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Der Zorn der Trolle - Hardebusch, C: Zorn der Trolle

Titel: Der Zorn der Trolle - Hardebusch, C: Zorn der Trolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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vorankamen.
    Schließlich öffnete sich der Wald vor ihnen, und die Wlachaken drängten vor, nur um feststellen zu müssen, dass die Lichtung leer war.
    Ihre zwei Späher traten aus dem Schatten der Bäume und schüttelten den Kopf, als Şten sie fragend anblickte.
    Der Lagerplatz zeigte deutliche Spuren eines hastigen Aufbruchs. Das verbrannte Holz in der Feuerstelle schwelte noch, überall lagen Reste, von Essen, Leder und Stoff, und die kreisrunden Abdrücke im Boden verrieten, wo die Zelte der Sylken gestanden haben mussten.
    »Es waren bestimmt mehr als ein Dutzend«, murmelte der Voivode grüblerisch, der die Spuren untersuchte. Er folgte den Fußabdrücken über die Lichtung hinweg bis dahin, wo die Bäume wieder begannen.

    »Kommt, ich will sehen, wo sie ihre Pferde versteckt hatten«, forderte er seine Begleiter auf.
    Cornel beschleunigte seine Schritte, um an Ştens Seite zu gelangen. »Glaubt Ihr, es war Zufall, Herr, dass sie heute Nacht aufgebrochen sind?«
    Grimmig schüttelte der Voivode den Kopf: »Ich wäre ein Narr, wenn ich das glauben würde. Die Frage ist jedoch …«
    »Vater«, unterbrach Ionnis das Gespräch leise. »Ich glaube, wir werden beobachtet.«
    »Was? Von wo aus?« »Schau über meine linke Schulter. Vorsichtig. Ich glaube, ich habe dort gerade Metall blitzen sehen.«
    »Gut. Wartet hier, ich will sehen, ob ich denjenigen zu euch treiben kann«, flüsterte Şten. Dann sagte er laut: »Ich hole Mihaleia.«
    Er drehte sich um und lief über die Lichtung zurück, scheinbar zufällig in Richtung des Spähers, den Ionnis zu sehen geglaubt hatte.
    Als er den Waldrand fast erreicht hatte, änderte der Voivode sein gemächliches Tempo plötzlich und lief los. Noch im Lauf zog er seine Klinge und stürmte mit langen Sätzen auf den Wald zu. Ein Pfeil kam ihm entgegen, zischte jedoch wirkungslos an seiner linken Schulter vorbei, als er sich zur Seite warf. Dann war Şten zwischen den Bäumen verschwunden, und Kampfgeräusche erklangen. Soldaten riefen, eine Handvoll lief dem Voivoden hinterher, während Ionnis weitere mit Rufen um sich scharte.
    Mit einem Mal gingen noch mehr Pfeile auf die Lichtung nieder.
    Das schreckte auch die letzten Wlachaken auf. Mit einem Schrei rannte Ionnis vor und stürmte ebenfalls auf den Wald zu, gefolgt von seinen Kriegern.
    Cornel beobachtete wachsam die Umgebung. An der Stelle, an welcher der Voivode im Wald verschwunden war,
stürmte plötzlich ein leicht gerüsteter Sylke hervor. Haken schlagend versuchte er, an den Wlachaken vorbeizugelangen. Der Sonnenpriester konnte nur vermuten, dass Şten mit einem zweiten Mann beschäftigt war. Unterdessen warf Ionnis sich dem Sylken in den Weg, der mit einer gebogenen Waffe auf seinen Gegner eindrang. Ionnis duckte sich unter dem ersten Schlag weg und holte mit seiner längeren Klinge aus. Cornel hob die Sonnenscheibe und rief das Göttliche Licht an. Ein heller Lichtstrahl leuchtete auf, doch der Sylke sprang bereits zurück, und so verfehlte das Licht sein Ziel, so dass der Sylke Ionnis’ Angriff blocken konnte und nun selbst wieder zustieß.
    Diesmal war der Wlachake schneller, und mit zwei rasch nacheinander geführten Hieben fällte er seinen Gegner. Schwer atmend blieb er über dem Toten stehen und sah aus, als würde er gleich neben diesem umfallen.
    Der Sonnenpriester eilte an seine Seite. »Wird es gehen?«, fragte er, und Ionnis nickte, unfähig, zu sprechen.
    Der Voivode kam wieder aus dem Wald hervor. Blut schimmerte auf seiner Klinge, und seine Miene war düster. »Nehmt sie gefangen«, rief er seinen Gefährten zu, die zwischen den Bäumen kämpften. »Ich will welche lebend!«
    Im Dickicht des Waldes war es kaum möglich, gezielt gegen die Sylken vorzugehen, und so drangen die Wlachaken an vielen Stellen gegen ihre Feinde vor. Statt eines großen Gefechts gab es einige kleine, und Cornel konnte nur schwer abschätzen, wie viele Späher die Reiter hier zurückgelassen hatten. Von der Anzahl der Pfeile her vermutete er allerdings, dass es nicht mehr als ein halbes Dutzend war.
    Zu seiner Rechten entdeckte er plötzlich eine Bewegung im Unterholz. Einer der Sylken hatte sich unbemerkt zwischen den Büschen von hinten dem Voivoden genähert und war nun kaum noch fünf Schritt von diesem entfernt.
    »Şten!«, brüllte Cornel aus vollem Hals. Der Voivode
wirbelte ohne weitere Verzögerung herum und ließ sich auf ein Knie fallen. Der Sprung, mit dem der Sylke dem Wlachaken einen Dolch in den Rücken

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