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Der Zirkel Des Daemons

Titel: Der Zirkel Des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Rees Brennan
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Dingen macht man …«
    Nick drückte die flache Hand gegen die Tür und die schwere Eichenplatte glitt mühelos auf. Die Scharniere gaben keinen Laut von sich. Die aufschwingende Tür gab den Blick frei auf einen riesigen Raum mit einer hohen Gewölbedecke und einem weitläufigen Holzboden.
    Auf den Boden waren ein Dutzend Beschwörungskreise gezeichnet, als ob jemand anstatt eines Teppichs ein kompliziertes Muster hatte malen wollen. Die Linien der Verständigung und die Grenzen zwischen den Welten
zerteilten den Boden in schimmernde Fragmente. Diesen Boden zu betreten, wäre so, als würde man über ein Minenfeld gehen.
    In der Mitte des Minenfeldes brannte ein Feuer. Die Flammen schossen von den Linien des Beschwörungskreises in die Höhe und bogen sich kurz unterhalb der Decke zu einer mächtigen goldenen Kuppel.
    Unter dieser goldenen Kuppel saß Anzu, der viel vogelähnlicher aussah als auf dem Jahrmarkt der Kobolde. Auf seinem Rücken wuchsen zwei schwere, dunkle Flügel und er saß nach vorne gebeugt in den Flammen. Aus einem menschlichen Gesicht ragte ein scharfer, gebogener Schnabel. Und aus diesem Raubvogelschnabel drang die ruhige Stimme, als würde sie aus einem magischen Buch lesen.
    »Aus all diesen Dingen macht man eine Falle« , beendete Anzu seinen Satz und dehnte seinen Schnabel zu einem Lächeln.
     
    Nick stand wie erstarrt. Durch das Zischen des Feuers hindurch hörte er ein kleines, ersticktes Aufkeuchen. Erst da erkannte er, dass sich die eigentliche Falle hinter ihm befand.
    Er wirbelte herum, aber der fremde Magier hatte mit dem Arm bereits Jamies Kehle umklammert und hielt ihm einen Pistolenlauf an die Schläfe. Er stand direkt hinter Jamie und war genauso groß wie er. Alles, was Nick von ihm sehen konnte, waren die ergrauenden Haare des Magiers. Einen Moment lang hoffte Nick, dass Jamie irgendetwas
Magisches tun würde, aber dann wurde ihm klar, dass Jamie vermutlich seine ganze Kraft aufgebraucht hatte, als er Mae auf das Dach gerettet hatte.
    Magier hatten nur wenig eigene Kraft. Das war der Grund, warum sie Dämonen benutzten.
    Jamie war hilflos.
    Wenn Nick es mit dem Wurfmesser versuchte, würde er Jamie treffen.
    Glücklicherweise gab es eine Alternative.
    Neben Jamie stand ein anderer Magier und lächelte. Diesen da kannte er. Es war Gerald.
    Er sah genauso liebenswürdig und fuchsgesichtig aus wie bei ihrer ersten Begegnung. Seine Arme waren vor der Brust verschränkt und seine Augen weit geöffnet. Er war das perfekte Ziel.
    Nick hätte zu gerne das Messer geworfen, und er hätte es auch getan, wenn nicht der Talisman an seiner Brust plötzlich ein merkwürdiges Eigenleben entwickelt hätte. Der Talisman brannte und plötzlich sah Nick die Welt mit anderen Augen.
    Geralds harmloses Äußeres war eine weitere Falle. Aufgrund der Reaktion des Talismans erkannte Nick, dass Gerald bereits einen Zauber webte, dass sich etwas zusammenbraute und nur darauf wartete, losgelassen zu werden. Es war offensichtlich, dass er über mehr Macht verfügte, als jemand in seinem Alter besitzen sollte. Und dass er sich damals absichtlich von Nick hatte gefangen nehmen lassen. Und dass er seine Macht jetzt, da Jamies Atem in schnellen, rasselnden Zügen kam, Nick das Messer fester
gepackt hatte und der Talisman ihn vor einer Gefahr warnte, der er nicht entkommen konnte, offenlegen und anwenden würde.
    Nick senkte leicht das Messer und das Brennen des Talismans schwächte sich ab.
    Gerald neigte den Kopf und lächelte, als ob er sich nichts auf der Welt mehr wünschte, als Nick zum Freund zu haben.
    »Soll ich dem Jungen die Kehle durchschneiden?«, fragte der andere Magier, der sich anhand der Stimme als Frau erwies.
    Nick registrierte ihre kühle, distinguierte Stimme. Er wollte sie sich merken, damit er sie später wiedererkennen konnte.
    »Nein, Laura«, sagte Gerald. »Warte noch. Ich möchte etwas ausprobieren.«
    Gerald besaß also nicht nur ungewöhnliche Kräfte. Er besaß auch Autorität.
    »Nick?«, sagte der Magier behutsam, als ob er zu einem Schoßhündchen sprach, das sich plötzlich in eine reißende Bestie verwandeln konnte. »Würdest du bitte deine Waffen ablegen?«
    Die Magierin namens Laura schnaubte. »Du musst verrückt sein. Warum sollte …?«
    Nick lächelte langsam. »Was?«, fragte er betont lässig. »All meine Waffen?«
    »Ja. Leg all deine Waffen ab«, sagte Gerald freundlich und geduldig. »Oder wir schneiden Jamie die Kehle durch.«

    Er hatte Jamie noch nie besonders

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