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Der zögernde Schwertkämpfer

Der zögernde Schwertkämpfer

Titel: Der zögernde Schwertkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Duncan
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klirrte Metall auf Metall, und wieder war es Hardduju, der zurückwich, doch er blieb in Quartstellung, in ungünstiger Höhe und Reichweite für einen Vorstoß Wallies. Ein Fehler war genug. Wallies Hieb traf das Handgelenk seines Gegners an der Außenseite. Ein ungewöhnlicher Angriff. Mit einer geschickten Parade hätte er abgefangen werden können, doch er wurde nicht pariert. Harddujus Schwert fiel scheppernd zu Boden, und er umklammerte seinen verwundeten Arm.
    »Zieht!« schrie der Viertstufler, obwohl er auf eine Aufforderung von Nnanji hätte warten müssen. Nnanji verhielt sich still, wie ihm geheißen worden war, und so war die Einladung ungültig.
    Wallie sah das Entsetzen in den Augen seines Opfers, und seine Entschlossenheit geriet ins Wanken. Dann dachte er an die Macht des kleinen Gottes und wie sie ihm offenbart worden war. Mit mehr Furcht als Haß führte er seinen Befehl aus und rammte das göttliche Schwert in Harddujus Brust. Es ließ sich leicht herausziehen, als der Körper zusammensackte.
    Der ganze Kampf hatte etwa eine halbe Minute gedauert.
    Wallie Smith hatte einen Menschen getötet.
    Das Klirren der Schwerter wurde abgelöst von Harddujus Todesröcheln, dann folgte ein kurzes Klacken von Stiefelabsätzen auf den Pflastersteinen – und dann Stille, durchbrochen von einem schrillen Schrei aus Nnanjis Kehle. Er machte einen Schritt vorwärts, erstarrte jedoch, als sich sonst niemand bewegte. Wallie, der es nicht wagte, den Viertstufler aus den Augen zu lassen, bekannte sich durch die entsprechende Geste als Tiefergestellter. Der Viertstufler schluckte einige Male, und sein Blick wanderte ratlos zwischen dem Toten und diesem Rächer aus dem Fluß hin und her. Noch ein paar Sekunden lang hing der Ausgang in der Schwebe – würde er diesen Kampf als ein faires Duell getreu den Regeln anerkennen oder nach den Wachen rufen und sterben? Man konnte durchaus darüber streiten, denn die Regeln waren nicht streng eingehalten worden, doch nicht Wallie hatte die Fehler begangen, und das wußte der Mann. Er zückte sein Schwert zum Gruß. Wallie erwiderte ihn. Der Friede war besiegelt – für den Augenblick.
    Jetzt konnte Nnanji hervortreten und das Schwert des Toten aufheben. In vorbildlicher Haltung ließ er sich auf ein Knie sinken und bot es Wallie dar, wobei er die Feierlichkeit des Rituals durch ein Grinsen von Ohr zu Ohr etwas trübte. Von einem unbekannten nackten Dahergelaufenen in dessen Dienst gezwungen zu werden, war eine Sache; sich plötzlich in einem bemerkenswerten Wettstreit auf der Gewinnerseite zu sehen, war wieder etwas ganz anderes.
    Wallie würdigte das Schwert, das ihm dargeboten wurde, so gut wie keines Blickes. Es war eine Waffe von überladener Pracht, mit zu vielen filigranen Schnörkeln am Griff, um gut in der Hand zu liegen, aber es gehörte jetzt ihm und war eine Menge Geld wert. Außerdem war es auf jeden Fall ein besseres Schwert als Nnanjis, und es war Brauch, daß der Gewinner seines Duells seinem Sekundanten eine Anerkennung zukommen ließ.
    »Du kannst es behalten«, sagte er. »Und sorge dafür, daß das Ding auf deinem Rücken wieder in die Küche kommt, wo es hingehört.«
    »Potzblitz«, sagte Nnanji, ganz aus dem Häuschen. »Ich meine danke, mein Gebieter.«
    Wallie säuberte sein Schwert am Kilt des Toten, was die althergebrachte Geste zum Ausdruck der Verachtung war. »Wir sind noch nicht fertig«, sagte er. »Wer waren Lord Harddujus Stellvertreter?«
    »Nur Tarru, mein Gebieter, ein Sechststufler.«
    »Für dich immer noch der Ehrenwerte Tarru, Freundchen. Kannst du mich zu ihm bringen?«
    »Da kommt er gerade, mein Gebieter.« Und Nnanji deutete zu den drei Männern, die Hardduju auf den Stufen zurückgelassen hatte. Ein grüner Kilt und zwei rote – ein Sechst- und zwei Fünftstufler. Sie hatten den halben Weg über den Platz zurückgelegt. Weitere Schwertkämpfer strömten die Tempeltreppe herunter, drängten von beiden Seiten auf den Platz.
    »Dann laß uns gehen!« Wallie ging voraus und überließ es dem Viertstufler, sich um den Leichnam zu kümmern, was zu den Pflichten eines Sekundanten gehörte. Es konnte zu weiteren Scherereien kommen. Vielleicht trachtete Tarru danach, Hardduju zu rächen. Als stellvertretend amtierender Oberster Anführer wäre er sogar berechtigt, die ganze Tempelwache gegen einen Eindringling zu mobilisieren, obwohl das nach dem Kodex der Schwertkämpfer ein unwahrscheinliches Vorgehen war. Wallie spürte jetzt die Reaktion

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