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Der Zauberer von Linn

Der Zauberer von Linn

Titel: Der Zauberer von Linn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Elton van Vogt
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sie sie doch gebrauchen. Vielleicht griffen sie heute die Erde mit den gleichen Schiffen und Waffen an, mit denen diese vor fünfzig Jahrhunderten zerstört worden war.
    Zwei Rassen, dekadente Nachkommen mächtiger Zivilisationen, standen sich also gegenüber, wobei die Riss offensichtlich die wirksameren Mittel besaßen. Bei dem ersten mächtigen Zusammenstoß würden die Menschen untergehen.
    Czinczar sprach ihn wieder an:
    »Du mußt mich darauf aufmerksam machen, wenn ich etwas falsch anfasse.«
    Er schien die »Foto-Maschine« gänzlich vergessen zu haben. Er setzte sich auf einen der riesigen Kontrollstühle und begann, an den verschiedenen Knöpfen und Schaltern zu spielen. Dabei stellte er laufend Fragen:
    »Was ist das? Wie funktioniert das?« Aber bei vielen Antworten mußte er zugeben: »Tut mir leid, das verstehe ich wirklich nicht.«
    Clane hatte selbst nicht alle Geheimnisse lüften können, obwohl er einen Großteil der Maschinen auseinandergenommen und wieder zusammengesetzt hatte. Vieles war auch ihm fremd geblieben.
    Czinczar schritt an der langen Schalttafel entlang und kam endlich zu der »Schutzmaschine«, wie sie Clane getauft hatte. Sie sah genauso aus wie der Kasten, von dem Czinczar fotografiert worden war.
    »Das ist es also«, erklärte Clane. »Diese Maschine hat einen recht komplizierten Mechanismus, aber ich will versuchen, es dir zu erklären. Sie sendet ständig eine Strahlung aus, die den ›Raum-Zeit-Panzer‹ durchdringt, der um uns liegt. Wenn sie auf ein Hindernis trifft, das nicht entsprechend ›vorbereitet‹ wurde, erhöht sich die Temperatur. Darum wurdest du auf der Erde fotografiert. Ein Bild deiner atomaren Struktur wurde dem elektronischen Gedächtnis der Maschine übergeben. So ist es möglich für sie, dich zu ›erkennen‹. Jeder aber, der nicht ›fotografiert‹ wurde und sich dem Schiff nähert, muß verbrennen.«
    Clane machte eine Pause. Es war das erstenmal, daß er zu jemandem darüber sprach, und es verursachte ihm einiges Mißbehagen, über die wissenschaftlichen Erkenntnisse einer Rasse zu reden, die sich darauf vorbereitete, mittels dieser Erkenntnisse die Menschheit auszurotten. Endlich fuhr er fort:
    »Dies ist die tödlichste Waffe, die jemals gegen Kreaturen aus Fleisch und Blut erfunden wurde. Wenn ich geahnt hätte, daß es eine solche Einrichtung an Bord gibt, wäre ich damals nicht so leichtfertig an das Schiff herangegangen. Heute weiß ich, warum keiner der Piloten von unseren Schiffen mit dem Leben davongekommen ist. Meine Männer und ich starben nur deshalb nicht, weil in dem gekaperten Boot eine ›Schutzkamera‹ eingebaut war, die unser Bild dieser Maschine übermittelte. Wahrscheinlich besaßen die Scoutboote solche Einrichtungen, damit mit ihnen Gefangene an Bord gebracht werden konnten.«
    Czinczar schwieg sehr lange, dann fragte er:
    »Und es wird nur der lebende Organismus von der Strahlung betroffen?«
    »Ja, so ist sie programmiert.«
    »Aber sie könnte auch gegen anorganische Materie angewandt werden?«
    Clane war nicht zum erstenmal erstaunt über den Scharfsinn des Barbarenführers. Er antwortete schließlich:
    »Ich wüßte nicht, wie man sie gegen anorganische Materie einsetzen könnte. Sie erhöht ihre Temperatur im entscheidenden Augenblick auf maximal sechzig Grad. Für den Lebensorganismus hat das fatale Folgen, aber selbst einem Baum würde das nur wenig ausmachen.«
    »Du würdest also sagen, daß dieses Instrument nicht unsere Erde vernichten kann.«
    »Keineswegs.«
    »Das ist alles, was ich wissen wollte.« Er setzte sich wieder an das Schaltpult, und Clane fuhr in seinen Erklärungen fort:
    »Ich habe all diese Waffen untersucht, aber ich hatte bisher nicht die Zeit, sie auszuprobieren. Meine größte Sorge galt bis jetzt der ›Schutzmaschine‹. Sie ist meines Erachtens die wirksamste Waffe. Die Riss brauchen nichts anderes zu tun, als in geringer Höhe über unsere Städte zu fliegen. Die Strahlung dieser Maschine tötet jedes lebende Wesen. Hunderte Schiffe könnten in kurzer Zeit die gesamte Bevölkerung der Erde auslöschen, und das käme natürlich auch einer Vernichtung unseres Planeten gleich.«
    »Aber warum haben sie dann überhaupt Atombomben verwendet, um unsere Städte zu zerstören?« Czinczars Ton verlangte eine ehrliche Antwort.
    Clane sagte langsam:
    »Das weiß ich natürlich auch nicht so genau. Vielleicht wollten sie die Geheimnisse um diese Waffe nicht preisgeben und sie für einen späteren,

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