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Der Zauberer von Linn

Der Zauberer von Linn

Titel: Der Zauberer von Linn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Elton van Vogt
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sein.
    Schnell brachte er die Männer zur Ruhe.
    »Einer nach dem anderen«, befahl er. »Man versteht ja sein eigenes Wort nicht mehr. Einer von Czinczars Leuten soll beginnen.«
    Der Offizier begann unsicher:
    »Wir fanden zuerst nichts Außergewöhnliches vor. Die Lebewesen, die wir dort unten antrafen, scheinen menschlicher Herkunft zu sein, sie unterscheiden sich nicht wesentlich von uns. So wie Lord Clane es uns befahl, haben wir uns sehr zurückhaltend verhalten. Nachdem wir gelandet sind, haben wir uns nur umgesehen. Die Leute waren freundlich, und es gab keine sprachlichen Schwierigkeiten, obwohl zunächst nur wir gesprochen haben. Sie führten uns bereitwillig herum und zeigten uns ihre Häuser, die zwar von einfacher Struktur, aber recht gut ausgestattet sind. Maschinen und technische Einrichtungen sahen wir allerdings nicht. Sie nennen ihre Welt ›Outland‹, der andere Planet heißt ›Inland‹. Eine Frau erzählte, ihre Schwester wohne auf Inland, und sie besuche sie häufig, aber wir konnten nicht herausfinden, von wo die Raumschiffe starten. Die Zwillingsplaneten gleichen wie ein Ei dem anderen, und die Bevölkerung auf beiden Planeten ernährt sich ausschließlich von der Landwirtschaft. Die Begriffe Erde, Linn oder Sonnensystem schienen ihnen völlig unbekannt zu sein.
    Natürlich waren wir sehr erleichtert, daß man uns keine feindliche Haltung entgegenbrachte, und wir entspannten uns ein wenig. Sie wissen ja, wie unsere Männer sind – immer ein Auge auf einer gutaussehenden Frau, und die Mädchen sind wirklich sehr hübsch dort unten. Besonders Roodge kennt sich in solchen Dingen aus. Er bändelte mit einem jungen Mädchen an und verschwand mit ihr in einem nahen Wald. Sie kicherte und wehrte sich nicht, also ließen wir ihn gewähren. Ich beobachtete die Reaktion der Leute, aber sie kümmerten sich überhaupt nicht darum. Roodge kam nach einer knappen Minute allein aus dem Wald zurück und sah furchtbar enttäuscht und verstört aus. Ich nahm natürlich an, das Mädchen sei ihm davongelaufen, und der Dummkopf hielt natürlich auch seinen Mund, um sich vor den anderen nicht lächerlich zu machen.«
    Czinczar wurde ungeduldig.
    »Weiter, weiter!«
    »Wir fragten die Leute weiter aus. Ich wollte wissen, ob sie die Fremden kennen, und ich beschrieb sie ihnen. Einer der Männer sagte: ›Oh, ihr meint sicher die Riss.‹ Und er erzählte, daß sie mit den Riss Handel treiben.«
    »Handelsbeziehungen?« fragte Clane. Er war ehrlich erstaunt. Eine Weile schritt er erregt auf und ab. Endlich hatte er sich gefaßt und blieb stehen.
    »Das bedeutet also, daß sie eine Methode gefunden haben, mit den Riss auf neutraler Ebene zu verkehren. Warum aber lassen die Riss sie zufrieden, während sie uns angreifen, ohne zu versuchen, einen friedlichen Kontakt mit uns aufzunehmen?« Er schüttelte den Kopf. »Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß diese Leute hier der Aggressivität der Riss etwas Wirksames entgegenzusetzen haben. Dieses Problem kann nicht von der menschlichen Rasse eines einzigen Planeten gelöst werden.« Nachdem niemand antwortete, nickte er dem Offizier zu und sagte kurz: »Weiter!«
    Der Mann setzte seinen Bericht fort:
    »Ich nahm an, daß Sie selbst gerne mit diesen Leuten gesprochen hätten, also fragte ich einen Mann und eine Frau, ob sie Lust hätten, mitzukommen. Ich erklärte ihnen, ich wolle ihnen unser Schiff zeigen. Sie willigten auch ohne Umschweife ein und zeigten sogar eine fast kindliche Neugier. Wir starteten. Unterwegs machte der unverbesserliche Roodge bei der Frau einen Annäherungsversuch. Bevor ich überhaupt eingreifen konnte, waren der Mann und die Frau spurlos verschwunden.«
    Clane hielt den Atem an.
    »Wie hoch wart ihr?«
    »Etwa drei Kilometer.«
    »Habt ihr euch vergewissert, daß sie nicht von Bord gesprungen sind?«
    »Das war unmöglich, die Luke war fest verschlossen.« Clane schwieg lange, ehe er die anderen Berichte entgegennahm. Sie unterschieden sich nur in Einzelheiten von dem ersten, aber sonst besagten sie das gleiche. Eine Mannschaft hatte sogar versucht, eine Frau gewaltsam zu entführen. Sie hatte sich unter ihren Händen in Luft aufgelöst.
    Noch während Clane über die unerklärlichen Vorkommnisse nachgrübelte, traf die sechste Expedition ein. Der Kommandant drängte sich durch die Anwesenden, und man konnte schon von weitem sehen, wie blaß und erregt der Mann war.
    »Aus dem Weg!« rief er laut. »Ich habe eine wichtige Meldung zu

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