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Der Zorn der Götter

Der Zorn der Götter

Titel: Der Zorn der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sidney Sheldon
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bleiben, bis …« Diane warf einen Blick zur anderen Seite des Ganges und wurde blass. »Wir müssen aussteigen«, sagte sie aufgeregt. »Beim nächsten Halt.«
    » Was? Sie haben doch gerade gesagt …? «
    Kelly folgte Dianes Blick. Auf der Reklametafel über dem Fenster war ein Foto von Kelly, die lächelnd eine elegante Damenuhr in der Hand hielt.
    »O mein Gott!«
    Sie standen auf, gingen rasch zur Tür und warteten darauf, dass der nächste Bahnhof kam. Zwei Marineinfanteristen in Ausgehuniform saßen in der Nähe und glotzten sie an.
    Kelly lächelte die beiden Männer an, nahm ihres und Dianes Handy und gab sie ihnen. »Wir rufen euch an.«
    Dann stiegen die beiden Frauen aus.
     
    Das Telefon in Penthouse A klingelte. Flint nahm den Hörer ab.
    »Es ist schon über eine Stunde vergangen«, sagte Tanner.
    »Was ist los, Mr. Flint?«
    »Sie sind nicht aufgekreuzt.«
    »Was?«
    »Ich bin die ganze Zeit hier gewesen und habe gewartet.«
    »Kommen Sie ins Büro zurück.« Tanner knallte den Hörer auf.
     
    Am Anfang war es nur eine Routineangelegenheit gewesen, die Tanner aus geschäftlichen Gründen erledigen lassen musste. Jetzt war es zu einer persönlichen Herausforderung geworden. Tanner griff zu seinem Handy und wählte Dianes Nummer.
    Einer der Marineinfanteristen, denen Kelly ihre Handys gegeben hatte, meldete sich. »Da bist du ja, Süße. Habt ihr zwei Lust, euch heute Nacht vernaschen zu lassen?«
    Die Weiber hatten ihre Telefone weggegeben.
     
    Es war eine billig aussehende Pension in einer schmalen Seitenstraße an der West Side. »Halten Sie bitte an«, sagte Diane, als sie und Kelly mit dem Taxi vorbeifuhren und das Schild mit der Aufschrift »ZIMMER FREI« sahen.
    Die beiden Frauen stiegen aus und gingen zur Eingangstür des Hauses.
    Die Zimmerwirtin, die ihnen öffnete, war eine freundliche Frau mittleren Alter, die sich als Alexandra Upshaw vorstellte. »Für vierzig Dollar die Nacht kann ich Ihnen ein sehr hübsches Zimmer mit Frühstück anbieten.«
    »Das ist genau das Richtige«, sagte Diane. Dann sah sie Kellys Gesichtsausdruck. »Was ist denn los?«
    »Nichts.« Kelly schloss einen Moment lang die Augen. Dieses Haus hatte nicht das Geringste mit der Pension zu tun, in der sie aufgewachsen war, wo sie die Toiletten reinigen, für fremde Menschen Essen kochen und mit anhören musste, wie ihr betrunkener Stiefvater ihre Mutter verprügelte. Sie rang sich ein Lächeln ab. »Ist schon gut.«
     
    Am nächsten Morgen traf sich Tanner mit Flint und Carballo. »Sie haben meine Visitenkarten weggeworfen«, sagte er, »und sie haben ihre Telefone hergegeben.«
    »Dann haben wir sie also verloren«, sagte Flint.
    »Nein, Mr. Flint«, versetzte Tanner. »Nicht, solange ich am Leben bin. Aber wir werden ihnen nicht mehr nachstellen. Wir lassen sie zu uns kommen.«
    Die beiden Männer warfen sich einen kurzen Blick zu, dann schauten sie Tanner fragend an. »Was?«
    »Diane Stevens und Kelly Harris werden am Montagmorgen um elf Uhr fünfzehn hier in der KIG-Zentrale sein.«

31
    Kelly und Diane wachten zur gleichen Zeit auf. Kelly setzte sich im Bett auf und blickte zu Diane. »Guten Morgen. Wie haben Sie geschlafen?«
    »Ich hatte ein paar verrückte Träume.«
    »Ich auch.« Diane zögerte. »Kelly – als Sie im Hotel aus dem Fahrstuhl gestiegen sind, wollte ich gerade an die Tür des Penthouses klopfen. Glauben Sie, das war Zufall?«
    »Natürlich. Und wir haben beide Glück gehabt, dass …«
    Sie sah Dianes Miene. »Was meinen Sie damit?«
    »Wir haben bislang sehr viel Glück gehabt«, sagte Diane nachdenklich. »Riesenglück sogar. Es ist, als … als ob uns irgendjemand oder irgendetwas hilft und uns behütet.«
    Kelly hatte den Blick auf sie geheftet. »Sie meinen – wie eine Art Schutzengel?«
    »Ja.«
    »Diane«, sagte Kelly verständnisvoll, »ich weiß, dass Sie an solche Dinge glauben, aber ich nicht. Ich weiß, dass ich keinen Engel habe, der über mich wacht.«
    »Vielleicht sehen Sie ihn nur nicht«, erwiderte Diane.
    Kelly verdrehte die Augen. »Genau.«
    »Gehen wir frühstücken«, schlug Diane vor. »Hier sind wir in Sicherheit. Ich glaube, wir sind außer Gefahr.«
    Kelly schniefte. »Wenn Sie meinen, wir wären außer Gefahr, haben Sie keine Ahnung von Pensionsfrühstück. Wir sollten uns lieber anziehen und irgendwo anders etwas essen. Ich glaube, ich habe an der nächsten Ecke einen DINER gesehen.«
    »Na schön. Ich muss nur noch einen Anruf erledigen.«
    Diane ging zum

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