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Der zögernde Schwertkämpfer

Der zögernde Schwertkämpfer

Titel: Der zögernde Schwertkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Duncan
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hier sein. Wallie hätte ahnen können, was sich Nnanji ausgeheckt hatte, doch jetzt war es zu spät, um den Eid rückgängig zu machen.
    Der Novize Katanji? Vielleicht mußte er als Zeichen der Götter dafür gedeutet werden, daß die Expedition immer noch im Gange war. Nummer fünf war soeben dazugestoßen.
    »Ich habe ihm, anstatt ihm mein altes Schwert zu geben, ein neues gekauft«, verkündete Nnanji und hielt Wallie die Waffe hin.
    Wenn er in die Gästezimmer hinaufgegangen wäre, um das alte zu holen …
    Doch Nnanji hatte es vor Verlegenheit die Sprache verschlagen, was selten war.
    »Und jetzt möchtest du gerne, daß ich es ihm überreiche?«
    »Wenn es Euch nichts ausmacht, vor einem Erststufler niederzuknien …«, murmelte Nnanji und meinte damit: 0 ja, bitte, bitte.
    »Es wird mir eine Ehre sein«, sagte Wallie. »Ich werde ihn dann sowieso immer noch überragen.«
    Der Novize Katanji mußte bei dieser Bemerkung grinsen. Sein Mentor warf ihm einen finsteren Blick zu, um ihn daran zu erinnern, daß er ermahnt worden war, Lord Shonsu mit Ehrfurcht zu begegnen.
    Wallie kniete sich nieder, um das Schwert mit den angemessenen Worten zu überreichen. Katanji nahm es behutsam entgegen und sprach die Antwort, doch er machte dabei bei weitem kein so feierliches und beeindrucktes Gesicht wie Nnanji. In diesen jungen Augen war ein ständiges leichtes Glitzern von Spott.
    »Nnanji, ist dir niemand hierher gefolgt – bist du ganz sicher?« fragte Wallie, während er sich wieder lässig auf seinen Stuhl setzte.
    »Ganz sicher, mein Gebieter! Ihr habt mich ja entsprechend unterwiesen.«
    Nnanji hatte also das Spionageroman-Sutra angewandt.
    »Allerdings«, fuhr Nnanji fort, »standen Popoluini und Faraskansi am Tor. Sie versuchten mich zu warnen, daß ich nicht hereinkommen sollte.« Er runzelte die Stirn. »Ich sagte, es ging um die Ehre. Daraufhin versprachen sie, mich nicht beobachten zu lassen.«
    Wallie versuchte, diese Unterhaltung nachzuvollziehen, und gab auf. Doch es bestätigte seine Annahme, daß die vereidigten Schwertkämpfer nur widerstrebend seine Gegner waren. Sie würden Tarrus Befehle wortgetreu ausführen, mehr aber auch nicht.
    Dann bemerkte er eine dritte Person, die sich im Hintergrund hielt. Er nahm zunächst an, daß es sich um Kio handelte, Nnanjis Lieblingsfreudenmädchen, doch es war eine Frau, die er noch nie irgendwo gesehen hatte. Nnanji grinste und bedeutete ihr mit einer Kopfbewegung, ins Licht vorzutreten.
    »Das habe ich auch gekauft«, sagte er voller Stolz. »Wir haben so viele Sachen zu tragen –, die Florette und Kleidung zum Wechseln – und Jja hat das Baby …«
    Wallie befand sich in einem Zwiespalt zwischen einem Aufwallen der Gefühle und physischer Sättigung, doch er spürte, wie sein Körper dennoch reagierte. Sie war von einer sinnlichen Üppigkeit und nur mit einem Nichts aus Spitze bekleidet, durch das ihre aufreizenden Formen noch betont wurden, obwohl sie dessen keineswegs bedurft hätten. Auf der Erde hätte er angenommen, daß derart wundervoll pralle, straffe Brüste das Werk eines gewissenlosen Schönheitschirurgen sein müßten. In dieser Welt konnte sie nur ein Wunder so herrlich in Form halten. Ihre nackten Arme und Beine waren atemberaubend. Eine Pracht von welligem hellbraunen Haar umfloß ihr makelloses Gesicht – makellos und nichtssagend –, mit Lippen wie eine Rosenknospe, erstarrt in einem schalen Lächeln, und Augen so dumpf wie Kieselsteine. Eine Schwachsinnige.
    Zum Teufel! In seiner Begeisterung über seine Beförderung war Nnanji übergeschnappt. Erst seinen Bruder, und jetzt das auch noch! Sie war unglaublich erregend und unglaublich fehl am Platze, denn Nnanji würde einer solchen Idiotin nach wenigen Tagen überdrüssig. Sie gehörte in ein Nebengemach eines reichen alten Mannes, der sie verwöhnen könnte, und nicht an die Seite eines wandernden Schwertkämpfers. Dies konnte auf keinen Fall das angekündigte sechste Mitglied des Teams sein! Nie und nimmer!
    »Vielleicht hätte ich Euch vorher fragen sollen, mein Gebieter …« Nnanji hatte Wallies Reaktion bemerkt.
    »Das hättest du allerdings!« fauchte Wallie. In düsterer Verzweiflung sank er auf seinen Stuhl zurück. Alles entglitt ihm. Sobald er dachte, auf den Grund gekommen zu sein, stellte er fest, daß es noch eine Schicht darunter gab. »Wie hast du sie genannt?«
    »Kuhi, mein Gebieter«, antwortete Nnanji.
    Es war ihm rätselhaft, warum Lord Shonsu diesen Namen so unerklärlich

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