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Der Zivi: Liebe auf Umwegen... (German Edition)

Der Zivi: Liebe auf Umwegen... (German Edition)

Titel: Der Zivi: Liebe auf Umwegen... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bonnyb
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erschien er mit einer Vase, in die er die Blumen floristisch ungeschickt drapiert hatte.
Eine schwule künstlerische Ader schien er nicht zu haben. Und ich musste beinahe lachen so schlecht sah das Ergebnis seiner Bemühungen aus. Artig bedankte ich mich trotzdem, denn ich hatte wenigstens genug Erziehung genossen, um zu wissen, dass man sich bedankte. Auch wenn die Blumen vermutlich gestohlen und wenig geschmackvoll arrangiert waren.
Er setzte sich erneut und versuchte sich zu sammeln.

Ich richtete mich mühsam ein wenig auf und mir entwich ein Stöhnen, weil das Schmerzmittel langsam nachließ. Betroffen sah Lysander mich an. Er öffnete den Mund, wollte etwas sagen, schloss ihn dann aber wieder. Mit den Ellenbogen stützte er sich auf der Stuhllehne ab und fixierte mich wieder versonnen mit dem Blick.
Langsam baute sich leise Wut in mir auf. Was wollte er hier. Glaubte er, seine pure Anwesenheit würde mich so milde stimmen, dass ich ihm um den Hals fallen würde und alles wäre vergeben und vergessen? Da hatte er sich aber geschnitten.
"Wolltest du was bestimmtes Lysander? Wenn nicht, ich bin ziemlich kaputt und benötige echt ne Schippe Schlaf." Die Worte waren mir herausgerutscht, noch bevor ich richtig nachgedacht hatte.
Jetzt, wo sich sein Gesicht leicht rot verfärbte und ein überraschter, verlegener Ausdruck darauf erschien, wusste wurde mir klar, dass ich den richtigen Ton getroffen hatte. Er sah zu Boden, schob mit der Fußspitze nicht vorhandene Fusseln zur Seite und ich konnte die Räder in seinem Kopf förmlich rotieren hören. Ich sah ihn kämpfen, mit sich und seinem Gefühlen.

Er war ein stolzer Mann, der ungern nachgab und der es liebte die Oberhand und das letzte Wort zu behalten. Jetzt sollte er vor mir zu Kreuze kriechen und das missfiel ihm gewaltig.
Nur wenn ich ihm etwas bedeutete, würde er es tun. Ich betete, dass er es tat. Ich hoffte, dass er so etwas wie eine Entschuldigung zusammenbekam. Ich würde ihm die Hand reichen, eine Brücke bauen, aber er musste jetzt den ersten Schritt machen.
"Ich wollte sehen, wie es dir geht, Sebastian. Moritz hat nicht gelogen, er sagte, du hörst dich scheiße an", antwortete er.
Ein erster Anfang für ein Gespräch. Er hielt es unverfänglich, machte noch keine Zugeständnisse.
"Naja, gut geht's mir nicht wirklich. Seh ich so schlecht aus?"
Ich hatte mich heute noch nicht im Spiegel gesehen. Wahrscheinlich gefiel ich ihm schon gar nicht mehr und er war froh, wenn er wieder gehen konnte.
Er lächelte schief und streckte die Hand nach meiner aus. Noch ehe ich sie wegziehen konnte, hatte er zugegriffen und legte seine andere oben drauf. Mir wurde heiß und ich wollte die Hand wegziehen, aber er hielt sie fest.
Tief holte er Luft, bevor er erneut zum Sprechen ansetzte: "Du siehst nicht schlecht aus, ....ich ... ach Scheiße, Sebastian, es tut mir leid!"
Während er sprach streichelte er mit dem Daumen meine Hand und schickte kleine Stromstöße durch meinen Körper. Jetzt sah er mich an und wartete auf eine Reaktion. Verwirrt durch seine Berührung war ich schon weich wie Wachs, dennoch hielt mich ein Funken Restverstand davon an, sofort klein beizugeben.
"Was tut dir leid? Dass ich hier liege, oder das du dich wie der letzte Arsch benommen hast. War ich so schlecht im Bett, dass du gleich noch einen Kerl durchziehen musstest?"
Ich entzog ihm meine Hand und sah ihn an. Der letzte Satz hatte mir wehgetan. Als ich ihn aussprach, war mir erst bewusst geworden, dass er mit meinen Qualitäten im Bett vielleicht nicht zufrieden war.
Wollte ich seine Antwort überhaupt wissen?

Und was nun? .....

Lysander sprang so heftig auf, dass der Stuhl ins Kippen geriet. Er konnte ihn gerade noch abfangen, bevor er mit einem lauten Knall umgefallen wäre. Entgeistert sah er mich an.
"Sag mal spinnst du? Du bist nicht schlecht im Bett, wie kommst du darauf?"
Sein Tonfall klang entrüstet. Er vergrub die Hände in den Hosentaschen und lief auf und ab, sah mich nicht an und biss sich auf die Lippen.
"Anscheinend hat es dir nicht gereicht, sonst hättest du ja keinen Nachschlag gebraucht!" Meine Stimmlage hörte sich, denke ich, eher beleidigt oder verletzt an.
Jetzt stand er mit dem Rücken zu mir und suchte Ameisen auf dem Boden.
"Wusste ich es doch, dass ich recht hatte. Da kannst du nichts Sinnvolles drauf erwidern." Ich lachte zynisch.
Lysander fuhr mit der Hand durch sein Haar und blieb stumm. Ich wusste nicht, was ich noch sagen sollte. Mein Kopf dröhnte und meine

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