Farbe. Aber es war weder Licht noch Farbe; es war etwas anderes, etwas, für das sie keinen entsprechenden Namen hatte.
    Es gab auch Gedanken dort draußen. Einige gehörten zu ihr, andere zu anderen Dingen — Dingen, die völlig anders waren als sie. Es gab nur einen Gedankenstrang, der dem ihren entfernt ähnelte.
    Sie war sich nicht sicher, aber sie hatte den Eindruck, der andere Gedankenstrang suche sie, wollte zu ihr zu gelangen.
    Gala schreckte aus dem Schlaf hoch und setzte sich im Bett auf. Sie schaute sich in der Dunkelheit, die um sie herum herrschte, um.
    »Was ist passiert, Kind?«, fragte Esther und legte das Buch zur Seite, in welchem sie gerade bei Kerzenschein gelesen hatte. »Hast du schlecht geträumt?«
    »Das denke ich nicht«, antwortete Gala langsam. »Ich denke, ich habe von der Zeit kurz vor meiner Geburt geträumt.«
    Esther sah sie eigenartig an und widmete sich wieder ihrem Buch zu.
    Gala legte sich wieder hin und versuchte, ihr Herzrasen zu beruhigen. Das war das erste Mal, dass sie überhaupt geträumt hatte — und sie wünschte sich, Blaise wäre hier, damit sie mit ihm darüber reden könnte. Er würde diesen Traum faszinierend finden, schließlich handelte er ja von der Zauberdimension. Sie schloss ihre Augen und schlief in der Hoffnung wieder ein, ihr nächster Traum würde von Blaise handeln.
     

36. Kapitel: Blaise
     
    Das Treffen mit Ganir hatte Blaise eigenartig beunruhigt. Hatte der alte Mann ernsthaft seine Hilfe angeboten? Er hatte so entsetzt ausgesehen, als Blaise ihm von der Abstimmung erzählt hatte, dass er ihm schon fast seine Lügen abgekauft hatte.
    Der Rat wusste nichts über Gala, außer Ganir hatte auch in diesem Punkt gelogen. Aber wenn er das nicht getan hatte, und wenn der Rat nicht dahinter steckte, wer war Blaise dann heute den ganzen Tag gefolgt? Als er darüber nachdachte kam er zu dem Schluss, dass es genauso gut einer von Ganirs eigenen Spionen sein könnte; der alte Zauberer war dafür bekannt, seine Fühler überall zu haben.
    Ganir hatte ganz offensichtlich einige Pläne für Gala — soviel war Blaise klar. Der Ratsvorsitzende war alles andere als ein Dummkopf; er, mehr als alle anderen, würde das Potential eines intelligenten magischen Objekts erkennen, welches menschliche Gestalt angenommen hatte. Natürlich würde Blaise nicht zulassen, dass Gala ein Werkzeug Ganirs wurde. Unabhängig davon, was Blaise anfänglich mit ihr vorgehabt hatte, war sie eine Person und er musste sicherstellen, sie wurde auch als solche behandelt.
    Er ging zurück in sein Arbeitszimmer und setze sich an seinen Schreibtisch um herauszufinden, was er als Nächstes tun sollte. Wenn der Rat nicht über Gala Bescheid wusste, hatte er noch ein wenig Zeit. Irgendwie musste Blaise zu ihr kommen, ohne Ganir ihren Aufenthaltsort zu verraten. Seine Experimente mit der Zauberdimension waren definitiv keine Lösung; es würde zu lange dauern, so etwas zu perfektionieren.
    Blaise brauchte einen Weg um denjenigen zu entkommen, die sein Haus überwachten.
    Als er über dieses Problem nachdachte, fragte er sich, ob er wohl die Geschwindigkeit seiner Chaise erhöhen konnte. Falls er viel schneller als sein Verfolger fliegen würde, dann könnte er den Spion abhängen und Gala einsammeln, bevor ihn jemand einholte.
    Plötzlich schoss ihm eine verrückte Idee durch den Kopf. Was wäre, wenn er sich einen Teil des Wegs teleportieren würde, anstatt die ganze Strecke zu fliegen? Wenn die Teleportation über eine kürzere Entfernung wäre und nicht über die ganze Distanz, wäre das entschieden sicherer und würde das Risiko reduzieren, sich an einem unerwarteten Ort zu materialisieren. Er könnte sich ja sogar immer nur zu einem Punkt teleportieren, den er mit verstärkter Sicht noch erkennen konnte — und von dort aus könnte er sich dann weiter teleportieren. Immer wieder. Dadurch würde er für die Reise viel weniger Zeit benötigen und er wäre nicht verfolgbar.
    Das einzige Problem wäre die Komplexität des Codes, den er dafür schreiben müsste, aber Blaise war bereit, diese Herausforderung anzunehmen.
     

37. Kapitel: Barson
     
    Barson versuchte, sein Gesicht ausdruckslos zu halten, als er in Ganirs Gemächer trat.
    »Sie haben mich gerufen?« Er ließ absichtlich die ehrenvolle Anrede des Ratsvorsitzenden aus — eine unterschwellige Beleidigung, von der er sich

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