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Der Zirkel Des Daemons

Titel: Der Zirkel Des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Rees Brennan
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konnte. Er schaute sich um und sah, dass er in einem Kreis stand, der mit Kreide auf den Boden gezeichnet war.
    Ruckartig hob Nick den Kopf und sah, wie die Augen seines Gegenübers triumphierend aufblitzten.
    Er fragte sich, seit wann Magier Menschen in einem Kreis der Gefangenschaft festhalten konnten. Dies war keiner der magischen Kreise, die tödlich wirkten, wenn man die Linien überquerte - so wie derjenige, der Daniel Ryves das Leben gekostet hatte. Nick fühlte die Barrieren überall. Er riskierte es trotzdem, versuchte, einen Schritt zu machen, und brachte es einfach nicht fertig. Genauso gut hätte er versuchen können, durch eine Wand zu laufen. Dies war ein wahrhaftiger Kreis der Gefangenschaft und er saß hier genauso fest wie Anzu in seinem Kreis.
    Anzu lachte.
    Die Magierin Laura hatte ihren Griff um Jamie gelockert. Einer ihrer Arme lag lässig um seinen Hals, und es hätte wie eine Geste der Zuneigung gewirkt, wäre da nicht das Messer in ihrer Hand gewesen. Nick konnte sie jetzt deutlich sehen, eine kleine, intelligent wirkende Frau in den mittleren Jahren. Sie wirkte überrascht, dass Nick die Waffen abgelegt hatte, allerdings nicht halb so überrascht wie Jamie.

    »Woher wusstest du, dass es funktionieren würde?«, fragte sie Gerald.
    »Nur eine Vermutung«, erwiderte Gerald. Seine Stimme war so sanftmütig wie eh und je und stand in krassem Gegensatz zu jenem harten, triumphierenden Blick. »Es war meine Aufgabe, sie zu beobachten, das weißt du doch. Ich war mir nicht sicher, ob es klappen würde, aber ich wollte meine Theorie überprüfen.«
    Nick waren Geralds Theorien völlig egal. Er verfluchte sich und bedachte sich selbst mit unzähligen Schimpfnamen, weil er sein Schwert abgelegt hatte. Es wurde immer deutlicher, dass die Magier ihnen überlegen waren; sie hatten Tricks auf Lager, auf die keiner von ihnen vorbereitet war. Die Magier hatten all das geplant. Nick hätte Jamie sterben lassen und sich selbst retten sollen. Jamie war völlig bedeutungslos, verglichen mit dem, was für Nick auf dem Spiel stand.
    Er hörte Schritte auf der Treppe und dann im Korridor, die sich näherten, und er empfand etwas Kälteres und Schärferes als Bedauern, das ihm in den Magen stach, als ob er eine Nadel verschluckt hätte.
    Es waren mindestens vier Personen, und eine davon erkannte er an den Schritten: Die Person ging genauso schnell wie die anderen, allerdings mit einem leichten Nachziehen des Beins. Als die Gruppe in sein Blickfeld kam, sah er, dass ein Magier Mae ein Messer an die Kehle hielt und dass ein anderer Alan, der an den Händen gefesselt war, vor sich hertrieb. Die Magier hatten sie bestimmt mit dem gleichen Trick gefangen wie Nick
und Jamie, hatten sich den Schwächeren von beiden gegriffen und ihn als Faustpfand benutzt. Natürlich hatte dieser Trick bei Alan funktioniert, aber Nick hätte dagegen immun sein müssen.
    Alan schaute Nick an. Seine Augen weiteten sich, als er den Kreis der Gefangenschaft sah. Sein Blick wanderte von Nick zu Jamie. Nick sah, wie er zwei und zwei zusammenzählte, und wollte schon sagen, dass es ihm leidtue, aber dann, unbegreiflicherweise, lächelte Alan.
    Seine Augen glänzten, und er fragte: »Alles in Ordnung?«
    Nick beantwortete die Frage mit einem knappen Nicken. Es war die Wahrheit. Alles würde gut werden. Er würde aus diesem Kreis herauskommen und er würde jeden einzelnen Magier in diesem Haus umbringen. Er schaute Alan an und versicherte sich, dass Alan unverletzt war. Seine Hände waren zu fest zusammengebunden, aber ansonsten schien er unversehrt zu sein. Einen Moment später fiel sein Blick auf Mae, und er sah, dass sie - anders als Jamie - versucht hatte, sich zu wehren. Das Messer hatte sie gestreift. Ihr Hals war blutig, aber der Schnitt war nur oberflächlich und sie hielt sich aufrecht.
    Nick nahm all diese Details in sich auf, während er die ganze Zeit ergebnislos hin und her überlegte, wie sie lebend aus dieser Sache herauskommen sollten.
    »Lasst uns hineingehen und reden«, schlug Gerald vor und lud die anderen mit einer Handbewegung in den Raum mit den Beschwörungskreisen und Pentagrammen ein. »Black Arthur wird gleich hier sein.«

    Seine Augen wanderten von Jamie über Mae zu Alan, als ob er sie inspizieren würde. Dann richtete er seinen Blick auf Nick.
    Gerald lächelte und sagte: »Er hat lange auf dich warten müssen.«

14
    Black Arthur
    D URCH DAS OFFENE FENSTER drangen die Geräusche der Stadt. Autos brummten in stetigem

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