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Der zögernde Schwertkämpfer

Der zögernde Schwertkämpfer

Titel: Der zögernde Schwertkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Duncan
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war, dann war er allem Anschein nach besonders begünstigt, ohne zu wissen, daß er bereits mehr Aufregung geboten bekommen hatte, als ihm normalerweise im Laufe von Jahren widerfahren sollte.
    Wallie rief Nnanji zu sich, der absprang und zu ihm kam, um auf der anderen Seite von Katanjis Maultier neben ihm her zu gehen. Er erspähte den Dolch in seinem Gürtel auf den ersten Blick und musterte ihn mit finsterer Miene. Katanji blickte jetzt auf eine Eskorte aus Schwertkämpfern hinab und genoß das anscheinend sehr.
    »Kann ich jetzt vielleicht mein Schwert zurückbekommen?« Da er seit Erreichen der Pubertät nicht mehr unbewaffnet in der Öffentlichkeit erschienen war, mußte sich Nnanji ohne sein geliebtes Schwert entsetzlich nackt und verletzlich vorkommen.
    »Noch nicht!« sagte Wallie. »Ich habe mich nur ausgezogen, weil ich wie Fleisch in einer Pastete geschmort habe. Du hast gesehen, daß Tarru vorbeigeritten ist – ich nehme an, er wird am Hafen bleiben, doch es kann auch sein, daß er zurückkehrt. Vielleicht sind Kundschafter unterwegs. Wir werden unsere Schwerter also noch nicht zeigen. Wenn wir Hufe hören, dann bedeutete das: ab in die Büsche! So, jetzt erzähl mir etwas über die Anlegestelle.«
    Nnanji sagte: »Ich war erst einmal dort, als Erststufler.« Sein betrübter Gesichtsausdruck wich, während er neben dem Maultier her stakste und starr geradeaus blickte, um aus seiner unfehlbaren Datenbank eine Erinnerung abzurufen.
    Wallie hatte Mitleid mit Nnanji. Heute morgen noch hatte sich ihm die Welt in einem Licht gezeigt, das ganz seinen Vorstellungen entsprach. Er hatte seine erste Herausforderung ausgesprochen, hatte seinen Mut im Kampf mit echten Schwertern bewiesen, hatte zum erstenmal getötet – all diese Dinge bedeuteten ihm ungeheuer viel. Er war in eine mittlere Stufe aufgestiegen, so daß er seinen Bruder auf sich vereidigen und sich diese traumhafte Sklavin kaufen konnte. Wie sehr hätte er es genossen, wenn er sie an diesem Abend im Vergnügungszentrum hätte vorzeigen können!
    Dann war diese Welt mit einemmal zusammengebrochen, schlimmer denn je zuvor. Es hatte sich herausgestellt, daß sein Held nicht nur auf tönernen Füßen stand, sondern auch noch einen Pferdefuß hatte. Mitternacht war eingeläutet, der Spuk zu Ende. Cinderellas Prunkkutsche hatte sich in eine saure Zitrone zurückverwandelt.
    »Plötzlich endet die Straße irgendwo«, sagte Nnanji, »in einer Lichtung am Ufer – etwa hundert Schritte nach beiden Seiten – und darauf befinden sich Koppeln für Reittiere und ein einziges Gebäude, das Wachhaus. Das mißt etwa zwanzig Schritt im Quadrat, schätze ich. Man kommt nur durch dieses Wachhaus an die Anlegestelle – der Weg führt direkt hindurch. Ein großer Bogen auf der einen Seite, ein zweiter auf der anderen. Pferdeställe auf der einen Seite, Zimmer auf der anderen – Küche und Schlafraum und so was. Es herrschte dort schreckliche Unordnung, und man konnte nicht viel damit anfangen, als ich damals dort war. Oben nur ein Dachboden – für Heu und ähnliches. Keine Fenster auf der Seite mit den Pferden. Die liegt … flußabwärts.«
    »Sehr gut gemacht!« sagte Wallie. »Ausgezeichneter Bericht, Adept!«
    Nnanjis Lächeln erstarb im Ansatz. Eine Zeitlang marschierten sie schweigend neben dem Maultier her und erwehrten sich mit um sich schlagenden Händen der Fliegen.
    Wallie sagte: »Ich werde mich also verdrücken, bevor wir dort ankommen. Sobald ich weg bin, kannst du dein Schwert wieder anlegen.«
    Er warf einen Blick zu Katanji hinauf. »Hör auch du gut zu. Ich gebe dir den Auftrag, Nnanji, die anderen sicher nach Hann zu bringen. Keine Widerrede! Das ist das Beste, das du für mich tun kannst, dann brauche ich mich nur noch um mich selbst zu sorgen. Ich werde versuchen, noch während des Ablegens auf das Schiff zu springen, aber haltet es nicht meinetwegen auf – fahrt los. Wartet in Hann auf mich. Wir müssen uns irgendwo verabreden. Sicher hast du mal die Namen von Tavernen in Hann gehört?«
    Wieder ein schnelles Auffinden in der Erinnerung. »Es gibt die Sieben Schwerter.«
    »Nein, ich möchte in keine gehen, in der sich Schwertkämpfer aufhalten.«
    Nnanji sah überrascht aus und dachte weiter nach. »Die Goldene Glocke, aber das Essen dort ist schlecht.«
    Was für ein unglaubliches Gedächtnis! Dieses Wissen mußte er aus irgendeiner beiläufig hingeworfenen Bemerkung aufgeschnappt haben, wahrscheinlich vor vielen Jahren. Nnanji würde Wallie

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