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Der Zauberhut

Der Zauberhut

Titel: Der Zauberhut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Mehrere Ringe glänzten, als er die Fingerspitzen aneinanderpreßte und den Blick auf Spelzdinkel richtete. Der Quästor mißtraute Krempel noch mehr als seinen anderen Kollegen, hegte großen Argwohn in bezug auf seinen Verstand. Er befürchtete, daß Marmaric eine recht hohe Intelligenz zu eigen war, dachte an viele winzige, auf Hochglanz polierte Zahnräder, die hinter der faltigen Stirn emsige Arbeit verrichteten.
»Der Knabe scheint kaum geneigt, seine Macht einzusetzen«, sagte Krempel.
»Und was ist mit Billias und Virrid?«
    »Kindlicher Groll, weiter nichts«, erwiderte Marmaric.
Die anderen Zauberer sahen den Quästor an. Sie ahnten, daß zwischen den beiden Männern irgend etwas vor sich ging, wußten jedoch nicht genau, worum es sich handelte.
Es gibt einen schlichten Grund dafür, warum keine Zauberer über die Scheibenwelt herrschen. Man reiche zwei Magiern ein Seil, und sie ziehen instinktiv in verschiedenen Richtungen. Wahrscheinlich liegt es an ihren Genen oder der Ausbildung: Im Vergleich zu ihrer Kooperationsbereitschaft offenbart ein alter Elefant mit Zahnschmerzen den gleichen Eifer wie eine Biene, die den Rekord im Honigsammeln brechen will.
Spelzdinkel breitete die Arme aus. »Brüder«, wiederholte er sich, »begreift ihr denn nicht, was uns das Schicksal bescherte? Der Junge ist begabt, und vielleicht wuchs er ohne einen Lehrer auf, irgendwo auf dem, hm, Land, und er spürte den uralten Ruf der Magie in seinen Knochen, nahm eine weite, hm, Reise auf sich, begegnete vielen, hm, Gefahren, und schließlich erreichte er sein Ziel, ganz allein und voller, hm, freudiger Erwartung, und er hofft darauf, daß wir ihm, hm, helfen, seine Hand nehmen und ihn, hm, ins Reich der Zauberei führen. Oh, wie grausam wäre es, wenn wir ihn abwiesen, ihn der kalten Unbarmherzigkeit des, hm, Winters überließen, ihn in die dunkle, frostige Nacht schickten…«
Der Quästor unterbrach seine Rede, als sich Ernstlich Heiter die Nase putzte.
»Wir haben den Winter längst hinter uns«, bemerkte einer der anderen Zauberer. »Und was die Nacht betrifft… Der Vollmond scheint, und es ist noch immer recht warm.«
Spelzdinkel überlegte kurz. »Oh, wie sehr litte das Knäblein im geradezu hinterhältig wechselhaften Frühlingswetter, ja, verdammt sei der Mann, der es…«
    »Es ist fast Sommer.«
Krempel rieb sich nachdenklich den Nasenrücken.
»Der Junge hat einen Zauberstab«, stellte er fest. »Woher stammt er? Hast du ihn danach gefragt?«
    »Nein«, antwortete Spelzdinkel und bedachte Marmaric mit einem finsteren Blick. Er war gerade richtig in rhetorischen Schwung gekommen.
Krempel starrte auf seine Fingerspitzen herab. Auf eine recht bedeutungsvolle Weise, wie der Quästor zu erkennen glaubte.
»Nun, ganz gleich, welche Probleme sich ergeben – bestimmt können sie bis morgen warten«, sagte das Oberhaupt der Hereinleger. Spelzdinkel bemerkte seinen auffallend gelangweilten Tonfall.
»Lieber Himmel, er hat Billias einfach verschwinden lassen!« platzte es ernst aus Ernstlich heraus. »Und es heißt, in Virrids Zimmer sei alles voller Ruß!«
    »Vermutlich fielen sie ihrer eigenen Dummheit zum Opfer«, entgegnete Krempel gelassen. »Ehrenwerter Bruder, ich bin sicher, du ließest dir von einem Kind keine magische Niederlage beibringen, oder?«
Ernstlich zögerte. »Nun…«, sagte er. »Nein, natürlich nicht.« Er sah das unschuldige Lächeln Krempels und hüstelte verlegen. »Ganz gewiß nicht. Billias verhielt sich wirklich wie ein Narr. Trotzdem scheint mir eine gewisse Vorsicht angebracht.«
    »Ich schlage vor, wir beginnen gleich morgen früh damit, vorsichtig zu sein«, sagte Krempel fröhlich. »Brüder, laßt uns diese Besprechung vertagen. Der Junge schläft, und zumindest in dieser Hinsicht sollten wir uns ein Beispiel an ihm nehmen. Morgen sieht bestimmt alles anders aus.«
    »Ich habe einige Dinge gesehen, die sich nicht über Nacht verändern«, erklärte Ernstlich düster. Das Phänomen der Jugend erfüllte ihn mit ausgeprägtem Unbehagen, und er vertrat die Ansicht, daß sich nur Unheil daraus ergeben konnte.
Die Seniorzauberer verließen die Kammer und machten sich wieder auf den Weg zum Großen Saal, wo ihre magischen Kollegen gerade mit dem neunten Gang des Festessens begannen. Ihr Appetit hatte nicht unter den jüngsten Ereignissen gelitten. Wundervolle Gärten, Umstülpungen und Leute, die sich in Rauch auflösen, schlugen nur unerfahrenen Thaumaturgen auf den Magen.
Aus irgendeinem

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