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Der zögernde Schwertkämpfer

Der zögernde Schwertkämpfer

Titel: Der zögernde Schwertkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Duncan
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sahniger, aufgehäuft auf einem silbernen Teller.
    »Sechs? Warum, um Himmels willen?« fragte Wallie.
    »Sieben ist eine geheiligte Zahl.« Honakura zog angesichts Wallies Miene die Stirn kraus. »Der Gott hat Euch empfohlen, mir zu vertrauen, sagtet Ihr? Dann vertraut mir – es müssen sieben sein.«
    »Ich und Nnanji und Jja und das Baby … oder zählen Babys nicht? Und zählen Sklaven?« Religionen brauchten nicht logisch zu sein.
    Der Alte lehnte sich in seinem Korbstuhl wie in einem geflochtenen Käfig zurück und betrachtete ein paar Augenblicke lang den Baldachin aus Ästen über sich. »Normalerweise würde ich Sklaven nicht mitzählen, doch ich glaube, Ihr tut es. Also gut, ich denke, man könnte sagen, damit sind es vier.« Er verscheuchte mit einer Handbewegung die Fliegen von den Kuchen und reichte den Teller Wallie, der lehnte ab.
    »Wie steht es um Euren Schützling?« fragte der Priester. »Habt Ihr seine Eignung als Schwertkämpfer geprüft?«
    »Er könnte sich nicht einmal einen Weg durch einen menschenleeren Innenhof freikämpfen!« Wallie nippte höflich an dem Wein, der ihm nicht schmeckte. Er erinnerte schwach an Dieselkraftstoff. »Ich bin tatsächlich hinsichtlich Nnanjis Problem ratlos und bitte Euch als Experten im Umgang mit Menschen um Euren Rat.« Ohne seine Theorie zu erwähnen, daß irgendein traumatisches Erlebnis Nnanjis innere Sperre verursacht haben könnte, versuchte er die irdische Vorstellung von einer geistigen Blockade darzulegen, wobei er nur unter Mühen die passenden Worte fand.
    Honakura nickte. »Ich kenne keinen Namen dafür, aber mir ist so etwas schon einmal begegnet. Ich hatte einmal einen Eleven, der sich in ähnlicher Weise in bestimmten Sutras verstrickte. Er war nicht dumm, doch in diesem einen Punkt schien er völlig begriffsstutzig zu sein.«
    »Genauso ist es! Konntet Ihr Abhilfe schaffen?«
    »O ja. Ich ließ ihn züchtigen.«
    Wallie dachte an den Auspeitschstand und erschauderte. »Niemals! Auf diese Weise macht man keinen Schwertkämpfer aus ihm!«
    »Und Eure Sklavin, mein Lord? Erfüllt sie ihre Pflichten zur Zufriedenheit?«
    Im Bewußtsein der eindringlichen Augen, deren Blick auf ihm ruhte, lächelte Wallie kühl. »Sie braucht noch etwas Übung, und ich werde mich persönlich der Angelegenheit annehmen.«
    Genausogut hätte er versuchen können, eine lahme Antilope durch einen Löwenkäfig zu schmuggeln. Der Priester sah ihn nachdenklich an und sagte: »Vergeßt nicht, sie ist nur eine Sklavin, mein Lord.«
    Wallie hatte keine Lust, über sein Geschlechtsleben zu diskutieren, doch irgend etwas ärgerte ihn an dieser Bemerkung. »Ich beabsichtige, sie zu einer Freundin zu machen.«
    »Eine Sklavin? Die Götter haben einen Mann mit hochgesteckten Zielen erwählt, wie ich sehe.« Honakura lehnte sich für eine Weile mit geschlossenen Augen zurück und lächelte. »Habt Ihr die Möglichkeit erwogen, daß Euch diese Sklavin und der junge Schwertkämpfer als Prüfung zugedacht sind, mein Lord?«
    Das hatte Wallie nicht. Diese Vorstellung mißfiel ihm außerordentlich.
    »Ich habe meine Prinzipien geopfert, um eine Sklavin zu kaufen«, sagte er. »Wenn ein Gott dahintersteckte, dann hat er mich hereingelegt. Aber ich werde Nnanji nicht auspeitschen lassen! Niemals, niemals!«
    Honakura lachte scheppernd. »Ihr seht die Sache möglicherweise aus dem falschen Blickwinkel. Vielleicht ist es eine Prüfung, ob Ihr ruchlos genug seid, ihn auspeitschen zu lassen. Oder vielleicht ist es eine Prüfung, ob Ihr geduldig genug seid, ihn nicht auspeitschen zu lassen.« Jetzt hatte er Wallie vollkommen verwirrt und machte ein selbstzufriedenes Gesicht.
    Wallie wechselte das Thema – es gab so viel anderes, das besprochen werden mußte. »Erzählt mir etwas über Vatermale, mein Lord. Wie ich feststellen mußte, habe ich nichts Derartiges.«
    Der Priester lächelte. »Das ist mir auch aufgefallen. So etwas ist sehr ungewöhnlich, bisher ist es mir noch nicht begegnet. Das rechte Auge verrät das Handwerk des Vaters, das linke das der Mutter, versteht sich. Wenn Ihr kein Schwertkämpfer wärt, würden Euch die Leute danach fragen.«
    Er lächelte und gab Wallie Zeit, das Gesagte in sich aufzunehmen. »Aber Ihr habt Shonsu an jenem ersten Tag kennengelernt …«
    »Und damals hatten Eure Augen Elternmale«, stimmte ihm der Priester zu. »Ich kann mich nicht an sie erinnern, aber es fällt so sehr auf, wenn sie nicht vorhanden sind, daß ich mich daran mit Sicherheit

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