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Der zehnte Richter

Der zehnte Richter

Titel: Der zehnte Richter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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Bauten geht. Auf diese Weise werden wir -«
    »Hey, hey, hey«, machte Ben, um Lisa zu beruhigen. »Jetzt mach erst mal 'ne Pause. Zuerst will ich wissen, wann Hollis den Schriftsatz haben will.«
    »Ich hab' eine Notiz bekommen, nach der er unseren ersten Entwurf innerhalb der nächsten zehn Tage auf dem Tisch haben will. Die gesamte Sache soll vor Weihnachten fertig sein. Schließlich ist vorgesehen, das Urteil noch vor Neujahr zu verkünden.«
    »Dann haben wir drei Wochen«, sagte Ben, »wenn wir wie üblich die eine Woche einkalkulieren, in der er das Votum bei den anderen Richtern herumreicht.«
    »Schön. Dann fangen wir mal an.«
    »Was mich betrifft, so habe ich tatsächlich vor, anzufangen.« Ben griff nach seinem eigenen Notizblock. »Aber wenn du ab heute für die ersten Entwürfe zuständig sein willst, bitte sehr.«
    »Jetzt werde bloß nicht sarkastisch. Tut mir leid, wenn ich deine intellektuelle Reviergrenze überschritten habe, nur weil ich ein paar Vorschläge machen wollte.«
    »Ich will bloß folgendes sagen: Seit wir hier sitzen, bin ich derjenige, der den Angriff formuliert. Dann bist du an der Reihe, um zu kritisieren und zu flicken. Und vorläufig bin ich noch nicht soweit, den Angriff auf Grinnell zu schreiben. Bevor ich überhaupt irgend etwas zu Papier bringe, muß ich mindestens zwei Tage in der Bibliothek hocken und Hintergrundmaterial für diesen Fall zusammentragen. Tut mir leid, wenn du schon darauf brennst, dir das Ganze aus dem Hirn zu quetschen, aber ein gutes Votum kommt so einfach nicht zustande. Es geht ja nicht um einen Besinnungsaufsatz.«
    »Du brauchst deswegen keinen Streit vom Zaun zu brechen. Also, können wir jetzt über das Votum sprechen?«
    »Hallo? Hast du mir zugehört?« fragte Ben. »Ich hab' doch gerade eben gesagt, daß ich das jetzt nicht tun will.«
    »Schön, aber ich will es.«
    »Warum? Bisher sind wir doch noch nie so vorgegangen. Warum bist du plötzlich so besessen von der Sache? Es ist doch bloß ein Votum wie jedes andere«
    »Ja, aber es ist unser erstes Votum, bei dem du denkst, daß die Gegenseite recht hat.«
    »Ach, darum geht es also?« Ben hob die Augenbrauen. »Glaubst du tatsächlich, ich würde unser Sondervotum schwächen, bloß um einen persönlichen Sieg davonzutragen?«
    »Das hab' ich nicht gesagt.«
    »Du brauchst es auch gar nicht zu sagen. Ich seh's ja an deinem Gesicht. Du glaubst also wirklich, daß ich so was machen würde, oder?«
    »Du hast keine Ahnung, was ich denke.« Lisa ging zu ihrem Schreibtisch zurück. »Es ist nur so, daß dieses Votum mir besonders wichtig ist, und deshalb möchte ich viel Sorgfalt darauf verwenden.«
    »Lüg mich nicht an, sonst -«
    »Hör bloß auf, mir zu drohen, Ben!« Lisa warf ihren Block auf den Tisch. »Wenn du bei dieser Sache den Kontrollfreak rauskehren willst, bitte sehr. Ich habe nichts dagegen.«
    Einige Tage später ging Ben bei Mailboxes 5c Things vorbei, um sein Postfach zu überprüfen. Erleichtert stellte er fest, daß Ricks Telefonrechnungen endlich eingetroffen waren. Als er den Umschlag umdrehte, um ihn zu öffnen, sah er eine kurze Notiz auf der Rückseite: »Hoffentlich nützt dir das was. Rick.«
    »Verdammt«, murmelte Ben vor sich hin. Er riß den Umschlag auf und zog die Kopien von Ricks Rechnungen heraus. Nachdem er sie durchgesehen hatte, steckte er sie wieder in den Umschlag und ging zum Gericht zurück. Erleichtert, sein Büro leer vorzufinden, nahm er den Hörer ab und wählte Nathans Nummer.
    »Verwaltungsbüro«, meldete sich Nathan.
    »Ich hab' gerade Ricks Telefonrechnungen abgeholt.«
    »Hat ja lange genug gedauert, bis sie angekommen sind. Und, was steht drauf? Irgendwas Nützliches?«
    »Natürlich nicht.« Ben blätterte den kleinen Stapel noch einmal durch. »Es ist genau, wie wir dachten. Für alle seine anderen Anrufe muß er ein Handy benutzt haben, denn die einzigen Anrufe von diesem Apparat sind an unsere Nummer zu Hause, an meine Nebenstelle hier und an die Auskunft gegangen.«
    »Er ist eben gut organisiert«, kommentierte Nathan. »Aber ehrlich.« Ben warf die Rechnungen auf seinen Tisch. »Ich mach' mir wirklich Sorgen, daß wir ihn nie finden werden.«
    »Sag das nicht. Er ist clever, aber so clever kann er auch nicht sein.«
    »Das hab' ich auch gedacht. Aber jetzt denke ich, er könnte doch so clever sein.«
    »Jetzt mach dich mal nicht selbst verrückt. Die Jahrbücher hast du doch angefordert, oder?«
    »Gestern schon. Sie werden spätestens in

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