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Der Zirkel Des Daemons

Titel: Der Zirkel Des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Rees Brennan
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Nicks Mutter. »Daniel? Nein, aber er war sehr freundlich zu mir. Ich schuldete ihm etwas. Er hat sich bemüht. Kein Mann hat sich je mehr bemüht als er.«
    Ihr Blick löste sich jetzt von Arthur, wanderte gleichmütig über die Holztäfelung an der Wand zu dem Dämon in seinem Feuer, bis er bei Alan stehen blieb. Alan
stand da, umringt von Magiern und mit gefesselten Händen, das Gesicht ein nacktes Flehen. Nicks Mutter verzog keine Miene.
    Nick war nicht überrascht, dass seine Mutter ihn nicht anschaute.
    »Er hat sich eingemischt«, sagte Arthur. »Er hatte keine Chance, denn du hast immer mir gehört. Vergib mir, Livia. Du wirst sehen, dass jetzt alles gut wird. Ich werde dir die Welt zu Füßen legen.«
    »Ich will nur eines von dir«, sagte Nicks Mutter und sah ihm lächelnd in die Augen. »Dann werde ich dir vergeben.«
    »Alles, was du willst«, erwiderte Arthur und küsste sie sanft auf den Kopf, umschlang sie mit den Armen und drückte sie fest an sich. Sie standen da wie das perfekte Paar.
    Laut sagte Nick: »Ich habe eine Frage.«
    Nicht einmal jetzt schaute ihn seine Mutter an. Sie tat wie üblich so, als ob Nick nicht einmal im Raum wäre, obwohl ihr Körper vor Anspannung wegen seiner Gegenwart zitterte. Sie hielt die Augen abgewandt, und Nick konnte erkennen, dass sie ihr Gesicht völlig entleerte, nur für den Fall, dass er sie ansprechen würde.
    Arthur jedoch schaute zu Nick und nahm ihn mit seinem Blick in sich auf. Nichts anderes schien eine Bedeutung zu haben.
    »Aber gerne«, sagte er. »Frage einfach.«
    »Willst du …«, sagte Nick und vermied es, Alan dabei anzusehen. »Willst du ihr nicht das Amulett abnehmen?«
    Arthur fasste an den Hals von Nicks Mutter. Die Ketten schlüpften wie Sand durch seine Finger, eine gefolgt von der anderen, als ob er sie abzählte. Magische Symbole schimmerten unter seinen großen, kräftigen Händen - Hände, die Nick von ihm geerbt hatte, Hände, die stark genug waren, um zu töten. Dann war nur noch ein Amulett übrig geblieben und er hielt es in der gewölbten Hand. Es war eine einfache silberne Scheibe mit einem eingravierten schwarzen Symbol.
    »Dieses hier?«, fragte Arthur. Die Kette war gestrafft. Wenn er das Amulett mit den Fingern umschließen und daran ziehen würde, würde sie reißen.
    »Vermutlich«, sagte Nick und wagte es noch immer nicht, Alan anzusehen. »Ja, das da. Willst du es nicht haben?«
    Arthur hob das Amulett, küsste das Symbol und ließ die Kette dann wieder auf die Brust von Nicks Mutter fallen. »Ich will, dass sie es trägt«, sagte er sanft. »Es hält sie am Leben.«
    Voller Zorn trat Nick einen Schritt nach vorn und spürte sofort, wie er von den Barrieren des Kreises daran gehindert wurde. Er war wie ein wilder Hund, den man an die Kette gelegt hatte, damit er niemandem an die Kehle sprang. Dabei gab es nichts, was er lieber getan hätte. Er stieß ein Geräusch aus, das wie ein Knurren klang.
    »Wenn du kein Interesse an dem Amulett hast, warum hast du uns dann quer durchs Land gejagt?«, fragte er. »Was wolltest du von uns? Sie etwa? Hast du Daniel
Ryves getötet, weil du keine andere Frau finden konntest?«
    Unruhe entstand im Raum. Anzu lachte leise angesichts der Vorstellung, die Nick gab, er war genauso wie Nick unfähig, seinem Kreis zu entkommen. Einige der Magier waren tatsächlich zurückgewichen, als Nick sich bewegt hatte.
    Alan hatte sich nicht gerührt. Immer noch lag der graue, abgekämpfte Ausdruck auf seinem Gesicht.
    »Ich liebe Livia«, sagte Arthur zu Nick. »Aber du bist nicht fähig, das zu begreifen, nicht wahr?«
    Er ließ Nicks Mutter los und ging zum Fenster. Sie machte keine Anstalten, ihn zurückzuhalten, hob nur die Hand und zählte - wie eben noch er - die Amulette ab, als ob sie einen Rosenkranz beten würde.
    Black Arthur kam auf Nick zu. Er kam so nah, dass seine Schuhspitzen fast die Kreidelinien berührten, die Nicks Gefängnis markierten.
    Sie standen einander gegenüber. Nick war nur eine Winzigkeit kleiner als Arthur und ihre Augen befanden sich fast auf gleicher Höhe. Nick wusste, dass sie Vater und Sohn waren, aber Arthur kam ihm wie ein Zoobesucher vor, und er selbst war der Tiger im Käfig, der bestaunt wurde. Arthur betrachtete ihn mit mildem Interesse, während Nick kaum an sich halten konnte. Nur mit Mühe unterdrückte er das Knurren, das wieder in seiner Kehle hochstieg.
    »Wir haben nicht Livia gejagt«, sagte Arthur mit freundlicher Stimme. »Es ging nie um sie. Es ging

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