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Der Zirkulationsprozess des Kapitals

Titel: Der Zirkulationsprozess des Kapitals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Marx
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zirkulierendes Kapital bestehn, kommt ganz zum Ausbruch, daß Smith den nur in bezug auf das produktive Kapital (das Kapital in seiner produktiven Form) gültigen und Sinn habenden Unterschied von fixen und flüssigen Bestandteilen desselben zusammenwirft mit dem Unterschied zwischen produktivem Kapital und den dem Kapital in seinem Zirkulationsprozeß angehörigen Formen: Warenkapital und Geldkapital. Er sagt an derselben Stelle (p. 188):
    »The circulating capital consists... of the provisions, materials, and finished work of all kinds that are in the hands of their respective dealers, and of the money that is necessary for circulating and distributing them etc.«
    In der Tat, wenn wir näher zusehn, so ist hier, im Gegensatz zum frühern, zirkulierendes Kapital wieder gleichgesetzt mit Warenkapital und Geldkapital, also mit zwei Formen des Kapitals, die gar nicht dem Produktionsprozeß angehören, die nicht zirkulierendes (flüssiges) Kapital im Gegensatz zum fixen, sondern Zirkulationskapital im Gegensatz zum produktiven Kapital bilden. Nur neben diesen figurieren dann wieder die in Materialien (Rohstoff oder Halbfabrikaten) vorgeschoßnen und wirklich dem Produktionsprozeß einverleibten Bestandteile des produktiven Kapitals. Er sagt:
    »...The third and last of the three portions into which the general stock of the society naturally divides itself, is the circulating capital, of which the characteristic is, that it affords a revenue only by circulating or changing masters. This is composed likewise of four parts: first, of the money...«
    (Aber Geld ist nie eine Form des produktiven, des im Produktionsprozeß fungierenden Kapitals. Es ist stets nur eine der Formen, welche das Kapital innerhalb seines Zirkulationsprozesses annimmt.) –
    »secondly, of the stock of provisions which are in the possession of the butcher, the grazier, the farmer... and from the sale of which they expect to derive a profit... Fourthly and lastly, of the work which is made up and completed, but which is still in the hands of the merchant and manufacturer.« – Und: »thirdly, of the materials, whether altogether rude or more or less manufactured, of clothes, furniture, and building, which are not yet made up into any of those three shapes but which remain in the hands of the growers, the manufacturers, the mercers and drapers, the timber-merchants, the carpenters and joiners, the brickmakers etc.«
    Nr. 2 und 4 enthalten nichts als Produkte, die als solche aus dem Produktionsprozeß abgestoßen sind und verkauft werden müssen; kurz, die nun als Waren, daher resp. als Warenkapital fungieren, also eine Form besitzen und eine Stelle im Prozeß einnehmen, worin sie kein Element des produktiven Kapitals bilden, welches immer ihre schließliche Bestimmung, d.h. ob sie der individuellen oder produktiven Konsumtion schließlich ihrem Zweck (Gebrauchswert) nach anheimfallen sollen. Diese Produkte in 2 sind Nahrungsmittel, in 4 alle andern fertigen Produkte, die also selbst wieder nur aus fertigen Arbeitsmitteln oder fertigen Genußmitteln (andern als den sub 2 enthaltnen Nahrungsmitteln) bestehn.
    Daß Smith dabei auch vom Kaufmann spricht, zeigt seine Konfusion. Soweit der Produzent sein Produkt an den Kaufmann verkauft hat, bildet es überhaupt keine Form seines Kapitals mehr. Gesellschaftlich betrachtet ist es allerdings immer noch Warenkapital, wenn auch in andrer Hand als in der seines Produzenten; aber eben weil Warenkapital, weder fixes noch flüssiges Kapital.
    In jeder nicht auf unmittelbaren Selbstbedarf gerichteten Produktion muß das Produkt als Ware zirkulieren, d.h. verkauft werden, nicht, um daraus einen Profit zu machen, sondern damit der Produzent überhaupt leben kann. Bei der kapitalistischen Produktion kommt hinzu, daß mit dem Verkauf der Ware auch der Mehrwert, der in ihr steckt, realisiert wird. Das Produkt tritt als Ware aus dem Produktionsprozeß heraus, ist also weder fixes noch flüssiges Element desselben.
    Übrigens hebt Smith sich hier selbst auf. Die fertigen Produkte, welches immer ihre stoffliche Gestalt oder ihr Gebrauchswert, ihr Nutzeffekt, sind hier alle Warenkapital, also Kapital in einer dem Zirkulationsprozeß angehörigen Form. Als in dieser Form befindlich, bilden sie keine Bestandteile des etwaigen produktiven Kapitals ihres Eigners; was durchaus nicht verhindert, daß, sobald sie verkauft sind, sie in der Hand ihres Käufers Bestandteile von produktivem Kapital werden , sei es flüssige oder fixe.

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