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Der zögernde Schwertkämpfer

Der zögernde Schwertkämpfer

Titel: Der zögernde Schwertkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Duncan
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Stufen würden sich niemals mit einem solchen Gesindel zusammentun, und die Vorstellung, daß sich ein Schwertkämpfer der Siebten Stufe als Sklavin verkleidete, käme ihnen niemals in den Sinn, auch wenn sie so alt würden wie der Tempel selbst. Wallie hielt den Kopf gesenkt und schwitzte noch mehr als zuvor, doch ein paar Minuten später hatte die Maultierkarawane den Kontrollpunkt hinter sich gelassen und setzte ihren Weg hügelaufwärts fort.
    Es war unwahrscheinlich, daß Banditen Pilger belästigten, die die Stadt verließen. Sie zogen es vor, fette Beute zu machen, bevor es die Priester taten, und nicht danach. Wallie blieb also nichts weiter zu tun, als das Siebte Schwert wieder an sich zu bringen und anschließend seine Reisegruppe sicher auf ein Schiff zu verfrachten. Das klang einfach! Wenn er den Anlegeplatz erreichte, bevor die Nachricht von seinem Mord die Runde gemacht hatte, dann konnte er hoffen, daß die Wachleute dort ebenso nachlässig waren wie der lächerliche Posten am Kontrollpunkt – in schleppender und damit wirkungsloser Verrichtung eines ungeliebten Dienstes. Zum erstenmal seit vielen Tagen schöpfte Wallie wieder Hoffnung. Er betete.
    Die Sache mit dem Schwert war einfach. Alle Maultiere mußten irgendwann auf dem Weg durch die Hügel eine Rast einlegen, und er rief dem Maultiertreiber zu, anzuhalten, als sie die vierzehnte Hütte erreicht hatten. »Maultierzug! Pendelzug zur Fähre und zurück!« rief der Treiber gehorsam. Wallie und Jja stiegen ab.
    Sie schlüpften durch den Vorhang und fanden die Hütte leer. Sie hatten diese ausgewählt, weil sie am schlimmsten heruntergekommen war und deshalb selten benutzt wurde. Der Boden war mit Dreck bedeckt, und es gab keine Möblierung außer zwei vor sich hin faulenden Matratzen. Offenbar war der Schuppen, in dem er Jja zum erstenmal begegnet war, eine der Luxusbehausungen.
    »Dort, Herr«, sagte sie und deutete nach oben; und Wallie brauchte nichts anderes zu tun, als den Arm auszustrecken und das Schwert aus dem Stroh des Daches zu ziehen. Es schimmerte in seiner Hand, der Saphir funkelte, und sein Herz machte wieder einmal einen Satz beim Anblick dieser Schönheit. Er hielt es kurz hoch, um es zu bewundern, und wickelte es dann zögernd in Vixinis Decke.
    Jja hatte sich zum Gehen umgewandt, doch diese schäbige kleine Hütte erinnerte ihn an ihre erste gemeinsame Nacht. Er streckte die Hand nach ihrem Arm aus. Sie drehte sich um und sah ihn fragend an.
    »Jja?« sagte er.
    »Herr?«
    Er schüttelte den Kopf. Sie lächelte und flüsterte: »Wallie?«
    Er nickte. »Dies ist der zweite Schatz, den ich in einer solchen Hütte gefunden habe.«
    Sie blickte durch die Tür hinaus zu den dampfenden Maultieren und runzelte kurz die Stirn. Dann wandte sie sich wieder ihm zu. »Werdet Ihr mir die Welt zeigen, Herr?«
    »Wenn du mir einen Kuß gibst?«
    Sie senkte demütig den Blick. »Eine gute Sklavin befolgt nur Befehle.«
    »Küß mich, Sklavin.«
    »Maultierzug zur Fähre!« rief der Treiber. Er stand direkt vor der Tür, doch für Wallie hörte er sich weit entfernt an.
    Da eine gepolsterte Lagerstatt wie ein Sofa oder ähnliches fehlte, umarmten sie sich leidenschaftlich im Stehen, und Wallie sagte atemlos: »Küß mich noch einmal, Sklavin!«
    »Herr!« murmelte sie mahnend. »Wir müssen gehen!« Doch sie strahlte Fröhlichkeit und Glück aus, wie er es bei ihr noch nie erlebt hatte. Sie verließ einen Ort, der wenig angenehme Erinnerung für sie barg. Es war nicht vorgesehen, daß Sklaven Gefühle hatten, doch während diese schäbigen Hütten für Wallie eine ganz bestimmte Bedeutung hatten, erinnerten sie Jja vor allem daran, daß sie hier in der Miete inbegriffen gewesen war.
    Und er wußte, daß sie recht hatte. Sie mußten gehen, sonst würde ihr ungewöhnlich langes Ausbleiben Aufsehen erregen. »Also los, schnell!«
    Sie küßten sich noch einmal, diesmal nur kurz, und traten durch die Tür hinaus. Wie immer, wollte er ihr den Vortritt lassen. Wie immer, blieb sie zurück. Er bestand darauf, sie gehorchte.
    Dann prallte sie auf ihn zurück und schob ihn schnell wieder in die Hütte. »Pferde!« sagte sie.
    Wallie wagte es, einen Blick hinauszuwerfen. Drei Reittiere kamen den Hügel herauf, und darauf saßen je ein Mann in Rot, in Orange, in Grün – Tarru persönlich!
    »Treiber!« Wallie gab dem Mann ein Zeichen, daß der Zug sich weiterbewegen sollte. Er wickelte das Schwert aus und trat ans Fenster. Ohne sich selbst sehen zu

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