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Der zögernde Schwertkämpfer

Der zögernde Schwertkämpfer

Titel: Der zögernde Schwertkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Duncan
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Taubenhauses verschlossen und war in die Mannschaftsunterkünfte zurückgekehrt.
    Kuhi, die noch gar nichts getan hatte, war irgendwie sauberer und frischer geblieben als alle anderen. Wallie verhinderte, daß Nnanji mit ihr auf dem Heuboden verschwand, und verbot alle derartigen Prüfungen ihrer Qualitäten bis auf Widerruf.
    Vixini hatte einen starken Drang an den Tag gelegt, ein Maultier zu besteigen, indem er an seinem Hinterbein hochkletterte, doch seine Mutter hatte ihn davon abgehalten.
    Honakura hatte einen Getreidesack gefunden, auf dem er jetzt saß und zahnlos vor sich hin grinste.
    Und nun konnten sie nichts anderes tun, als auf die Rückkehr des Maultiertreibers zu warten.
    Ponifit war kein großer Mann, und er trat entschieden schneller als sonst in den Stall, von Wallies Hand an den Haaren gezogen. Die Tür wurde hinter ihm geschlossen.
    Der Maultiertreiber war dunkelhaarig und rotgesichtig, und er roch sogar noch strenger als seine Tiere, doch er war nicht ganz blöd. Der Anblick seines eigenen Dolches vor seinem Gesicht reichte aus, damit er seine Sinne zusammennahm.
    »Wieviel verlangt Ihr im allgemeinen für den Weg von hier bis zur Anlegestelle der Fähre?« fragte die riesige Gestalt, die mit einem alten schwarzen Sklavinnengewand bekleidet war und mit einer männlichen Baßstimme sprach.
    »Drei Kupferstücke … Meister?« sagte er.
    Wallie hob seine Locken hoch, damit er seine Gesichtsmale zählen konnte. Sie erzielten noch mehr Wirkung als der Dolch.
    »Mein Lord!«
    Wenn die Banditen Verbündete in den Reihen der Wache hatten, dann war es sehr wahrscheinlich, daß sie auch diesen Maultiertreiber beherrschten, entweder durch Schmiergelder oder Zwangsmaßnahmen. Vielleicht hatten sie bestimmte Zeichen vereinbart. Wallie streckte die Hand zu einem erreichbaren Vorsprung in der Mauer aus und legte nacheinander fünf Goldstücke darauf. Nach kurzem Überlegen fügte er noch zwei weitere hinzu.
    »Die bleiben so lange hier liegen, bis Ihr zurückkehrt«, sagte er. In den Augen des Mannes war zu lesen, daß es sich für ihn um ein Vermögen handelte. »Ich werde mit dem Maultier direkt hinter Euch reiten. Wenn Ihr von Banditen oder von Schwertkämpfern angehalten werdet, ganz besonders von Schwertkämpfern« – er wirbelte den Dolch durch die Luft und schleuderte ihn gegen die Mauer – »dann werdet Ihr nicht zurückkommen. Noch Fragen?«
    Es war nicht einfach, die Schwerter zu verbergen. Wallie mußte seine ganze ihm kraft des dritten Eides zustehende Autorität ausschöpfen, um Nnanji dazu zu bringen, Schwert und Harnisch abzugeben, und er tat es schließlich mit störrischer Wut. Beides wurde zusammen mit Katanjis Ausrüstung in Sackleinen gepackt und unter einem großen Getreidesack einem der Maultiere auf den Rücken gebunden. Wallies Ersatzschwert befand sich noch irgendwo im Gelände der Mannschaftsunterkünfte. Derart unbewaffnet, abgesehen von einem Dolch, der in Wallies üppigem Busen verborgen war, setzten sich die Abenteurer also als Maultierkarawane in Bewegung, durch die Stadt in Richtung des Kontrollpunkts am Fuß der Hügel.
    Mit Ausnahme von Kuhi waren sie alle unglaublich schmutzig. Wallie wußte, daß er wie eine Mißgeburt aussehen mußte, mit muskulösen Männerbeinen, die unter einer fettleibigen Frauengestalt herausbaumelten. Nnanji, dessen Haar ein fettverklebter schwarzer Filz war, war lediglich ein dürrer Viertstufler einer nicht zu bestimmenden Zunft, wenn auch ungewöhnlich jung für diese Stufe. Katanji war nur ein unbedeutender Erststufler. Den übrigen würde wohl keine Aufmerksamkeit geschenkt werden.
    Der Kontrollpunkt stellte eine große Gefahr dar, denn dort waren acht Männer postiert, und Wallie hatte nichts als einen Dolch. Wenn nicht der schwächliche Honakura dabeigewesen wäre, hätte Wallie niemals versucht, ausgerechnet diese Stelle zu passieren – irgendwo in den Bergen gab es bestimmt noch einen anderen Weg.
    Die Schwertkämpfer lümmelten faul im Schatten eines Maulbeerbaums und beobachteten den Verkehr aus der Ferne, ohne die Passanten aus der Nähe zu kontrollieren. Ihre lässige Haltung verriet, daß das Mordopfer noch nicht gefunden worden war. Sie hielten Ausschau nach einem Schwertkämpfer der Siebten Stufe oder möglicherweise noch nach seinem Gefolgsmann, und die meisten von ihnen hielten Nnanji immer noch für einen Zweitstufler. Eine Gruppe aus einem halben Dutzend verschiedener Pilger interessierte sie nicht. Angehörige der höheren

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