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Der zögernde Schwertkämpfer

Der zögernde Schwertkämpfer

Titel: Der zögernde Schwertkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Duncan
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linken Hand, doch er war nun mal kein Linkshänder, und sie ließen davon ab.
    Sie versuchten es mit einem Florett. Sie versuchten es mit seinem alten Schwert. Sie versuchten es, indem er die Augen geschlossen hielt. Wenn Nnanjis Zerknirschung nicht so offensichtlich gewesen wäre, hätte Wallie angenommen, daß er sich einen Scherz mit ihm erlaubte und seine Sache absichtlich so schlecht machte, wie es ihm nur möglich war.
    »Also gut, dann wollen wir es mal mit deiner berühmten Abwehr probieren«, seufzte Wallie. Sie holten Floretts und Masken aus der massiven Truhe mit den Metallbeschlägen und gingen in Position.
    Seine Abwehr war hervorragend, kein Vergleich zu der Stümperhaftigkeit seines Angriffs.
    Wallie warf die Maske ab, ließ sich in den Sessel zurückfallen und verschränkte die Arme. Nnanji stand da und sah ihn voller Verzweiflung an.
    »Ich bin erschlagen«, sagte Wallie. »Deine Reflexe sind sehr gut, und deine Abwehr übertrifft alles, was ich von einem Zweitstufler dort unten gesehen habe – nach meiner Einschätzung ist sie mindestens der Dritten Stufe angemessen. Gegen deine Koordination ist nichts zu sagen, denn du machst jedesmal genau dieselben Fehler. Das einzige, was du nicht beherrschst, ist der Ausfall – und dieser Schritt macht zur Hälfte einen guten Schwertkämpfer aus. Irgendwie hast du eine innere Sperre dagegen.«
    Doch es wurde nicht als »innere Sperre« ausgesprochen – die Übersetzung lautete »Fluch«, und Nnanjis Augen traten aus den Höhlen. Wallie lachte voller Unbehagen und sagte, vielleicht wäre es das beste, wenn sie die Heiligen Mütter kommen ließen.
    Er deutete auf einen der chintzbezogenen Sessel. »Setz dich, und entspann dich eine Weile«, sagte er. »Laß mich mal darüber nachdenken.«
    Nnanji setzte sich. Er versank geradezu in der Daunenfüllung. Doch bestimmt entspannte er sich nicht. Wallie nahm das Siebte Schwert auf und tat so, als betrachte er es.
    »Du warst überrascht über den Preis, den du für dein Schwert erzielt hast«, sagte er ruhig. »Wieviel, glaubst du, ist dieses hier wert?«
    »Ich weiß nicht, mein Gebieter«, sagte Nnanji traurig.
    »Der heilige Honakura behauptet, daß es unbezahlbar ist. Er sagte mehr oder weniger, daß Ihr alles dafür bekommen würdet, was Ihr dafür verlangt, soviel, wie Ihr nur von irgend etwas tragen könnt. Ich habe gehört, daß Banditen die Fährverbindung unsicher machen.«
    Wallie starrte weiterhin die Klinge an, und nach einer Weile sagte Nnanji mit mehr Nachdruck: »So ist es, mein Gebieter.«
    »Ich muß mir also Sorgen wegen unserer Reise machen«, nahm Wallie das Wort wieder auf. »Du und ich und Jja. Ich werde den Ehrenwerten Tarru bitten, uns eine Wache mitzugeben.«
    Er wünschte er hätte es gewagt, zu seinem Vasall zu blicken um zu sehen, welche Empfindungen über dessen beredtes Gesicht huschten. Überraschung? Sorge? Scham? Sicher würde Nnanji bald daraufkommen, daß ein Siebentstufler nicht so naiv sein konnte. Die entsprechende Bemerkung kam eine Spur früher, als er erwartet hatte.
    »Ich habe geschworen, an Eurer Seite zu sterben, mein Gebieter.«
    Jetzt konnte Wallie sich zu ihm umsehen und grinsen. Er sah verstörte und reuevolle Verlegenheit. »Wen würdest du dafür auswählen, Nnanji?«
    »Ich weiß nicht, mein Gebieter. Mir haben sie nicht vertraut.«
    »Das spricht nur für dich, fürchte ich. Aber ganz gewiß traue ich dem Ehrenwerten Tarru nicht. Gibt es noch einen anderen Weg, um hier herauszukommen?«
    »Nein, mein Gebieter, keinen.«
    »Was geschieht, wenn wir den Fluß durchqueren?« Wallie machte eine Handbewegung in die allgemeine Richtung des Flusses.
    »Den Fluß durchqueren?« wiederholte Nnanji voller Entsetzen.
    »Also, wenn wir könnten?« ergänzte Wallie verdutzt. Der Fluß war die Göttin – sprach irgendein Tabu gegen das Durchqueren? Sicher, es gab Stromschnellen, und der Wasserlauf war breit, doch drei kräftige junge Menschen konnten ihn durchqueren, sogar mit einem Baby. »Was ist am anderen Ufer?«
    »Nur dichter Dschungel, mein Gebieter. Und die Felsklippe …«
    Wahrlich, die Klippe war keine Kleinigkeit. Na ja, er würde schon einen Weg hindurch finden. »Angenommen, wir organisieren unsere eigene Eskorte? Wen würdest du empfehlen? Gehen wir davon aus, daß du mir sagst, es seien alles Männer von Ehre, welche sind die ehrenhaftesten?«
    Nnanji wand sich vor Verlegenheit. »Ich weiß es nicht, mein Gebieter! Ich habe immer versucht, von solchen Dingen

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