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Der Zeichner der Finsternis

Der Zeichner der Finsternis

Titel: Der Zeichner der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J. Bick
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besseren Unterscheidung Athos und Porthos(ganz sicher bin ich allerdings nicht). Die beiden drehten sich gleichzeitig um, wie Raubtiere, die eine Beute erspäht haben.
    Instinktiv stellte ich mich vor Sarah. »Was willst du?«, fragte ich.
    »Hallo? Spricht man so mit jemandem, der einen jederzeit anzeigen kann? Dann ist deine Bewährung futsch und du wanderst in den Bau.« Dekker lachte heiser, dann ließ er den Blick über Sarah wandern, langsam und von oben bis unten. »Hallo, Sarah.«
    Sarah schwieg.
    Dekker verzog das Gesicht. »Redest du nicht mehr mit mir, oder was?«
    »Sie hat nichts mit der Sache zu tun«, mischte ich mich ein (okay, ich geb’s zu: wie in einem drittklassigen Film).
    »Was hast du vor, Killer? Willst du mich auch verfluchen? Ich hab gehört, du bist wieder zugange.« Zu Sarah sagte Dekker: »Wenn ich du wär, würd ich mich vor dem Typen in Acht nehmen.«
    »Zum Glück bist du nicht ich. Und du hast recht, ich hab keine Lust, mit dir zu reden. Aber eins sag ich dir doch, Dekker: Wenn du hier irgendwas abziehst, kann ich alles bezeugen.«
    »Uuuuh – ich mach mir gleich in die Hose!« Dekker drehte sich nach Athos und Porthos um und schnitt eine Grimasse. Die beiden prusteten trotz der Kippen in ihren Mundwinkeln los. Dekkers Blick wurde lauernd. »Jetzt hab dich nicht so, Sarah. Weißt du nicht mehr, wie viel Spaß wir letzten Sommer miteinander hatten? Da hast du dich immer gefreut, wenn du mich gesehen hast.«
    Die arme Sarah wurde knallrot.
    »Hey«, mischte ich mich ein, »ich dachte, du willst was von mir . Also was ist?«
    »Bist du auch scharf auf die Kleine? Na dann viel Glück. So ’ne Pfarrerstochter macht einen richtig heiß, aber wenn’s dann zur Sache geht …«
    »Was willst du?« , wiederholte ich.
    »Sag ich doch. Unser Killer ist scharf auf die süße Sarah.« Dekker grinste Athos und Porthos an. »Der wird sich noch wundern.«
    Mir war flau im Magen, aber ich sagte zu Sarah: »Komm, wir gehen. Die wollen sich bloß aufspielen.«
    »He, he! «, rief Dekker schneidend. »Du lässt mich nicht einfach stehen, du Wichser!«
    Ich drehte mich wieder um, aber er ging nicht auf mich los. »Was - willst - du?«, fragte ich zum dritten Mal.
    »Ich will (er betonte das Wort extra), dass du am Samstag deinen Arsch zu mir nach Hause bewegst und endlich meine Maschine in Ordnung bringst, kapiert?«
    »Kapiert.« Dann konnte ich zwar nicht an Eisenmanns Scheune weiterarbeiten, aber die lief mir nicht weg, und Dekker würde mir alle Knochen brechen, wenn ich nicht bei ihm erschien. »Wir müssen weiter.«
    »Wohin denn?«
    »Dahin, wo ihr nicht seid.«
    Dekker legte die Hand ans Ohr: »Entschuldigung – was hast du gesagt?«
    Diesmal war ich klüger und hielt die Klappe.
    »Ey, komm schon, Killer«, höhnte Dekker. Athos und Porthos grinsten wie Kojoten. Dekker machte ein paarSchritte auf uns zu. Ich wich zurück und stieß gegen Sarah. »Komm schon, sag’s noch mal!«
    Ich schwieg verbissen. Dekker war noch einen halben Meter weg, aber er konnte jeden Augenblick vorspringen und zuschlagen oder wieder sein Messer rausholen. Er sah mir wohl an, was ich dachte, denn sein Wolfsblick glitt über meine Arme. Die waren längst nicht mehr verpflastert. Er machte einen kleinen Täuschungsangriff und lachte, als ich zurückwich. »Was hast du denn? Haste Schiss, dass ich dich noch mal piekse?«
    »Dekker!« Sarah hatte ihr Handy herausgeholt. Sie war unauffällig fünf Schritte nach hinten und damit aus Dekkers Reichweite getreten. Ihr Daumen schwebte über der Wahltaste. »Du hast zehn Sekunden, dann ruf ich die Polizei.«
    Dekkers schmieriges Grinsen verschwand, sein hämischer Blick wurde drohend. »Jetzt übertreib mal nicht, Sarah. Ich mach doch nur Spaß.« Aber er ging langsam rückwärts.
    » Ich nicht.« Sarah klang auf einmal sehr erwachsen. »Noch fünf Sekunden.«
    »Du scheinheilige kleine Nu…«
    Sarah drückte auf die Taste.
    »Verdammte …« Dekker lief rot an und seine Lippen bebten vor Wut. Aber als Sarah in das Handy sprach: »Guten Tag, hier ist Sarah Schoenberg. Ich bin hier auf unserem Schulhof und …«, machte er auf dem Absatz kehrt.
    »Wir verschwinden!« Dekker warf sein Motorrad an, Athos und Porthos sprangen in die Sättel, dann donnerten alle drei vom Schulparkplatz auf die Straße. »Bis Samstag!«, brüllte mir Dekker noch zu, dann knatterten sie davon.
    Sarah klappte ihr Handy zu.
    »Und? Kommt die Polizei?«, fragte ich.
    »Der Akku ist alle«, erwiderte

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