Der Zirkulationsprozess des Kapitals
Trivialität (truism) ist natürlich richtig. Es gilt dies daher auch sowohl für die fixen wie für die flüssigen Elemente des produktiven Kapitals, für Arbeitsmittel wie für Arbeitsmaterial in allen Formen. (Dabei ist noch vergessen, daß es Elemente des produktiven Kapitals gibt, die von Natur vorhanden, keine Produkte sind.) Die Maschine wird sowohl auf dem Markt gekauft, wie die Baumwolle. Aber es folgt daraus keineswegs – dies folgt nur aus der Smithschen Verwechslung von Zirkulationskapital mit zirkulierendem oder flüssigem, d.h. nicht fixem Kapital –, daß jedes fixe Kapital ursprünglich aus einem flüssigen herstammt. Und zudem hebt Smith sich selbst auf. Die Maschinen bilden als Ware nach ihm selbst Teil von Nr. 4 des zirkulierenden Kapitals. Daß sie aus dem zirkulierenden Kapital herstammen, heißt also nur, daß sie als Warenkapital fungierten, bevor sie als Maschinen fungierten, daß sie aber stofflich aus sich selbst herstammen; ebenso wie die Baumwolle als flüssiges Element des Spinnerkapitals aus der Baumwolle auf dem Markt herstammt. Wenn aber Smith, in seiner weitern Ausführung, das fixe Kapital deswegen aus dem flüssigen herleitet, weil Arbeit und Rohmaterial nötig ist, um Maschinen zu machen, so sind erstens noch Arbeitsmittel, also fixes Kapital, nötig, um Maschinen zu machen, und es ist zweitens ebenfalls fixes Kapital nötig, Maschinerie etc., um Rohmaterialien zu machen, da das produktive Kapital stets Arbeitsmittel einschließt, aber nicht stets Arbeitsmaterial. Er selbst sagt gleich darauf:
»Lands, mines, and fisheries, require all both a fixed and circulating capital to cultivate them;«
(er gibt also zu, daß nicht nur flüssiges, sondern auch fixes Kapital nötig zur Produktion von Rohmaterial)
»and« (hier neue Verkehrtheit) »their produce replaces with a profit, not only those capitals, but all the orthers in society .« (p. 188.)
Dies ist total verkehrt. Ihr Produkt liefert das Rohmaterial, die Hilfsstoffe etc., für alle andern Industriezweige. Aber ihr Wert ersetzt nicht den Wert aller andern gesellschaftlichen Kapitale; er ersetzt nur ihren eignen Kapitalwert (+ Mehrwert). Hier geht bei A. Smith wieder die Erinnerung an die Physiokraten durch.
Gesellschaftlich betrachtet ist es richtig, daß der Teil des Warenkapitals, der aus Produkten besteht, die nur als Arbeitsmittel dienen können, früher oder später – wenn sie nicht überhaupt nutzlos produziert sein sollen, nicht unverkäuflich sind – auch als Arbeitsmittel fungieren, d.h. auf Basis der kapitalistischen Produktion, sobald sie aufgehört haben. Waren zu sein, wirkliche, wie vorher schon voraussichtliche, Elemente des fixen Teils des gesellschaftlichen produktiven Kapitals bilden müssen.
Hier findet ein Unterschied statt, der aus der Naturalform des Produkts entspringt.
Eine Spinnmaschine z.B. hat keinen Gebrauchswert, wenn sie nicht zum Spinnen vernutzt wird, also nicht als Produktionselement, also, vom kapitalistischen Standpunkt, als fixer Bestandteil eines produktiven Kapitals fungiert. Aber die Spinnmaschine ist beweglich. Sie kann aus dem Land, worin sie produziert ist, exportiert und im fremden Land, sei es gegen Rohstoffe etc., sei es gegen Champagner, direkt oder indirekt verkauft werden. In dem Land, worin sie produziert wurde, hat sie dann nur als Warenkapital fungiert, nie aber, auch nicht nach ihrem Verkauf, als fixes Kapital.
Dagegen Produkte, die durch Einverleibung mit dem Boden lokalisiert sind, und daher auch nur lokal vernutzt werden können, z.B. Fabrikgebäude, Eisenbahnen, Brücken, Tunnels, Docks usw., Bodenverbesserungen usw., können nicht körperlich, mit Haut und Haaren, exportiert werden. Sie sind nicht beweglich. Entweder sind sie nutzlos, oder sie müssen, sobald sie verkauft sind, als fixes Kapital fungieren in dem Land, worin sie produziert sind. Für ihren kapitalistischen Produzenten, der auf Spekulation Fabriken baut oder Ländereien verbessert, um sie zu verkaufen, sind diese Dinge Form seines Warenkapitals, also nach A. Smith Form des zirkulierenden Kapitals. Aber gesellschaftlich betrachtet, müssen diese Dinge – sollen sie nicht nutzlos sein – schließlich im Land selbst in einem durch ihre eigne Lokalität fixierten Produktionsprozeß als fixes Kapital fungieren; woraus keineswegs folgt, daß unbewegliche Dinge als solche ohne weiteres fixes Kapital sind; sie können als Wohnhäuser etc. dem Konsumtionsfonds angehören und also überhaupt nicht zum
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