Der Zivi: Liebe auf Umwegen... (German Edition)
wenn er mich verletzt hatte. Ich war machtlos gegen das Gefühl in meinem Bauch, gegen das schnelle Klopfen meines Herzens und gegen die Watte in meinem Kopf, die kontinuierlich versuchte alles Schlechte aus einem anderen Blickwinkel schön wirken zulassen.
Längst war ich über beide Ohren in diesen sexy Boy verliebt. Und wenn er nicht gerade mit anderen rummachte, war er wirklich genau das, was ich mir vorstellte. Eine zweite Chance würde er von mir bekommen, wenn er mich noch wollte. Ich würde ihm wahrscheinlich mehrere zweite Chancen geben, denn ich wollte ihn unbedingt.
Mehr als ein Kuss?
Karen und Moritz besuchten mich und ich war froh den kleinen Mann wieder zu sehen und in meinem Arm zu haben. Ich las ihm eine Geschichte vor und er saß bei mir im Bett und hatte den Kopf an meine Schulter gelegt.
Ein wohlig warmes Gefühl der Zuneigung breitete sich in mir aus. Ich hatte keine Geschwister und er verkörperte so etwas wie einen kleinen Bruder für mich. Dann tastete Moritz mein Gipsbein mit den Händen ab. Wir vereinbarten, dass er am nächsten Tag einen Abdruck seiner Hand mit Tusche darauf hinterlassen durfte. Sein freudiges Strahlen ging mir durch und durch.
Karen lächelte mich dankbar an.
"Sebastian, ich soll dir von Onkel Lysander sagen, dass er nachher vorbei kommt. Aber er muss erst unsere Waschmaschine reparieren."
Der Kleine machte ein wichtiges Gesicht. Ich verstrubbelte seine Haare und dankte ihm für die Information. Gut zu wissen, dass er vorbei kam, dann konnte ich mich wenigstens noch mal frisch machen. Natürlich zügelte ich meine Gedanken sofort und versuchte, nicht in diese erotische Richtung zu denken.
Wir waren im Krankenhaus und Lysander hatte sich mir gegenüber nicht sehr nett benommen. Andererseits wie sollte er wissen, was ihm zukünftig entging, wenn er nicht mal kosten durfte. Meine Taktik war ihn naschen zu lassen, damit er nicht mehr von mir lassen konnte.
Mit Speck fängt man bekanntlich Mäuse. Ob mir meine Gedanken so deutlich ins Gesicht geschrieben standen, kann ich nicht sagen, aber Karens wissender Blick ließ mich zusammenzucken.
"Komm Moritz, Sebastian braucht Ruhe, sonst schläft er ein, wenn dein Onkel ihn besuchen kommt." Sie lachte hell auf.
Als ob ich an Schlaf denken könnte, wenn Lysander vorbeikommen würde. Allerhöchstens an Beischlaf und jetzt war ich es, der lachte. Leicht irritiert sah mich Karen an. Moritz nahm mich noch einmal fest in den Arm und dann verabschiedeten sich die Zwei. Mein Abendbrot wurde fast zeitgleich gebracht.
Nicht wirklich das, wonach es mich gelüstete. Schwarzbrot mit Wurst und Käse. Ich hatte Hunger auf Pizza oder einen fetten Burger.
Trotzdem aß ich mit großem Appetit . Danach quälte ich mich aus dem Bett. Der Schmerz ließ mich zusammenzucken, aber ich wollte mich unbedingt noch einmal frisch machen, bevor Lysander auf der Bildfläche erschien.
Dieses unvorteilhafte Nachthemd reichte schon völlig aus, da wollte ich wenigstens gekämmt sein und gut duften. Außerdem und das war eigentlich am peinlichsten trug ich einen Thrombosestrumpf. Ich entschied mich, dass Ding für die Dauer seines Besuchs abzulegen.
Blase entleert, gewaschen und gekämmt legte ich mich aufs Bett und warte. Aufgeregt und anscheinend trotzdem geschafft, durch die ungewohnte Anstrengung, dämmerte ich wieder in einen leichten Schlaf.
Wie lange Lysander schon neben mir auf dem Stuhl saß, wusste ich nicht, aber er saß da und sah mich an. Versonnen, mit einem sinnlichen Lächeln um die Mundwinkel.
Die Decke war ein wenig verrutscht und entblößte mich zur Hälfte. Seine Augen wanderten über meinen Körper und ein sehnsüchtiges Ziehen breitete sich in meinen Lenden aus. Ich zog dir Decke höher, damit er nicht sofort sah, dass mich sein Blick hart werden ließ.
"Lass sie unten Sebastian!" Das war ein sanfter Befehl; oder war es eine Bitte?
Ich leistete Folge und schob dir Decke wieder nach unten. Augenblicklich hatte ich das Gefühl, als stünde ein Schrank auf meiner Brust, weil mein Atem so schwer wurde. Da war sie wieder, diese Magie zwischen uns. Auf Abwehr gehen, ihn zappeln lassen, das ging nicht. Nicht wenn er mich so ansah, so als ob seine Blicke mich berühren könnten.
Was er sah, schien ihm zu gefallen, denn auch er hatte Mühe seine Atmung ruhig zu halten. Er saß, genau wie gestern, verkehrt herum auf dem Stuhl, lässig, cool. Dennoch gab er mir mit seinen Blicken ein ganz besonderes Gefühl. Ich fühlte mich einzigartig. Nicht
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