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Der Zorn der Götter

Der Zorn der Götter

Titel: Der Zorn der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sidney Sheldon
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Ihnen versichern, dass sowohl Sie als auch Mrs. Harris ab sofort in Sicherheit sind.«
    Diane schloss einen Moment lang die Augen. Gott sei Dank. »Können Sie mir sagen, wer …?«
    »Ich erzähle Ihnen alles, wenn wir uns sehen. Bleiben Sie, wo Sie sind. Ich schicke jemanden vorbei, der Sie in dreißig Minuten abholen wird.«
    »Das ist …« Die Verbindung wurde unterbrochen. Diane legte den Hörer auf und wandte sich grinsend an Kelly.
    »Gute Nachrichten! Wir haben alles überstanden.«
    »Was hat er gesagt?«
    »Er weiß, wer hinter dieser Sache steckt, und sagt, dass wir ab sofort in Sicherheit sind.«
    Kelly seufzte tief auf. »Großartig. Jetzt kann ich nach Paris zurückkehren und noch mal von vorne anfangen.«
    »Er schickt jemanden vorbei, der uns in einer halben Stunde abholt.«
    Kelly blickte sich in dem schmuddeligen Zimmer um.
    »Das alles hinter mir zu lassen, wird mir bestimmt schwer fallen.«
    Diane wandte sich zu ihr um und sagte wehmütig: »Es wird sonderbar sein.«
    »Was?«
    »Mich wieder dem Alltag zu widmen, ohne Richard. Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, wie ich …«
    »Dann lassen Sie’s«, versetzte Kelly. Komm mir nicht damit, meine Gute, sonst breche ich zusammen. Ich darf nicht mal dran denken. Mark war mein Ein und Alles, mein einziger Lebensinhalt …
    Diane blickte Kelly mit ausdrucksloser Miene an. Sie ist leblos wie ein Kunstwerk, dachte sie. Schön, aber kalt und gefühllos.
    Kelly saß auf dem Bett und hatte Diane den Rücken zugekehrt. Sie schloss die Augen, um nicht vom Schmerz übermannt zu werden, der in ihr tobte, und langsam … ganz allmählich …
     
    Sie und Mark spazierten am linken Seineufer entlang und redeten über Gott und die Welt. Kelly fühlte sich in seinem Beisein so wohl wie mit noch keinem anderen Mann.
    »Morgen Abend ist eine Vernissage, falls Sie so etwas …«, sagte sie zu Mark.
    »Oh, tut mir Leid. Morgen Abend habe ich zu tun.«
    Unverhofft packte Kelly kurz die Eifersucht. »Eine andere Verabredung?« Sie versuchte, so unverkrampft wie möglich zu klingen.
    »Nein. Nein. Ich gehe allein hin. Es ist ein Bankett …« Er sah ihren Gesichtsausdruck. »Ich … ich meine, es ist bloß ein Diner für Wissenschaftler. Sie würden sich nur langweilen.«
    »Wirklich?«
    »Ich fürchte, ja. Dort … dort geht es um alle möglichen Sachen, von denen Sie vermutlich noch nie etwas gehört haben und …«
    »Ich glaube, ich habe schon alles Mögliche gehört«, erwiderte Kelly pikiert. »Stellen Sie mich doch auf die Probe.«
    »Na ja, wenn Sie meinen …«
    »Ich bin ein großes Mädchen. Schießen Sie los.«
    Er seufzte. »Na schön. Amitose … Malakologie … Aneroidbarometer … Thermo … «
    »Aha«, sagte Kelly. »Solche Sachen also.«
    »Ich wusste doch, dass Sie das nicht interessiert. Ich …«
    »Ganz im Gegenteil. Ich finde das toll.« Aber nur, weil du dich dafür interessierst.
    Das Bankett fand im Hotel Prince de Galles statt und war, wie sich herausstellte, ein großes Ereignis. Rund dreihundert Gäste hatten sich im Ballsaal eingefunden, darunter die höchsten Würdenträger Frankreichs. Kelly und Mark nahmen an einem der vorderen Tische Platz, neben einem attraktiven Mann, der eine angenehme, gewinnende Art an sich hatte.
    »Ich bin Sam Meadows«, sagte er zu Kelly. »Ich habe schon viel von Ihnen gehört.«
    »Ich habe auch schon viel von Ihnen gehört«, erwiderte Kelly. »Mark sagt, Sie seien sein Mentor und bester Freund.«
    Sam Meadows lächelte. »Ich fühle mich geehrt. Mark ist ein ganz besonderer Mensch. Wir haben lange zusammengearbeitet. Er ist der engagierteste …«
    Mark war das Ganze sichtlich peinlich. »Möchten Sie ein Glas Wein?«, unterbrach er ihn.
    Der Conférencier trat auf die Bühne und hielt die erste Ansprache. Mark hatte Recht gehabt – der Abend war für Kelly nicht allzu interessant. Allerhand Preise für wissenschaftliche und technische Errungenschaften wurden vergeben, verbunden mit diversen Vorträgen, bei denen Kelly den Eindruck hatte, als sprächen die Redner Suaheli. Aber sie sah auch Marks begeisterte Miene und war froh, dass sie mitgekommen war.
    Als das Geschirr abgetragen wurde, trat der Präsident der französischen Académie des Sciences auf die Bühne, der zunächst in höchsten Tönen die wissenschaftlichen Erfolge pries, die Frankreich im letzten Jahr vorzuweisen hatte. Aber erst gegen Ende seiner Ansprache, als er eine goldene Statue hochhielt und Mark Harris aufrief, wurde Kelly klar,

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