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Der Zorn der Götter

Der Zorn der Götter

Titel: Der Zorn der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sidney Sheldon
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Anführer.
    Eines Nachts wurde er bei einer Messerstecherei in einer dunklen Gasse an der Oberlippe erwischt, und seither grinste er ständig.
    Als die Jungs älter wurden, stahlen sie Autos und verlegten sich auf Einbrüche und Raubüberfälle. Einer dieser Überfälle ging schief, und ein Ladenbesitzer wurde getötet. Harry Flint wurde wegen bewaffneten Raubüberfalls und Beihilfe zum Mord zu einer zehnjährigen Gefängnisstrafe verurteilt. Er war der abgefeimteste Häftling, den der Direktor der Strafanstalt jemals erlebt hatte.
    Die anderen Häftlinge sahen ihm nur in die Augen, dann ließen sie ihn in Frieden. Er hingegen terrorisierte sie ständig, aber keiner von ihnen hatte den Mut, ihn zu melden.
    Eines Tages ging ein Wärter an Flints Zelle vorbei und starrte dann ungläubig hinein. Flints Zellengenosse lag in einer Blutlache am Boden. Er war totgeschlagen worden.
    Der Wärter schaute Flint an und lächelte dann voller Genugtuung. »Na schön, du Mistkerl. Diesmal kommst du nicht davon. Wir können schon mal den elektrischen Stuhl für dich vorwärmen.«
    Flint funkelte ihn an und hob langsam den linken Arm. Ein blutiges Schlachtermesser steckte tief im Fleisch.
    »Notwehr«, versetzte Flint eiskalt.
    Der Häftling in der gegenüberliegenden Zelle erzählte niemandem, dass er gesehen hatte, wie Flint seinen Zellengenossen totgeschlagen, dann ein Schlachtermesser unter seiner Matratze herausgezogen und es sich selbst in den Arm gestoßen hatte.
     
    Flint hatte Spaß an seiner Arbeit, und das bewunderte Tanner am allermeisten an ihm.
    Tanner konnte sich noch genau daran erinnern, wie Flint ihm zum ersten Mal bewiesen hatte, wie nützlich er sein konnte. Es war bei einer dringenden Reise nach Tokio gewesen …
     
    »Sagen Sie dem Piloten, er soll die Challenger warmlaufen lassen. Wir fliegen nach Japan. Nur wir beide.«
    Die Nachricht war zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt eingegangen, aber er musste sofort die entsprechenden Gegenmaßnahmen treffen, und die Aufgabe war zu heikel, als dass er jemand anderen damit betrauen konnte. Tanner hatte sich mit Akira Iso in Tokio verabredet und ihm ein Zimmer im Okura Hotel besorgt.
    Während das Fluges über den Pazifischen Ozean überlegte sich Tanner, wie er vorgehen sollte. Und als die Maschine landete, hatte er sich eine Taktik zurechtgelegt, bei der nichts schief gehen konnte.
    Auf der rund einstündigen Fahrt vom Flughafen Narita in die Innenstadt wunderte sich Tanner einmal mehr darüber, dass sich Tokio allem Anschein nach nie veränderte. Die Stadt strahlte stets etwas Gleichmütiges aus, so als ob wirtschaftlicher Aufschwung oder Niedergang spurlos an ihr vorübergingen.
     
    Akira Iso erwartete ihn im Restaurant Fumiki Mashimo. Iso war um die fünfzig, hager, mit grauen Haaren und hellbraunen Augen. Er stand auf und begrüßte Tanner.
    »Es ist mir eine Ehre, Sie kennen zu lernen, Mr. Kingsley. Offen gesagt, war ich etwas überrascht, als ich von Ihnen hörte. Ich kann mir nicht vorstellen, weshalb Sie die weite Reise auf sich nehmen, um mit mir zu sprechen.«
    Tanner lächelte. »Ich überbringe Ihnen gute Nachrichten, die meiner Meinung nach zu wichtig sind, als dass man am Telefon darüber sprechen sollte. Ich glaube, ich kann Sie sehr glücklich machen. Und sehr reich.«
    Akira Iso schaute ihn neugierig an. »Aha?«
    Ein Kellner in einem weißen Frack kam an ihren Tisch.
    »Bevor wir zum Geschäftlichen kommen, sollten wir uns erst etwas bestellen.«
    »Wie Sie wünschen, Mr. Kingsley. Kennen Sie sich mit japanischen Gerichten aus, oder soll ich für Sie bestellen?«
    »Danke. Ich komme schon klar. Mögen Sie Sushi?«
    »Ja.«
    Tanner wandte sich an den Kellner. »Ich nehme Hamachitemaki, Kaibashira und Ama-ebi.«
    Akira Iso lächelte. »Das klingt gut.« Er blickte den Kellner an. »Ich nehme das Gleiche.«
    Während sie aßen, sagte Tanner: »Sie arbeiten bei der Tokyo International Group; eine sehr gute Firma.«
    »Vielen Dank.«
    »Wie lange arbeiten Sie dort schon?«
    »Zehn Jahre.«
    »Das ist eine lange Zeit.« Er schaute Akira Iso in die Augen und sagte: »Möglicherweise ist es sogar höchste Zeit, dass Sie sich verändern.«
    »Warum sollte ich das tun, Mr. Kingsley?«
    »Weil ich Ihnen ein Angebot machen werde, das Sie nicht ablehnen können. Ich weiß nicht, wie viel Sie verdienen, aber ich bin bereit, Ihnen das Doppelte zu bezahlen, wenn Sie dort ausscheiden und für die KIG arbeiten.«
    »Mr. Kingsley, das ist

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