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Der Zauberer von Linn

Der Zauberer von Linn

Titel: Der Zauberer von Linn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Elton van Vogt
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Untergang zu retten.
    Sie erreichten den Palasteingang. Die Wache ließ den Mutanten mit seinem Stab ohne besondere Formalitäten passieren. Clane hielt sich nicht lange auf, sondern begab sich sofort in den unterirdisch angelegten Kühlraum.
    Der lang ausgestreckte Leichnam des Riss reagierte nicht gerade freundlich auf die Versuche, ihn zu sezieren. Eine wasserähnliche Flüssigkeit tropfte aus der Lederhaut, als sich die Ärzte an die Arbeit machten, und verbreitete einen schrecklichen Gestank.
    Clane nahm einzelne Stücke und Organe, untersuchte sie eingehend und diktierte seinem Sekretär die Einzelheiten. Ein Zeichner fertigte genaue Skizzen an.
    Es wurde Nachmittag. Gasflammen brannten, und seltsame Mischungen brodelten in Reagenzröhrchen. Rückenmarkflüssigkeit und Blut wurden analysiert.
    Clane fütterte eine Ratte in einem Käfig mit einem Stück des Fleisches. Das Tier war offensichtlich hungrig und fraß. Es starb nach genau 3.08 Minuten. Er diktierte:
    »Das Fleisch besteht zum größten Teil aus einer Proteinstruktur und ist für Tiere irdischer Herkunft ungenießbar.«
    Gegen Abend ließ er die Reste des Monstrums wieder in eine Kiste packen und in den Kühlraum zurückbringen. Damit war seine erste Aufgabe im Palast beendet. Inzwischen hatte der neue Regent seinen Einzug gehalten, und Clane konnte darangehen, auch die zweite Aufgabe zu bewältigen. Sie war weitaus schwieriger.
    Er haßte die Rolle, die er spielen mußte, aber ihm blieb keine andere Wahl.
    Er schickte seine Leute nach Hause und erfragte sich den Weg zum Zimmer des Lordführers. Zwei Posten standen vor der Tür, aber sie salutierten respektvoll, als er sagte:
    »Ich bin der Onkel des Lordführers.«
    »Darf ich Sie anmelden, Exzellenz?«
    »Nein«, erwiderte Clane und trat einfach ein.
    Er sah sich in dem Raum um und entdeckte Calaj, der gerade einen Kopfstand machte. Offensichtlich produzierte er sich vor einem Sklavenmädchen vom Mars, das sich kichernd abwandte. Sie sah Clane und erstarrte.
    Sie sagte etwas, und Calaj kam polternd auf die Füße. Seine Mutter mußte ihm schreckliche Dinge über Lord Clane erzählt haben, denn er wurde ganz blaß vor Furcht. Fassungslos stammelte er:
    »Onkel ...?« Und Clane überhörte keineswegs die Panik in seiner Stimme. Der Junge tat ihm leid.
    Aber er wußte, daß er hart bleiben mußte. Wenn das stimmte, was seine Spione ihm hinterbracht hatten, dann war Calaj nicht normal. Er war nicht zu retten. Clane hatte selbst oft versucht, Wahnsinnige zu heilen. Vergebens.
    Calaj mußte geopfert werden. Und Lilidel. Und die gesamte Gruppe, die hinter ihr stand.
    »Mein Junge«, sagte Clane. »Die Götter schicken mich zu dir. Sie lieben dich, aber du mußt ihnen gehorchen.«
    Die Augen des Jungen weiteten sich.
    »Sie lieben mich?« fragte er ungläubig.
    »Natürlich. Hätten sie sonst erlaubt, daß du zu so hoher Macht gelangst? Du wirst doch nicht glauben, daß die Menschen dich ohne ihre Zustimmung zum Lordführer erheben konnten.«
    »Nein, natürlich nicht.«
    »Hör zu. Ich bringe dir ihre Befehle. Wiederhole meine Worte. Herrsche stets nach deinem eigenen Gutdünken.«
    »Ich soll stets nach eigenem Gutdünken herrschen«, wiederholte der Junge stumpfsinnig.
    »Gut. Befolge niemals den Rat eines anderen. Was immer du beschließen wirst, es ist der Wille der Götter.«
    Calaj wiederholte auch diese Worte mit heiligem Eifer. Doch dann setzte er ängstlich hinzu:
    »Auch Mutters Rat nicht?«
    »Besonders nicht den deiner Mutter.« Und er fuhr fort: »Du brauchst neue Männer in deiner Nähe. Aber sei vorsichtig in deiner Wahl, suche nur Männer nach deinem eigenen Geschmack aus. Lehne besonders jene ab, die dir deine Mutter vorschlägt. So, und nun möchte ich dir einige Dokumente zeigen ...«
    Wieder zu Hause angekommen, verlor er keine Zeit mehr. Er ließ seinen Adjutanten rufen und sagte zu ihm:
    »Ich verlasse euch, und ihr werdet wahrscheinlich lange Zeit nichts von mir hören. Ihr müßt also allein zurechtkommen. Es soll alles wie bisher weitergeführt werden.«
    »Was soll mit der Attentäterin geschehen?«
    Clane zögerte.
    »Die Männer können es wohl nicht mehr abwarten?«
    »Sehr richtig, mein Lord.«
    »Ich halte die Sitte, einen weiblichen Attentäter den Soldaten auszuliefern, für barbarisch. Außerdem wäre es gefährlich, denn ihre Familie ist mit dem neuen Lordführer eng befreundet. Machen Sie das den Männern klar, und darüber hinaus ...« Er nannte eine hohe Summe als

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