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Der Zauberer von Stonehenge

Der Zauberer von Stonehenge

Titel: Der Zauberer von Stonehenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mich. »Hast du es gehört? Ich soll dich töten. Wir sollen dich töten. Du bist ein Verräter. Du hast dich in unseren Kreis eingeschlichen und willst nicht nur Gutes. Das ärgert mich stark, wirklich. Ich bin ein friedlicher Mensch und auch ein gehorsamer. Dazu gehört es, daß ich dich töten muß.«
    »Und dann?«
    »Wird uns der Zauberer noch wohlgesonnener sein.«
    »Darf ich fragen, wer er ist?«
    Die Wut oder der Haß verschwanden aus seinen Zügen. Sie schufen einem ungeheuren Erstaunen Platz. »So etwas fragst du?« Er lachte.
    »So etwas fragst du wirklich?«
    »Ja, als Verräter kann man ja nichts wissen.« Er schüttelte den Kopf und wechselte das Thema. »Wo ist dein Freund, der Chinese?«
    »Verschwun den.«
    »Geflohen?«
    »Vielleicht. Aber du bist mir noch eine Antwort schuldig. Ich möchte wissen, für wen ich sterben soll.«
    Octavio richtete sich auf. »Er war berühmt und sehr mächtig. Das aber liegt schon mehr als hundert Jahre zurück. Heute kann man sich nur noch an ihn erinnern. Viele haben sich an ihn erinnert, wir aber ganz besonders. Wir erfuhren von gewissen Aufzeichnungen, die existierten. Wir haben gesucht und sie nicht gefunden. Aber wir fanden einen Hinweis darauf, daß der Zauberer zurückkehren und daß es nicht mehr lange dauern würde. Fin Mann würde kommen und sich des Zauberers annehmen. Durch ihn soll der Zauberer wieder existent werden.«
    »Den Mann kenne ich. Ich hörte seine Stimme. Er heißt Gallico und lebt in London. Er hatte fast alles, um perfekt zu sein. Nur nicht diese eine Scherbe, die im Hals seines Dieners steckt und durch die er Kontakt aufnehmen kann. Er und der Zauberer sind ein und dieselbe Person.«
    »Du weißt Bescheid, John.« Das >Bruder< hatte er bei der Anrede weggelassen.
    »Leider nicht genug. Jetzt will ich von dir wissen, wer der Zauberer ist, den ich sah. Fin Monstrum aus Spiegeln.«
    Octavio nickte. »Ja, er war ein berühmter Mann, damals. Ein Astronom und gleichzeitig ein Astrologe. Zudem beschäftigte er sich mit der Magie der Sterne. Er kannte genau deren Einflüsse auf die Menschheit, hat sie berechnet und umgesetzt.«
    »Wo lebte er?«
    »Bei den Steinen. Er hat das alte keltische Druidentum studiert. Er drang tief ein in die Geheimnisse. Dann aber«, jetzt hob der Mann die Schultern, »machte er einen Fehler. Wahrscheinlich hat er sich überschätzt. Jedenfalls mußte er den Preis für seine Forschungen zahlen. Er hat die Steine nicht richtig gekannt. Sie rächten sich, indem sie ihn zu sich hineinzogen. So wurde er zu Stein, aber zu einem besonderen Stein, weil er noch starke Kräfte besaß. Das Grau oder Grün verschwand, die Steine glänzten, denn in ihnen war seine Magie mit eingeschlossen. Und so sahen die einzelnen Stücke aus wie Spiegel, obwohl sie keine waren. Die Kraft jedenfalls kam von innen, von ihm, von dem Zauberer, der darin eingeschlossen worden war.«
    »Weiter«, forderte ich ihn auf.
    »Wir erfuhren davon und auch von der Macht, die er allein ausübte. Wir suchten, forschten, denn wir wußten, daß Stonehenge nicht nur die Steine repräsentierte, auch den geheimnisvollen Zauberer, der sich hier stets verborgen hielt und die lange Zeit verschlafen hat, bis man ihn weckte. Das war Gallico. Es hätte auch einer von uns sein können, doch dieser Mann hat sich mehr damit beschäftigt.«
    »Und ihr folgtet ihm.«
    »Ja, denn wir glauben der Kraft des Alls. Der Astronom hat die Sterne beobachtet und ihre Bahnen berechnet. Zusammen mit seinen magischen Kenntnissen konnte er das werden, was er jetzt ist. Mehr kann und will ich dir nicht sagen.«
    »Was passiert bei der Tageswende?« fragte ich hastig.
    »Dann wird uns der Zauberer von Stonehenge erscheinen und seine Kraft auf uns übertragen.«
    »Ich habe ihn schon gesehen!« erklärte ich.
    »Hast du seine Kraft gespürt?«
    »Nein, ich war sein Feind.«
    »Und deshalb mußt du sterben«, rief Octavio so laut, daß es seine Brüder vor dem Zelt hören konnten.
    Nichts mehr war von seiner Freundlichkeit geblieben. Er hatte die Befehle des Zauberers vernommen und würde sich danach richten. Ich aber würde einen Teufel tun und darauf warten, bis es mir an den Kragen ging. Octavio war gefährlich geworden, glücklicherweise auch noch etwas versponnen und in gewisser Weise langsam. Zudem achtete er nicht auf den Gegenstand, der im Hals des Obdachlosen steckte. Das konnte eine große Chance sein. Ich wußte nicht, ob ich Phil Grover mit meiner Aktion endgültig das Leben nahm,

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