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Der Zombie-Pharao

Der Zombie-Pharao

Titel: Der Zombie-Pharao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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den Arm und streckte einen Finger aus, als wollte er die Windrichtung prüfen. »Doch, es ist jemand unterwegs. Das höre ich genau. Ein leises Klingeln und…«
    »Unsinn…«
    Bills Dementi klang schwach. Er konnte es in der nächsten Sekunde wieder korrigieren, denn aus dem Schatten löste sich tatsächlich eine schmale Gestalt, begleitet von dem seltsamen Klingeln, was hauptsächlich um ihren Kopf wehte. Niemand sprach. Die drei Männer ließen die Gestalt so nahe herankommen, daß sie besser zu erkennen war.
    Es war eine Frau!
    Und Gamals Asira erkannte sie zuerst. Als er ihren Namen aussprach, klang es wie ein Ächzen. »Nicole… Tochter…«
    Sie war es in der Tat. Vom klingenden Geräusch ihrer Ohrringe begleitet, schob sie sich weiter vor, auf leisen Sohlen, und ihr Gesicht sah dabei aus wie ein gemalter Fleck.
    Meiser bekam einen stieren Blick und hob die Schultern. »Wo kommt sie denn her?«
    »Keine Ahnung«, wisperte Bill zurück, der allerdings einen bestimmten Verdacht hatte, ihn jedoch nicht aussprach.
    Nicole beachtete die fremden Männer nicht. Sie schritt auf ihren Vater zu. Obwohl in der Nähe kein Licht brannte, war sie trotz allem zu erkennen, denn ihre Kleidung hob sich von der allgemeinen Finsternis doch ab.
    Jedes Bewegen des langen Kleides war von einem hellen Schimmern begleitet, als der Stoff Falten warf und die darauf genähten Perlen und andere Schmuckstücke zusammenflössen und dem Stoff ein gewisses Schimmern gaben. Selbst das Haar hatte einen anderen Glanz bekommen. Ob blond oder golden war kaum zu erkennen. Jedenfalls besaß die Lockenpracht etwas Engelhaftes. Im Nacken raffte sich das Haar zu Lockenrollen zusammen.
    »Sagen Sie jetzt nichts«, hauchte der Elsässer Bill zu. »Und bitte nicht eingreifen.«
    »Werde mich hüten.«
    Einen letzten Schritt ging Nicole vor, dann hatte sie ihr Ziel erreicht. Noch einmal gaben die Ohrringe das helle Klingeln ab, dann blieb sie stehen, streckte die Arme vor und legte ihrem Vater beide Hände auf die Schultern.
    Vater und Tochter wandten den Männern ihre Profile zu. Sie standen so regungslos, daß sie eingefroren wirkten.
    Der Vater war sehr bewegt. Er hatte Mühe, seine Tränen zurückzuhalten. Einige Male mußte er schlucken, bis er sich nicht mehr beherrschen konnte und seine Tochter dermaßen fest umarmte, als hätten sich beide seit Jahren nicht mehr gesehen. Es war das normale Bild eines Wiedersehens, trotzdem überkam die beiden Zuschauer der Eindruck, daß sie hier etwas erlebten, das bis an die Grenzen ging.
    Hier stimmte etwas nicht. Sie hatten keinen Beweis, doch sie spürten, daß sich zwischen Vater und Tochter etwas aufgebaut hatte, das sie wie ein Strom verband. Beide fühlten sich fehl am Platz, unangenehm berührt, doch sie hielten weiter aus, denn irgendwie war ihnen klar, daß sie die nächsten Minuten auf keinen Fall versäumen durften. Bisher hatten sich beide stumm begrüßt. Nach den ersten Umarmungen änderte sich dies. Es war Nicole, die anfing zu reden. Ihre Stimme klang scharf und zischend, als sie ihrem Vater die Meinung ihs Ohr flüsterte. Der Mann regte sich nicht. Schließlich drückte er seine Tochter von sich, schaute in ihr Gesicht und nickte.
    Nicole drehte sich Lim. Ihre Hände glitten vom Körper des Mannes ab. Sie schaute gegen die beiden Fremden, und die wiederum sahen jetzt direkt in ihr Cesicht.
    An gewissen Stellen hatte es einen goldenen Glanz bekommen, der wahrscheinlich von einem Goldpuder herrührte, der sich auf der Wangenhaut der jungen Frau verteilte. Auf den Lippen glänzte es ebenfalls golden, nur die Augen wirkten dunkel und geheimnisvoll wie tiefe Seen, in die der Betrachter eintauchen konnte. Bill Conolly gefiel der Ausdruck nicht. Er konnte den direkten Grund nicht nennen, hatte aber den Findruck, als läge darin ein Lauern und ein gleichzeitiges Versprechen, alles so durchzuziehen, wie sie es wollte. Gamal Asira legte seine flache Hand gegen ihren Rücken und drückte sie vor. Bis zu den beiden Männern brauchte sie nur wenige Schritte zu gehen.
    »Achtung«, zischelte Bill.
    Claude Meiser gab keinen Kommentar. Er war von der jungen Frau fasziniert, im Gegensatz zu Bill, der sich etwas zurückgehalten hatte und auch den Vater nicht aus den Augen ließ.
    Beide taten nichts. Nicole war es, die das lastende Schweigen brach und sich an Bill wandte. »Weshalb seid ihr hergekommen?«
    Der Reporter hob die Schultern. Ein Zeichen dafür, wie unwohl er sich fühlte. Die Atmosphäre gefiel ihm

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